Die Spielerinnen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sind zurück auf dem Trainingsplatz in Herzogenaurach - mit einer ernüchterten Trainerin: "Das ist nicht unser Anspruch. Wir haben jetzt noch ganz viel auf dem Trainingsplatz zu tun", sagte Martina Voss-Tecklenburg nach dem Testspiel gegen Vietnam am Samstag in Offenbach.
War am Sonntag in Mittelfranken noch Regeneration angesagt, wollen die Bundestrainerin und ihre Spielerinnen in dieser Woche in die nächste Phase der Vorbereitung für die WM in Neuseeland und Australien vom 20. Juli bis 20. August gehen. Heute hat das Team zu einem öffentlichen Training geladen.
Viel Arbeit an Physis, Technik und Taktik
Wieder in Herzogenaurach soll an vielem gearbeitet und gefeilt werden, was in Offenbach nicht rund lief. Auch wenn das Team am Samstag auf die Spielerinnen des FC Bayern München und Alexandra Popp verzichten musste: Martina Voss-Tecklenburg hat viele Baustellen aufgetan nach dem Spiel. Vorne unpräzise, hinten schlecht abgestimmt: Die Probleme der zweiten bis dritten Garde der Vize-Europameisterinnen fingen bei den einfachen Dingen an. Der Bundestrainerin stellten sich nach dem Spiel gar Grundsatzfragen: "Verstehen wir das Spiel so, wie wir es spielen wollen? Kennen alle ihre Aufgaben?"
Und auch die Spielerinnen gaben sich selbstkritisch. "Ich glaube, das Positivste war das Ergebnis", meinte Eintracht-Stürmerin Laura Freigang. Die gestandene Mittelfeld-Taktgeberin Sara Däbritz (Olympique Lyon) aus der Oberpfalz erklärte, es müsse im "physischen, technischen und auch taktischen Bereich" gearbeitet werden, Anlass zur Sorge bestehe aber nicht: "Wir haben noch ausreichend Zeit."
Auf der Suche nach der idealen Formation
Der erste Lehrgang läuft noch bis Mittwoch, dann am Samstag kommen die WM-Kandidatinnen in Herzogenaurach zum zweiten Lehrgang wieder zusammen. Voss-Tecklenburg will, wenn auch die Spielerinnen des FC Bayern München und Alexandra Popp mittrainiert haben, ihre Turnier-Startelf finden, mit der es wesentlich besser laufen soll und müsste, um im Endrunden-Turnier zu überzeugen.
DFB stockt FIFA-WM-Prämie für die Nationalspielerinnen nicht auf
Während die Spielerinnen noch hart und konzentriert trainieren, gab der Deutsche Fußballbund (DFB) bekannt, dass die Nationalspielerinnen neben dem vom Weltverband FIFA ausgelobten Rekordpreisgeld keine zusätzliche WM-Prämie auszahlen wird. Die FIFA hatte vor zweieinhalb Wochen die Ausschüttung von 103 Millionen Euro bei der WM-Endrunde angekündigt. Im Gegensatz zur Vergangenheit gehen die Gelder aber nicht mehr ausschließlich an die Verbände der teilnehmenden Mannschaft, diesmal wird mehr als die Hälfte direkt an die Spielerinnen ausbezahlt.
Deutsche Kapitänin zeigt sich zufrieden
So gibt es für die Titelgewinnerinnen vier Millionen Euro für den Verband plus 252.000 Euro pro Kopf. "Das sind nicht die schlechtesten Zahlen", kommentierte die deutsche Kapitänin Alexandra Popp diese Zahlen: "Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden damit, was die FIFA auf die Beine gestellt hat."
Letzter Test vor der WM: Am 7. Juli im Fürther Ronhof gegen Sambia
Am Freitag, 7. Juli (ab 20.30 Uhr, live in der ARD), bestreiten die DFB-Frauen im Sportpark-Ronhof/Thomas Sommer in Fürth dann ihr letztes Länderspiel vor der Weltmeisterschaft. Gegner ist das Team aus Sambia, das sich als Dritter des Afrika-Cups ebenfalls für die diesjährige WM-Endrunde qualifiziert hat.
Nach dem Spiel nominiert Voss-Tecklenburg den finalen 23er-Kader mit dem es dann zur Endrunde nach Down Under geht. Am 11. Juli geht der Flieger nach Australien, wo laut Bundestrainerin zum Einspielen noch "gegen Jungs getestet wird".
Tickets für die WM-Generalprobe in Fürth am 7. Juli gibt es laut DFB für Sitzplätze in zwei Kategorien zwischen 20 und 25 Euro (ermäßigt 15 bis 20 Euro). Stehplatztickets kosten neun Euro (ermäßigt sieben Euro). Kinder bis einschließlich 14 Jahren zahlen für alle Sitzplatz-Kategorien jeweils acht Euro und für einen Stehplatz sechs Euro.
Mit Material des Sport Informationsdienstes SID
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