Protestaktion mit Kunstblut auf dem roten Teppich in Cannes
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Protestaktion mit Kunstblut auf dem roten Teppich in Cannes

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Cannes: Protestaktion mit Blut gegen Krieg in der Ukraine

Bei einer aufsehenerregenden Aktion hat sich eine Demonstrantin auf dem Roten Teppich in Cannes mit Blut beschmiert. Ein Protest gegen den Krieg in der Ukraine.

Die Frau steigt die Treppe empor, zupft sich am Kleid, holt schließlich einen Beutel mit Kunstblut aus ihrem Dekolleté und gießt sich die rote Flüssigkeit über den Kopf. Die Aktion dauert nur einige Sekunden, da wird die Aktivistin bereits von Sicherheitskräften abgeführt.

Zu den Hintergründen der Aktion ist bisher nicht viel bekannt. Ein Bekennerschreiben trägt die Aktivistin nicht bei sich. Aber die Abendrobe der Aktivistin in Farben der Ukraine-Flagge lässt den Schluss zu, dass es sich dabei um Protest gegen die russische Invasion in die Ukraine handeln dürfte.

Glamour und Protest

Bereits vergangenes Jahr hatte es beim Filmfestival in Cannes Aktionen gegeben, bei denen Frauen in den Farben der Ukraine und mit Kunstblut geschminkt, sowie dem Schriftzug "Stop raping us" versehen auf dem roten Teppich gegen den Ukraine-Krieg protestiert hatten.

Auch dieses Jahr gab es in Cannes bereits vereinzelte Solidaritätsbekundungen. So forderte Regisseur Martin Scorsese bei der Pressekonferenz zu seinem Wettbewerbs-Film "Killers Of The Flower Moon" Beistand für die Ukraine: "Wir müssen die Länder unterstützen, die sich zumindest um einen demokratischen Prozess bemühen", sagte er. "Das erinnert mich an die 1930er-Jahre, als die Demokratie am Ende war. Jetzt ist es etwas Tieferes und Stärkeres – es hat mit den Werten zu tun, die man lebt."

Kritik an Festival-Leitung

Auch zur Premiere des Films "Monster" des japanischen Regisseurs Kore-eda Hirokazu, eine Dame im gelb-blauen Abendkleid.

Die Krisen gehen am diesjährigen Filmfestival nicht spurlos vorbei. Auch gegen die Festival-Leitung gab es dieses Jahr Protestaktionen. Der Grund: Sie lade weiterhin Stars wie Gérard Depardieu und Roman Polanski ein, obwohl diese unter Missbrauchsverdacht stünden.

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