Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, bei der Begrüßung von Lloyd Austin, Verteidigungsminister der USA.
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Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, bei der Begrüßung von Lloyd Austin, Verteidigungsminister der USA.

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US-Verteidigungsminister verspricht Ukraine langfristige Hilfe

Waffen im Wert von 44 Milliarden Dollar hat die USA schon an die Ukraine geliefert. Bei einem Besuch in Kiew versicherte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin langfristige Unterstützung. In den USA ist die Hilfe aber nicht mehr unumstritten.

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Seit Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die russische Invasion. Die USA unterstützen das Land mit Waffenlieferungen. Kein anderes Land liefert so viele Rüstungsgüter wie die Vereinigten Staaten. Ein Ziel des Besuchs des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin in Kiew sei, zu klären, was die ukrainische Armee speziell im beginnenden Winter braucht, teilte das Pentagon mit.

US-Verteidigungsminister sichert langfristige Unterstützung zu

Austin traf in Kiew unter anderem mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. Zusammen mit ihren Verbündeten und Partnern würden sie weiter den aktuellen Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld sowie die Anforderungen an eine langfristige Verteidigung unterstützen, schrieb Austin im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) über seine Botschaft.

Neues US-Militärpaket für die Ukraine

Selenskyj bezeichnete den Besuch als ein "sehr wichtiges Signal" für die Ukraine. Kiew zähle weiter auf die Unterstützung der USA und beider Kongressparteien. Die Botschaft, die er ihm heute mitgebracht habe sei, dass die USA der Ukraine beistehen werden, erwiderte Austin.

Bei seinem Besuch sagte der US-Verteidigungsminister auch ein konkretes neues Militärpaket zu: Es umfasst unter anderem Stinger-Flugabwehrraketen, einen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Artilleriemunition.

Kritik an US-Hilfen aus dem eigenen Land

Allerdings ist die Fortsetzung der Hilfen im US-Kongress umstritten. Die Regierung von Präsident Joe Biden muss um die Freigabe der Mittel kämpfen. Zuletzt hat Washington der Ukraine ATACMS-Raketen zugesagt, die eine höhere Reichweite haben als bislang gelieferte US-Waffen. Ukrainische Piloten trainieren derzeit mit Zustimmung der USA auf Kampfjets vom Typ F-16, die andere Länder an Kiew abgeben wollen.

Austin kam nicht allein

Wie bei allen ausländischen Politikern war die Reise des Pentagonchefs aus Sicherheitsgründen nicht vorher öffentlich gemacht worden. Mit Austin kam der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, General Christopher Cavoli, nach Kiew, wie US-Botschafterin Bridget Brink mitteilte. Videoaufnahmen zufolge nahmen an dem Treffen mit Selenskyj von ukrainischer Seite auch Außenminister Dmytro Kuleba und Verteidigungsminister Rustem Umjerow teil. Schon am Vortag hatte Austin mit seinem Amtskollegen Umjerow telefoniert, wie das Pentagon mitteilte. Sie bereiteten die kommenden Beratungen der etwa 50 Länder vor, die die Ukraine militärisch unterstützen. Das sogenannte Ramstein-Format tagt an diesem Mittwoch als Video-Konferenz.

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