Im Kaiserhof der Münchner Residenz gibt es schon dieses Wochenende Glühwein, Flammkuchen und Co. Auch in Lindau, Bamberg, Viechtach, Dachau und Ingolstadt haben die Christkindlmärkte geöffnet, obwohl noch gar nicht Adventszeit ist.
Kirche: "Weihnachtsmarkt und stiller Feiertag passen nicht zusammen"
Die evangelische Kirche in Bayern findet das nicht gut. Nur um des Umsatz Willens werde die Adventszeit künstlich nach vorne verlängert.
"Wir in der Kirche sagen immer: Wir sollten die Feste dann feiern, wenn sie dran sind und die Vorbereitungszeiten darauf auch so hinnehmen, wie sie im Kalender eben vorkommen – also wir wollen Advent feiern, wenn Advent ist, und Weihnachten feiern wenn Weihnachten ist, und Ostern wenn Ostern ist und die Passionszeit, wenn die Passionszeit ist." Johannes Minkus, der Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Bayern
Dass die Händler – mit der Hoffnung auf besseren Umsatz – die Adventszeit in diesem Jahr, in dem Vierter Advent und Heiligabend zusammenfallen, besonders gerne verlängern möchten, kann Johannes Minkus von der evangelischen Landeskirche nachvollziehen, dennoch findet er: Kommerz ist nicht alles. Zudem widerspreche es dem ernstes Charakter des Totensonntags, an dem Familien die Gräber der Verstorbenen besuchen und ihrer in Gottesdienstes gedenken.
Weihnachtsmarkt trotz Totensonntag?
Auf ganz Bayern gesehen sind die Frühstarter-Christkindlmärkte allerdings die Ausnahme. Die meisten Weihnachtsmärkte machen erst im Laufe der nächsten Woche auf. Dazu gehören auch die allermeisten Münchner Weihnachtsmärkte, so wie die Märkte in Augsburg, Ansbach und Rothenburg ob der Tauber. Auch in Nürnberg hat das Christkind seinen großen Auftritt erst am 1. Dezember – wie jedes Jahr also am Freitag vor dem 1. Advent.
In Bayreuth geht man einen Sonderweg: Der Christkindlesmarkt ist bis zum Totensonntag ein "stiller Markt" – Veranstaltungen finden erst ab dem 27. November statt. In München sind die Weihnachtsmärkte in Pasing, in der Residenz und auf der Theresienwiese am Totensonntag geschlossen.