OpenAI-Chef Sam Altman (links) und Microsoft-Chef Satya Nadella (rechts) auf einer Bühne
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OpenAI-Chef Sam Altman (links) und Microsoft-Chef Satya Nadella auf der ersten Entwicklerkonferenz von OpenAI in San Francisco.

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BrettspielGPT: Nun kann sich jeder einen Spezial-Bot bauen

Ein eigenes ChatGPT, das nur dafür da ist, die Regeln von Brettspielen zu erklären? Wer will, kann sich so einen Assistenten selbst bauen - und sogar an andere verkaufen. Mit diesen Spezial-GPTs will OpenAI eine neue Einnahmequelle erschließen.

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Die ChatGPT-Entwicklerfirma OpenAI will künftig Sprachbots anbieten, die auf jeweils ein Thema oder eine Aufgabe spezialisiert sind. Diese benutzerdefinierten Versionen von ChatGPT sollen "GPTs" heißen und zu "fast jedem" Thema erstellt werden können, kündigte Open-AI-Chef Altman am Montag auf der Entwicklerkonferenz in San Francisco an.

Altman: Sagen Sie dem Computer, was sie wollen, er erledigt es

Wer sich zum Beispiel für Brettspiele interessiert, könnte einen Chatbot nutzen, der Brettspiel-Regeln besonders gut erklären kann. Wer Kochrezepte oder Tipps zum Wäschewaschen braucht, könnte einen darauf spezialisierten Bot nutzen. Oder einen, der weitgehend eigenständig Flüge bucht. "Irgendwann werden Sie dem Computer einfach sagen, was Sie wollen, und er wird all diese Aufgaben für Sie erledigen", sagte Altman.

Der OpenAI-Chef erstellte bei seiner Präsentation ein GPT, das Ratschläge für die Unternehmensgründung gibt, indem er eine Vorlesung hochlud, die er einmal zu diesem Thema gehalten hatte; das resultierende GPT wird nun diese Ratschläge bei seinen Vorschlägen verwenden.

Keine Programmierkenntnisse nötig

Wer einen Bot entwickeln möchte, muss dafür nicht programmieren können. Es soll Tools geben, mit denen jeder einen Spezial Sprach-Bot erstellen kann. Der amerikanische Tech-Journalist Casey Newton konnte das Tool bereits ausprobieren: Im Prinzip reicht es, dem Konfigurationstool in natürlicher Sprache zu beschreiben, was es machen soll. Es generiere dann daraus Schaltflächen, die man nur noch anklicken müsse, um das spezialisierte ChatGPT die gewünschte Aufgabe ausführen zu lassen, berichtet Newton in seinem Blog "Plattformer".

OpenAI plant Store für benutzerdefinierte GPTs

Allerdings können nur Nutzende der Bezahlversionen von ChatGPT einen eigenen Bot erstellen. Wer so ein spezialisiertes GPT entwickelt, soll das künftig in einem GPT-Store verkaufen können, den OpenAI eröffnen will. Dieser Store ist vergleichbar mit Online-Marktplätzen für Spiele und Apps. Entwickler sollen abhängig davon, wie viele Menschen ihre GPTs nutzen, Geld verdienen können. Die neuen Sprachbots könnten zur Konkurrenz für Firmen werden, die sich darauf spezialisiert haben, ChatGPT für spezielle Anlässe anzupassen.

Neue ChatGPT-Version ist aktueller

Außerdem stellte OpenAI eine neue Version von ChatGPT vor. Der GPT-4 Turbo ist leistungsfähiger und kennt das Weltgeschehen bis zum April 2023. Bisher endete der Wissenstand, je nach Version, 2021 oder 2022. Zudem können Nutzer GPT4 Turbo mit deutlich längeren Eingaben als bisher füttern: Künftig lassen sich bis zu 300 Seiten Text in einer einzigen Eingabeaufforderung unterbringen. Die Preise für die Nutzung dieser kostenpflichtigen ChatGPT-Version kürzte das Unternehmen um mehr als die Hälfte. Die neue Version ist vorerst nur für Entwickler zugänglich.

Kurz vor der OpenAI-Ankündigung hatte xAI, die KI-Firma von Tech-Milliardär Elon Musk, einen eigenen Chatbot vorgestellt, der auf frische Informationen aus der ebenfalls ihm gehörenden Online-Plattform X (ehemals Twitter) zugreifen kann.

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