Jan-Christian Dreesen auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern
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Dreesen über Bundesliga: "Solidarität ist keine Einbahnstraße"

Jan-Christian Dreesen hat auf der Jahreshauptversammlung die Situation im internationalen Fußball kritisiert und den FC Bayern als einzigartig in Europa bezeichnet. Kritik gab es vom Vorstandsvorsitzenden der Münchner auch an der Ligakonkurrenz.

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2013 kam Jan-Christian Dreesen zum FC Bayern München. Eigentlich sollte sein Engagement beim Verein im vergangenen Sommer nach zehn Jahren enden. Doch nach der Entlassung von Oliver Kahn, übernahm er dessen Posten. Seit seiner Ankunft gewannen die Münchner zweimal die Champions League, elfmal die deutsche Meisterschaft.

"Es ist ein ungleicher Kampf" - Dreesen mit Spitze gegen Europas Topklubs

Dennoch bemängelt Dreesen in seiner Rede auf der Jahreshauptversammlung den Zustand des europäischen Spitzenfußballs. "Es ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale, dass der FC Bayern als einziger Topklub Europas weder einem Staat, einem Unternehmen, oder einem Superreichen gehört - und auch nicht von einer Milliarden Schuldenlast erdrückt wird", setzte der Vorstandsvorsitzende der Münchner Spitzen gegen andere Vereine wie Manchester City, Paris Saint-Germain, FC Liverpool, Real Madrid oder den FC Barcelona. Dennoch müssen die Münchner auf dem Platz und auf dem Transfermarkt mit diesen Mannschaften konkurrieren. "Es ist ein ungleicher Kampf", sagte Dreesen auch in Bezug auf das Financial Fiarplay.

Dennoch nutzte er die internationale Konkurrenz für einen Rüffel an die nationale Konkurrenz, die die Münchner mit elf Meisterschaften in Folge nun seit Jahren quasi nach Belieben dominieren. "Nehmen wir die Premier League: Liverpool und Manchester City waren mit uns auf der Audi Summer Tour, weitere sechs Klubs haben in den USA ein Pre-Season-Turnier veranstaltet", sagte Dreesen.

Dreesen: "Solidarität ist keine Einbahnstraße"

Der 56-Jährige führte weiter aus: "Die Premier League, auch wenn ich sie keinesfalls als Allgemein-Vorbild sehe, nimmt aktuell schon über zwei Milliarden Euro pro Saison durch die Vermarktung außerhalb Englands ein – das ist das Zehnfache der Bundesliga", erklärte Dreesen und sieht die Schuld daran vor allen Dingen bei allen Vereinen außer Borussia Dortmund und dem FC Bayern: "Es gilt das Solidarprinzip - und zwar für alle! Es müssen alle bereit sein, neue Wege zu gehen, denn nur so kann die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleiben", sagte Dreesen . "Wir müssen alle hart dafür arbeiten, die Erlöse aus der Auslandsvermarktung signifikant zu steigern. Die Sommer-Touren sind da nur ein kleiner Baustein, aber ich rufe alle, ja alle Clubs auf, sich sichtbarer zu machen. In dieser Sommerpause waren nur der FC Bayern und BVB unterwegs", erklärte Dreesen und schloss mit den Worten: "Solidarität ist keine Einbahnstraße."

Auch als stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Diederich den neuen Rekordumsatz von 854.2 Millionen Euro verkündete, wies er darauf hin, dass die Einnahmen durch TV-Rechte seit Jahren sinken. Zuletzt hatte der FC Bayern immer wieder die anderen Bundesligisten aufgefordert, sich um eine bessere Auslandsvermarktung zu bemühen. Ein Ausstieg aus dem Zentralvermarktung soll allerdings nicht zur Debatte stehen.

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