Beim Deutschen Fußball Bund liegen nach der WM-Pleite des Männer-Nationalteams in Katar jetzt große Hoffnungen auf den Vizeeuropameisterinnen: Das DFB-Team der Frauen will ihren dritten WM-Titel holen. Das Team von Martina Voss-Tecklenburg hatte in den letzten Testspielen gegen Sambia und Vietnam zwar noch Schwächen offenbart, man war sich aber sicher, dass diese nach der finalen Vorbereitung abgestellt sind.
Vor dem Auftaktspiel gegen den WM-Debütanten Marokko am Montag, zeigte sich Kapitänin Alexandra Popp jedenfalls selbstbewusst. "Wir wissen, was für eine Qualität wir haben", so die Teamleaderin. Aber "entscheidend wird am Ende sein, die auch auf den Platz zu kriegen".
Erstes Spiel "mit das wichtigste" im Turnier
Letztes Jahr bei der EM in England schoss das erste sowie das letzte Tor Lina Magull vom FC Bayern. Für sie hat das erste Spiel bei einem Turnier eine besondere Bedeutung: Es sei "mit das wichtigste Spiel im Turnier" für sie - denn das "gute Gefühl" nehme man dann mit in das ganze Turnier.
Wer den WM-Flow auf dem Platz im ersten Spiel entfachen soll, ließ Bundestrainerin Voss-Tecklenburg offen. Zum Kader sage sie nichts, betonte die 55-Jährige - und schmunzelte: Der Gegner dürfe schließlich "auch noch ein bisschen drüber nachdenken". Ob Abräumerin Lena Oberdorf (Oberschenkel), Abwehrchefin Marina Hegering (Fersenprellung) und Sjoeke Nüsken (Außenbanddehnung im Knie) zur Verfügung stehen, wird sich erst kurz vor Anpfiff zeigen.
Marokko die erste Herausforderung
Voss-Tecklenburg erwartet gegen Marokko jedenfalls ein "enges Spiel". Denn "wenn man den Auftakt dieser WM gesehen hat, trifft genau das ein, was wir gesagt haben: Die ganze Welt im Frauenfußball ist enger zusammengerückt."
Theoretisch sollte man meinen, den deutschen Nationalspielerinnen müsste ein Sieg gelingen. Die Atlas-Löwinnen von Marokko, als Nummer 72 die laut Weltrangliste zweitschwächste Nation dieser Endrunde, sind das erste arabische Team überhaupt bei der Frauen-WM. Doch Voss-Tecklenburg warnt. Der WM-Debütant werde "mit Herzblut" verteidigen. "Da kommt viel Stolz, Mentalität und fußballerische Qualität auf uns zu".
Der Zweite des Afrika-Cups hat sich, inspiriert vom historischen WM-Halbfinaleinzug der männlichen Kollegen, einiges vorgenommen. "Wir sind bereit zu kämpfen", sagte Marokkos erfahrener Nationaltrainer Reynald Pedros, der die Frauen von Olympique Lyon zweimal zum Champions-League-Triumph geführt hatte (2019 und 2020).
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Deutschland: Merle Frohms - Svenja Huth, Kathrin Hendrich, Sara Doorsoun, Felicitas Rauch - Lina Magull, Melanie Leupolz (Lena Lattwein), Sara Däbritz - Jule Brand, Alexandra Popp, Klara Bühl. - Trainerin: Voss-Tecklenburg
Marokko: Er-Rmichi - Redouani, Benzina, Mrabet, Seghir - Nakkach, Chebbak - Ouzraoui, Amani, Tagnaout - Ayane. - Trainer: Rynald Pedros
Schiedsrichterin: Tori Penso
Wie geht es weiter?
Nach dem Start gegen den Weltranglisten-72. geht es am 30. Juli ab 11.30 Uhr in Sydney gegen Kolumbien und am 3. Juli ab zwölf Uhr gegen Südkorea. Bereits im Achtelfinale droht der DFB-Auswahl ein Hochkaräter wie Brasilien oder Frankreich.
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