DFB-Frauen-Nationalmannschaft
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Kein Equal Pay: DFB zahlt den Frauen keine eigene WM-Prämie

Noch keine gleiche Bezahlung: Neben dem vom Weltverband FIFA ausgelobten Rekordpreisgeld gibt es keine zusätzliche WM-Prämie vom DFB für die Fußballerinnen - das Warten auf Equal Pay geht weiter.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Nach dem wochenlangen Rätselraten über die endgültige WM-Prämie für die Frauen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) klargestellt, dass er das von der FIFA ausgelobte Rekordpreisgeld nicht aufstocken wird. Da der Weltverband durch seine Prämien-Neuregelung im Grunde das DFB-Geld gönnerhaft verteilt hat, ist die Entscheidung zwar nachvollziehbar - das erhoffte Zeichen für mehr Geschlechtergerechtigkeit ist damit aber ausgeblieben.

Somit ist klar: Wieder werden die deutschen Fußballerinnen bei dieser Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) nicht an die zuletzt vom DFB ausgelobten Summen der Männer-Nationalmannschaft herankommen.

Keine Preisgelder vom DFB

Der DFB hat die Verhandlungen mit dem Frauen-Team für beendet erklärt. Das heißt im Klartext: Über die Prämien des Weltverbands hinaus wird die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg keine Preisgelder vom DFB erhalten.

Kapitänin Alexandra Popp und Co. würden damit bei einem WM-Triumph in Australien und Neuseeland damit zwar jeweils das Rekordpreisgeld von umgerechnet rund einer Viertelmillion Euro erhalten - bei den deutschen Männern waren im vergangenen Jahr vom DFB für einen Triumph in Katar aber 400.000 Euro ausgelobt worden. In einigen anderen Ländern ist "Equal Pay" schon länger üblich - die US-Weltmeisterinnen zogen dafür sogar vor Gericht.

FIFA verteilt Gelder direkt an die Spielerinnen

Die FIFA hatte kürzlich bekannt gegeben, dass bei den Frauen erstmals mindestens 30.000 Dollar (rund 28.000 Euro) an jede Spielerin ausgeschüttet werden - und zwar quasi direkt auf deren Konten. Für die 23 Weltmeisterinnen gibt es demnach am Ende des vom 20. Juli bis zum 20. August dauernden Turniers jeweils 270.000 Dollar (252.000 Euro) und damit zusammen mehr als 6,2 Millionen Dollar (rund 5,8 Millionen Euro).

In der Vergangenheit waren die FIFA-Gelder an die jeweiligen nationalen Verbände verteilt worden, die wiederum selbst ihre Preisgelder für die Teams bestimmten und auszahlten. Die Verbände erhalten nach dem WM-Turnier noch zusätzliche Zahlungen - der Verband der künftigen Weltmeisterinnen zum Beispiel noch einmal über 4 Millionen Dollar (gut 3,7 Millionen Euro). Den Ländern, deren Teams nach der Vorrunde ausscheiden, würden aber nur 1,56 Millionen US-Dollar (rund 1,4 Millionen Euro) bleiben - was beim DFB wahrscheinlich nicht einmal die Kosten für die Frauen-WM decken würde.

"Das sind nicht die schlechtesten Zahlen. Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden damit, was die FIFA auf die Beine gestellt hat." Alexandra Popp, Kapitänin Nationalmannschaft

Bei der WM werden insgesamt 110 Millionen US-Dollar ausgeschüttet

Für die Spielerinnen sind die ausgesetzten Beträge ein Quantensprung - auch wenn sie nicht an die der Männer heranreichen: Für den EM-Finaleinzug 2022 kassierten sie jeweils 30.000 Euro. Für den Titel hätte es 60.000 gegeben.

Bei der WM schüttet die FIFA insgesamt 110 Millionen US-Dollar (rund 103 Millionen Euro) aus - und damit immer noch deutlich weniger als zuletzt bei den Männern in Katar: Da waren es im vergangenen Jahr insgesamt 440 Millionen Dollar (411 Millionen Euro). Für die Frauen-WM 2027 - für die sich auch der DFB gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden bewirbt - hat FIFA-Präsident Gianni Infantino das Ziel ausgegeben, die gleichen Prämien zu zahlen wie bei der WM der Männer 2026.

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