Mikaela Shiffrin (l.) und Lara Gut-Behrami
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Vor Auftakt in Sölden: Ski-Stars unterstützen Neureuther-Kritik

Vor Auftakt in Sölden: Ski-Stars unterstützen Neureuther-Kritik

Rund zwei Wochen vor dem Auftakt in den Ski-Weltcup äußern sich auch prominente Skirennfahrerinnen kritisch zum ersten Riesenslalom in Sölden: Mikaela Shiffrin und Lara Gut-Behrami unterstützen damit auch die Kritik von Felix Neureuther.

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Die Kritik des ARD-Experten Felix Neureuther war deutlich: Als Host im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" sagte der frühere Skirennfahrer jüngst zu den Bildern der Bauarbeiten in Sölden: Diese seien "für den Skisport eine Katastrophe". Im Gespräch mit dem ehemaligen österreichischen Skirennfahrer Philipp Schörghofer fügte er zu den Fotos und Videos der Baggerarbeiten hinzu: "Ich war sprachlos aufgrund der Bilder. Die sind sehr verstörend und einfach nicht mehr zeitgemäß."

Vor allem der frühe Zeitpunkt des Weltcupauftakts in Sölden in Zeiten des Klimawandels ist für die beiden ehemaligen Athleten nicht mehr zeitgemäß: "Wieso ist das Rennen so früh? Es geht nur darum, den Skitourismus anzukurbeln", sagte Schörghofer: "Natürlich kann man das später machen, dann schneit es und alles ist weiß und alles ist super. Aber leider ist es nicht so. Am Ende des Tages wird der Weltcup-Kalender so gemacht, wie die Veranstalter es wollen, um Werbung zu machen für ein Skigebiet. Und hier geht es nie um irgendeine (nachhaltige) Sinnhaftigkeit." Auch Neureuther fordert vom Internationalen Skiverband FIS seit Jahren einen späteren Saisonstart als Ende Oktober.

Shiffrin und Gut-Behrami: Kritik am frühen Weltcup-Start nimmt zu

In dieses Horn stoßen zwei Wochen vor dem Weltcup-Auftakt nun auch aktive Skirennfahrerinnen: "Wenn die Leute im Zielraum im T-Shirt rumlaufen und jene vor dem Fernseher Badehose tragen, ist das nicht logisch. Das weckt bei ihnen doch keine Lust, selbst Ski zu fahren", sagt Lara Gut-Behrami, Olympiasiegerin von 2022 im Super-G, zur Schweizer Zeitung "Blick". "Wir haben weniger Schnee im November und viel im April. Für viele Athleten würde es Sinn machen, Mitte November zu beginnen."

Ziel des Sölden-Rennens ist Jahr für Jahr: Lust auf den Winter machen, die Skiverkäufe schon einmal etwas ankurbeln. Doch wie Neureuther sagt: Ist das noch zeitgemäß? "Wenn die Leute zu Hause bei 25 Grad Rennen schauen, denken sie nicht als Skifahren", sagt Gut-Behrami. "Das passiert, erst, wenn es kälter wird und der Schnee kommt – das wäre auch die bessere Werbung für unseren Sport."

US-Star Shiffrin fordert, dass der Kalender "überdacht" wird

Auch die Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin, die seit Jahren stärkste Fahrerin im Weltcup, wünscht sich Veränderungen. "Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?", fragte Shiffrin bei für Oktober untypischen 23 Grad bei einem Medientermin. "Der Kalender sollte überdacht werden", sagte die fünffache Gesamtweltcup-Siegerin.

Am 28. und 29. Oktober soll die Weltcup-Saison mit den Riesenslalom-Rennen der Männer und Frauen im Tiroler Skiort Sölden beginnen. Die Veranstalter würden die Pisten auch dieses Mal renntauglich hinbekommen, doch das Problem sei, dass es in Europa immer weniger Trainingsorte in der Vorsaison gebe, meinte Shiffrin. Sie selbst sei noch "überhaupt nicht" bereit für einen fordernden Winter mit 45 Rennen, sagte sie.

Zu den Bildern der Baggerarbeiten schrieb die Umweltorganisation "Greenpeace" übrigens in einer Mitteilung: "Seit April wird mit Baggern das Eis abgetragen, um die Abfahrtsstrecke zu optimieren." Die verantwortlichen Pisten-Betreiber sehen das ganze anders: Greenpeace betreibe "nur noch böswillig" einen "Missbrauch der Fakten", entgegnete Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden.

Im Video: Neureuther kritisiert Weltcup-Start in Sölden

Felix Neureuther mit den Garmischer Bergen im Hintergrund. Der Ex-Ski-Profi, fragt: Wie lange können wir noch Ski fahren?
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Dieser Artikel ist erstmals am 14. Oktober 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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