Die Instagram-App Threads startet — aber nicht in Europa
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Die Instagram-App Threads startet — aber nicht in Europa

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Neue Instagram-App "Threads" startet – aber nicht in Europa

Meta bringt neben Facebook, Instagram und WhatsApp eine weitere App an den Start: "Threads" funktioniert ähnlich wie Twitter, ist aber an Instagram-Accounts gekoppelt. In Europa bleibt die App aber vorerst gesperrt – angeblich aus Datenschutzgründen.

"Los geht's. Willkommen bei Threads." So begrüßt Mark Zuckerberg am Mittwoch, den 5. Juli die ersten Nutzer auf Threads – der neuen Social Media-Plattform von Instagram- und Facebook-Konzern Meta. Offizieller Starttermin für Threads ist am Donnerstag, doch der Meta-Chef erhält eine Ausnahme, genauso wie einige andere ausgewählte Gäste und Influencer.

Was ist Threads?

Meta nennt Threads eine "textbasierte Konversations-App". Ein Blick auf die Oberfläche zeigt aber schnell, dass es eine einfachere Beschreibung gibt: Threads ist Metas Antwort auf Twitter. Nutzer von Threads können kurze Texte posten, liken und teilen.

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Der erste Post auf Thread von Meta-Chef Zuckerberg

Threads soll keine alleinstehende App sein. Stattdessen ist sie ein Angebot von Instagram. Die Profildaten auf Threads werden automatisch vom Instagram-Profil eingefügt – auch soll es leicht sein, Kontakte zu finden, denen man bereits auf Instagram folgt.

Der nächste Twitter-Konkurrent?

Das Timing der neuen Instagram-App ist wohl kein Zufall. Seit Elon Musk Twitter übernommen hat, steht der Kurs des Unternehmens immer wieder in der Kritik. Auch weil Twitter sich schwer damit tut, Werbekunden zu halten, sehen manche nun die Chance, einen Konkurrenten zu Twitter aufzubauen.

Andere Twitter-Konkurrenten wie Mastodon und Bluesky haben es bisher nicht geschafft, große Nutzerzahlen anzuhäufen. Nun startet Meta den nächsten Versuch – und hofft, bestehende Instagram-Nutzer kurzerhand auch zu Threads-Nutzern machen zu können.

Threads kommt zunächst nicht in Europa

Allerdings: Deutsche Nutzer können vorerst auf Threads nur lesen. Eigene Accounts erstellen oder eigene Posts verfassen ist nicht möglich. Wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, soll Threads zunächst nur in den USA und im Vereinigten Königreich starten – die Europäische Union bleibt außen vor.

Das Problem liege in der Umsetzung des Digital Markets Act der Europäischen Union, so der Guardian. Diese Verordnung regelt unter anderem, welche Daten zwischen Plattformen hin und her fließen dürfen. Meta sei sich aktuell nicht sicher, ob der Digital Markets Act den Einsatz von Threads in Europa erlaube.

Bereits vor zwei Monaten hatte Google von einer Einführung seines KI-Chatbot Bard in Europa abgesehen – wohl aus Sorge um die Einhaltung europäischer Datenschutzgesetze. Der Chatbot bleibt in den meisten Ländern der Welt verfügbar, doch in der Europäischen Union ist er gesperrt.

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