Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen)
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Benin-Bronzen nach Nigeria: Roth betont Bedeutung der Rückgabe

Benin-Bronzen nach Nigeria: Roth betont Bedeutung der Rückgabe

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hält die Rückgabe der sogenannten Benin-Bronzen an Nigeria für einen bedeutenden Schritt. "Das ist der Beginn der Konfrontation mit unserer eigenen kolonialen Geschichte", sagte sie im Interview mit Bayern 2.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Gemeinsam mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock gibt Kulturstaatsministerin Claudia Roth heute 20 sogenannte Benin-Bronzen an Nigeria zurück. Im Interview mit der radioWelt am Morgen auf Bayern 2 hatte Roth betont: "Das bedeutet mir sehr, sehr viel, etwas zurückzubringen, was uns nie gehört hat. Das ist der Beginn der Konfrontation mit unserer eigenen kolonialen Geschichte."

Schrittweise Rückgabe der Kunst geplant

Insgesamt gebe es noch rund 1.000 Benin-Kunstgegenstände in deutschen Museen, erklärte Roth. Diese würden nun "Schritt für Schritt" an Nigeria zurückgegeben, denn das "Eigentum liegt jetzt in der Hand der Nigerianer".

Voraussetzung für die Rückgabe der Benin-Bronzen sei die Errichtung eines Museums in Benin City in Nigeria, das sich bereits im Bau befände. Gleichzeitig verwies die Kulturstaatsministerin darauf, dass die Nigerianer zugesichert hätten, dass Deutschland weiterhin ein Drittel der rund tausend Kunstgegenstände ausstellen dürfe. Deutschland könne darauf "stolz und dankbar sein".

Beutekunst "gehört uns einfach nicht"

Roth betonte, dass die Benin-Bronzen Beutekunst seien: "Sie gehört uns einfach nicht". Und: "Wir können doch nicht im Ernst sagen, dass wir besser damit umgehen können, als diejenigen, denen die Kunst gehört". Die Rückgabe der Benin-Bronzen sei für die Nigerianer sehr wichtig, so die Kulturstaatsministerin, für deren Identität und auch "für das Selbstbewusstsein einer ganzen Nation".

Geraubt im 19. Jahrhundert

Britische Kolonialherren hatten die Kunstschätze Ende des 19. Jahrhunderts im damaligen Königreich Benin geraubt, nach Europa gebracht und dort verkauft. In deutschen Sammlungen befinden sich etwa 1.000 dieser Benin-Bronzen. In einer gemeinsamen Erklärung hatten Deutschland und Nigeria im Sommer eine bedingungslose Eigentumsübertragung der Benin-Bronzen beschlossen.

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