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Xavier Naidoo

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Antisemitismus-Vorwurf : Heute Urteil im Fall Naidoo erwartet

Darf der Soulsänger Xavier Naidoo als Antisemit bezeichnet werden? Das wird heute am Landgericht Regensburg entschieden. Der Musiker hatte eine Frau verklagt, die ihm bei einer Veranstaltung in Straubing Judenfeindlichkeit vorgeworfen hatte.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Im Streit um die Frage, ob Xavier Naidoo als "Antisemit" bezeichnet werden darf, wird das Landgericht Regensburg voraussichtlich heute eine Entscheidung verkünden. Naidoo klagt gegen eine Referentin der Amadeu-Antonio-Stiftung aus Berlin auf Unterlassung.

Meinungsfreiheit oder Beleidigung?

Sie hatte den Soulsänger im Juli 2017 bei einer Veranstaltung im Theater Am Hagen in Straubing als "Antisemit" bezeichnet und wörtlich ergänzt: "Das ist strukturell nachweisbar." Die Anwältin der Referentin hat vor Gericht darauf verwiesen, dass es sich dabei um eine Einschätzung im Sinne der Meinungsfreiheit handle.

Während des Prozesses waren daher diverse Liedtexte im Mittelpunkt. In einem Lied stellt Naidoo einen Bezug zur Rotschild-Bank her, ohne diese so zu nennen, und bezeichnet diese als Schmock. Für die Verteidigung sieht darin Codes und Stellvertreterbegriffe für Antisemitismus.

Naidoo: "Habe selbst viele jüdische Freunde"

Naidoo entgegnete auf Nachfragen des Richters, dass er mit dem Text lediglich wirtschaftsnahe Politiker kritisieren wolle und dies sich ebenfalls mit der Meinungsfreiheit decke. Keinesfalls sei der Text antisemitisch, so Naidoo vor Gericht. Er habe selbst viele jüdische Freunde, so der Sänger. Unter anderem sei auch sein Konzertveranstalter jüdischen Glaubens.