Der Bezirk Unterfranken hat seinen Kulturpreis verliehen. V.l.: Peter Kuhn, Bernhard Schlereth, Erwin Dotzel, Brigitte Schad, Thomas Schauerte.
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Der Bezirk Unterfranken hat seinen Kulturpreis verliehen. V.l.: Peter Kuhn, Bernhard Schlereth, Erwin Dotzel, Brigitte Schad, Thomas Schauerte.

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Kulturpreis für Ex-Fastnachtspräsident und Museumsinitiatorin

Mindestens einmal pro Wahlperiode vergibt der Bezirk Unterfranken seinen Kulturpreis. Die Auszeichnung ging dieses Mal an Brigitte Schad und Bernhard Schlereth. Schad förderte die Kunst in Aschaffenburg, Schlereth die fränkische Fastnacht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die Kulisse für die Preisvergabe ist nicht zufällig gewählt. Denn dass es die Deutsche Fastnachtakademie überhaupt gibt, daran hatte Bernhard Schlereth großen Anteil. Schlereth hat die Akademie samt weiterentwickeltem Fastnachtsmuseum in Kitzingen maßgeblich vorangetrieben. Viele Jahre war er Präsident des Fastnacht-Verband Franken. Nun hat ihn der Bezirk Unterfranken für sein jahrzehntelanges Engagement ausgezeichnet.

Schlereth richtet Appell an Behörden

Er sei ein "Funktionär, der funktioniert" lobte Büttenredner und Kabarettist Peter Kuhn in seiner Laudatio. Kuhn und Schlereth kennen sich seit Jahren: "Was er verspricht, das hält er auch." Bekannt sind beide unter anderem aus der "Fastnacht in Franken" im BR Fernsehen.

Schlereth gilt als Person, die in Unterfranken gut vernetzt ist, zahlreiche Projekte angestoßen und gefördert hat. Derzeit setzt er sich zum Beispiel für die Sanierung des Würzburger Käppele ein. Als Kommunalpolitiker der SPD sitzt er im Kreisrat. Der Kulturpreis des Bezirks sei eine "schöne Anerkennung", sagt Schlereth. Gleichzeitig richtete er als leidenschaftlicher Ehrenamtler einen Appell in Richtung der Behörden: "Ich erwarte, wenn sinnvolle Projekte angesteuert werden, dass man nicht sucht, wie sie nicht gehen – sondern, dass man sucht, wie sie gehen."

Brigitte Schad initiierte Kirchnerhaus Aschaffenburg

Neben Schlereth zeichnete der Bezirk Brigitte Schad aus, Leiterin des Kirchnerhauses Aschaffenburg. Seit Jahrzehnten setzt sie sich dafür ein, dass in der Geburtsstadt von Ernst Ludwig Kirchner an das Werk des Expressionisten erinnert wird. Schad verwandelte Kirchners Geburtshaus von einer Spielhalle in ein Museum – das heutige Kirchnerhaus.

Kunsthistoriker Thomas Schauerte lobte Schad in seiner Laudatio, als "eine der bekanntesten kulturhistorischen Gesprächspartnerinnen" in der Region. Die Auszeichnung bedeute ihr viel, sagte Schad, auch weil sie sich mit dem Regierungsbezirk identifiziere und sich "immer gerne als Fränkin bezeichnet habe".

Der Bezirk Unterfranken vergibt seinen Kulturpreis an Persönlichkeiten, die durch Geburt, Leben oder Werk mit der Region verbunden sind. Erstmals wurde er 1985 vergeben. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert. Zuletzt haben den Preis im Jahr 2022 die Künstlerin Silvia Kirchhof und der Künstler Thomas Glasmeyer erhalten.

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