Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen
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Eishockey Deutschland Cup in Landshut erstmals mit Frauenteams

Die Eishockeywelt schaut nach Landshut: Dort beginnt der Deutschland Cup mit Nationalteams aus ganz Europa. Und es gibt ein absolutes Novum: Erstmals spielen Frauen- und Männerteams das große internationale Turnier gemeinsam.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Sie spielen, passen und schießen ähnlich wie die Männer, Deutschlands Eishockeynationalspielerinnen beim Abschlusstraining in Landshut. Bislang führte das Frauen-Eishockey weltweit eher ein Schattendasein – abgesehen von den Olympischen Winterspielen.

Beim Deutschland Cup treten die Eishockeyfrauen ab Mittwoch erstmals international bei einem reinen Eishockeyturnier ins Rampenlicht. Und sie gehen auf dem Eis beim schnellsten Teamsport der Welt wie die Männer ans Werk.

Zum ersten Mal im richtig großen Stadion

Der Deutsche Eishockeybund (DEB) veranstaltet erstmals ein großes gemeinsames Eishockeyturnier für Frauen- und Männernationalteams. "Ich finde es super, dass wir die Chance bekommen, dieses Turnier gemeinsam mit den Männern zu spielen, dass wir zeigen können, wie toll es ist, Frauen-Eishockey anzuschauen", sagt die aus Landshut stammende Nationalspielerin Bernadette Karpf im Interview mit dem BR. "Für die Sichtbarkeit des Fraueneishockeys ist das wahnsinnig wichtig", ergänzt die Spielführerin des deutschen Frauen-Eishockeynationalteams Daria Gleißner. "Das Turnier hat einen sehr, sehr hohen Stellenwert für uns, aber wir wissen natürlich auch, dass wir jetzt auch unsere Leistung abrufen und performen müssen" – zum ersten Mal in einem richtig großen Eisstadion mit vielen Zuschauern und Fans.

Mit dem kanadischen Ex-Profi Jeff MacLeod hat das deutsche Frauenteam einen absoluten Fachmann als Trainer. "Ja, die Mädels sind wirklich aufgeregt", erzählt der Coach am Rand des Abschlusstrainings vor dem ersten Spiel im Interview mit BR24. "Für uns ist es wichtig, jetzt etwas aufzubauen. Wir bereiten uns hier auf die Weltmeisterschaft in den USA und Kanada vor."

Deutsche Frauen als Außenseiterinnen

Deutschlands Eishockeyfrauen treffen in dem Turnier auf die Nationalteams aus Dänemark, Finnland und Tschechien und gehen eher als Außenseiterinnen in den Deutschland Cup.

Anders die Männer: Als aktueller Vizeweltmeister will das Team von Bundestrainer Harold Kreis den Deutschland Cup in Landshut gewinnen. Gegner sind bis Sonntag Österreich, Dänemark und die Slowakei. Angeführt wird das deutsche Männerteam unter anderem von Tobi Rieder, gebürtiger Landshuter, der als einer der aktuellen Eishockey-Topstars fast 300 Spiele in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL bestritten hat und aktuell in der schwedischen Profiliga spielt.

Tobi Rieder ist die Vorfreude auf das große Turnier in seiner Heimatstadt Landshut ins Gesicht geschrieben: "I gfrei mi einfach riesig, mal wieder in Landshut aufs Eis gehen zu können", sagt er im besten Niederbayerisch ins BR24-Mikrofon. Der internationale Topstar freut sich auch, dass erstmals Frauenteams beim Deutschland-Cup dabei sind. "Ich finde das super, es sind dadurch mehr Teams da, es wird ein größeres Turnier. Ich finde es überragend, dass die Frauen auch mit dabei sind hier".

Ähnlich sieht das Josh Samanski, einer der ganz jungen Hoffnungsträger im deutschen Nationalteam von den Straubing Tigers: "Das ist gut, dass die Frauen jetzt auch in das Rampenlicht rutschen, das ist auch wichtig für den gesamten Eishockeysport", sagt der Blondschopf mit 1,97 Meter Körpergröße.

Weniger körperbetont – mehr Technik

Und Deutschlands Eishockeyfrauen haben allein durch die Teilnahme an dem großen gemeinsamen Turnier mit den Männern schon Selbstbewusstsein getankt. Bernadette Karpf und Co wissen, was sie mit Puck und Schläger auf dem Eis können. "Dadurch, dass wir weniger körperbetont spielen als die Männer, ist das Fraueneishockey vielleicht technisch noch schöner anzusehen. Man sieht vielleicht schönere Spielzüge, weil wir uns technisch besser zeigen können."

Los geht es gegen Dänemark

Der Deutschland Cup in der Landshuter Fanatec-Arena wird am Mittwoch um 16.15 Uhr mit der Partie der Frauen aus Tschechien und Finnland eröffnet, um 19.45 Uhr dann starten Deutschlands Frauen mit der Partie gegen Dänemark in das Turnier. Die deutschen Männer bestreiten ihre erste Partie morgen, am Donnerstag, um 19.45 Uhr gegen Dänemark.

Turnier in Landshut könnte zum Vorbild werden

Der Deutsche Eishockeybund könnte mit dem Turnier in Landshut Eishockeygeschichte schreiben. Denn für das große gemeinsame Frauen- und Männerturnier hat jetzt auch der Präsident des Welteishockeyverbandes IHF Luc Tardif aus Kanada sein Kommen angekündigt. Kenner der Eishockeyszene gehen davon aus, dass das Turnier in Landshut eine Blaupause werden könnte für künftige gemeinsame Eishockey-Weltmeisterschaften von Frauen und Männern.

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