Zwei Aktivisten stehen mit orangefarbenen Plakaten auf der Rennstrecke des Norisrings.
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Kurz vor Start des DTM-Rennens stürmten Aktivisten der "Letzten Generation" heute den Norisring und entrollten Plakate.

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Aktivisten auf der Strecke: Störung bei DTM-Rennen auf Norisring

Etwa 50 Klimaaktivisten und Naturschützer haben am Sonntag per angemeldeter Demonstration gegen das DTM-Rennen am Norisring protestiert. in einer unangemeldeten Aktion hingegen stürmten einige Aktivisten die Rennstrecke und verzögerten den Start.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Aus Sicht von Umweltschützern und Klimaaktivisten ist das Autorennen am Nürnberger Norisring völlig aus der Zeit gefallen. Daher demonstrierten am Sonntag rund 50 Klimaaktivisten und Bund-Naturschutz-Leute gegen das DTM-Rennen. Im Rahmen einer angemeldeten Demonstration fanden eine Mahnwache und eine Fahrrad-Demo statt.

Darüber hinaus stürmten Aktivisten der "Letzten Generation" die Rennstrecke und entrollten Protestbanner. Die Polizei Mittelfranken meldete, dass es mehreren Personen gegen 13.20 Uhr gelungen sei, in den Sicherheitsbereich der Rennstrecke zu gelangen, einige konnten die Rennstrecke auch betreten. Wie viele es auf die Strecke schafften, war zunächst unklar. Das Rennen wurde dadurch kurzzeitig verzögert. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes konnten gemeinsam mit Polizeieinsatzkräften die Personen binnen kurzer Zeit aus dem Gefahrenbereich bringen. Zu einer Verklebung auf der Fahrbahnoberfläche kam es nach derzeitigem Stand nicht. Nach wenigen Minuten konnte das Rennen fortgesetzt werden.

Öl auf Fahrbahn geschüttet

In einer Mitteilung der "Letzten Generation" gaben die Aktivisten an, sie hätten Öl auf den Straßenbelag geschüttet. Die Aktivistinnen und Aktivisten "fordern die Bundesregierung auf, das Rasen in Richtung Klimakatastrophe zu stoppen", hieß es in der Mitteilung.

Laut Polizei hatten drei Aktivisten kurz vor Beginn der Aktion eine körperliche Auseinandersetzung mit einem Streckenposten. Dieser habe versucht, sie am Übersteigen der Streckenbegrenzung zu hindern. Der Mann kam demnach leicht verletzt in ein Krankenhaus. Gegen die drei Personen werde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt, hieß es.

"Highway zur Klimahölle"

Zur Mahnwache und dem Fahrradprotestzug am Rande des Autorennens hatten der Bund Naturschutz in Bayern und die Klimabewegung Extinction Rebellion aufgerufen. Organisatoren, Rennställe sowie Fans der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) befänden sich auf dem "Highway zur Klimahölle", war auf den Protestbannern der Demonstrierenden zu lesen.

Während des Rennwochenendes auf dem Norisring würden 25.000 Liter Treibstoff sinnlos in die Luft geblasen, sagte der Ortsgruppensprecher von Extinction Rebellion Nürnberg, Karim Abu-Omar. Eine Veranstaltung wie das Norisringrennen sei völlig aus der Zeit gefallen, so Abu-Omar weiter. Der Klima- und Sportwissenschaftler appelliert an die Verantwortlichen bei der Stadt Nürnberg, die Sorgen und Klagen der Anwohner ernst zu nehmen. Diese litten neben der Luftbelastung durch Abgase und Reifenabrieb auch an einer außerordentlichen Lärmbelästigung.

Bund Naturschutz fordert sofortigen Stopp für Norisring

Der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Nürnberg, Klaus-Peter Murawski, forderte den sofortigen Stopp des Autorennens. Außerdem solle sich die Stadt für mehr umweltfreundliche Mobilität für die Menschen, die an der Rennstrecke leben, einsetzen. Am Dutzendteich fehle es beispielsweise an gesicherten Fuß-und Radwegen. Der Schutz der Gesundheit sowie Gewährleistung von Erholung und Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger habe Vorrang vor der Durchführung eines Autorennens, so Murawski.

OB König: Norisring ist "Aushängeschild"

Schon lange wird in Nürnberg über den Norisring diskutiert. Doch trotz der Proteste von vielen Seiten hatte im Vorfeld angekündigt, dass sie am Norisring festhalten will. Aus Sicht von Oberbürgermeister Marcus König (CSU) ist das Motorsportereignis ein Aushängeschild für die Stadt. Der Norisring ist der einzige Stadtkurs im Rennkalender der DTM.

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