Zwei Kinder sitzen in einer Bücherei auf dem Boden und lesen gemeinsam in einem Kinderbuch
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Kinder in einer Bibliothek (Symbolbild). Die Stadtbücherei Bad Aibling will ein Ort sein, "an dem man sich wohlfühlt und willkommen fühlt".

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Tonies und Kamishibai: Was eine bayerische Bücherei anbietet

Ein Ort, "an dem man sich wohlfühlt und willkommen fühlt": So sieht sich die Stadtbücherei Bad Aibling. Zu Recht, sagt die Jury des Bayerischen Bibliothekspreises. Sie hat den Aiblingern 5.000 Euro zuerkannt - und ihre ungewöhnlichen Ideen gelobt.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Bücherbewahranstalten? Sind Stadtbüchereien schon lange nicht mehr. Stadtbibliotheken sind im Kommen, geben sich Mühe. Etwa die Stadtbücherei Bad Aibling, gerade ausgezeichnet mit dem Bayerischen Bibliothekspreis.

"Die großen Renner bei uns sind die Tonies", sagt Vize-Chefin Gabriele Huber im BR24-Interview, "die locken wahnsinnig viele junge Familien in die Bücherei". Sie spricht von kleinen bunten Plastikfiguren, die Kinder sich ausleihen und daheim auf ihre "Tonie-Boxen" stellen können – je nach Figur erklingt dann das entsprechende Hörspiel, von Benjamin Blümchen zum Beispiel oder von den Olchis.

Kamishibai in Bad Aibling

Ebenfalls populär in einer Stadtbücherei von heute: Kamishibai. Hä? "Das kommt aus dem Japanischen", sagt Huber. "Das ist ein Klapprahmen aus Holz, da werden Bilder gezeigt aus einem Bilderbuch und man liest dazu die Geschichte vor."

Besonders gut gefiel der Bibliothekspreisjury, dass sich die Aiblinger Stadtbücherei für Integration und gegen Ausgrenzung einsetzt. Sie lud den bekannten Münchner "Vorlesefriseur" Danny Beuerbach zu sich ein, der Jugendlichen die Haare schneidet, während sie ihm vorlesen.

Eine Besonderheit dabei: Die Schüler einer Berufsintegrationsklasse lasen Texte in ihren Heimatsprachen – und blühten richtig auf. "Das war eine tolle Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler", sagt Huber. "Und auch für mich als Zuhörerin, was da passierte, wie die sich dann öffneten."

Die Kids kommen gern

Gute Ideen alles, zweifellos. Aber: Was ist denn mit dem guten alten Buch? Längst nicht so tot, wie man es ihm nachsagt, erzählt Huber. Im Gegenteil: "Bei uns kommen viele Kinder zum Lesen."

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