Uli Hoeneß beim FC Bayern Campus
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Hoeneß prescht mit Kane-Aussagen vor: "Dann kriegen wir Kane"

Uli Hoeneß hat sich öffentlich zum Transfer-Poker um Harry Kane geäußert. "Er hat in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht", sagte Hoeneß und erhöhte somit den Druck auf die Verhandlungen. Ein riskantes Vorgehen.

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Dass der FC Bayern gerne Harry Kane verpflichten möchte, ist das vielleicht schlechtgehütetste Geheimnis im Weltfußball. Zumindest war es das. Denn nun hat sich Uli Hoeneß zum Poker um Harry Kane geäußert und somit öffentlich bestätigt, dass es Verhandlungen mit dem Mittelstürmer und dessen Verein Tottenham Hotspur gibt. "Er hat in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Und wenn die bleibt, dann kriegen wir ihn", sagte Hoeneß am Samstag am Rande der ersten Einheit des FC Bayern München im Trainingslager am Tegernsee.

Ein ungewöhnlicher Vorgang. Normalerweise äußern sich Vereine, die sich in Verhandlungen befinden, nicht öffentlich zu derartigen Gesprächen. Hoeneß verriet nun sogar die Wünsche von Stürmerstar Kane. Ob nicht genau ein solches Vorgehen den englischen Nationalspieler zu einem Umdenken bewegen könnte? Denn gerne dürften Fans und Vereinsführung solche Aussagen über ihren Stürmer sicherlich nicht hören. Das gilt auch für Jan-Christian Dreesen. Der Vorstandsvorsitzende soll laut Medienberichten verärgert über die öffentlichen Aussagen sein und befürchtet, dass nun die Verhandlungen erschwert werden könnten.

Tuchel: "natürlich kein Kommentar" zu Kane

Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Hoeneß ist nach einer längeren Abstinenz seit der Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic wieder aktiv in der Kaderplanung des Vereins eingebunden. Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte erst kurz zuvor bestätigt, sich regelmäßig in Meetings mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge über die Transferstrategie zu beraten. Auf eine Frage nach Kane hatte er geantwortet: "dass ich natürlich keinen Kommentar abgebe zu Spielern, die nicht bei uns unter Vertrag sind."

Dass Hoeneß sich seiner Sache allerdings relativ sicher ist, zeigt auch die Überzeugung, dass "Tottenham einknicken müssen", sollte Kane seine Meinung nicht ändern. Der englische Nationalstürmer von Tottenham Hotspur "möchte international spielen", betonte Hoeneß. "Tottenham ist da nicht tätig in der kommenden Saison - im Gegensatz zu unserem Klub. Er hat jetzt noch mal die Möglichkeit, zu einem Topklub in Europa zu kommen."

Hoeneß über Tottenham-Boss: "ein ausgebuffter Profi"

Die Verhandlungen um Kane ziehen sich seit Wochen hin. Hoeneß gab nun Einblicke: Spurs-Boss Daniel Levy sei "clever. Wir müssen ihn erst mal so weit bringen, dass er eine Zahl nennt. Er spielt auf Zeit, ist ein ausgebuffter Profi. Ich schätze ihn sehr. Aber auf der anderen Seite sind auch keine Leute, die das seit gestern machen." Niemand könne erwarten, einen derartigen Transfer "in einer Woche" abzuschließen. Die Beraterseite, Kanes Vater und Bruder, sei sehr angenehm, betonte Hoeneß: "Sie haben immer zu dem gestanden, was sie gesagt haben." Ob das nach dem öffentlichen Vorpreschen von Hoeneß so bleibt, ist abzuwarten.

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