Die höchst gemessene Konzentration des Unkrautvernichters Glyphosat im Jahr 2016 lag noch bei 29 Mikrogramm pro Liter Bier.
"Wir haben dieses Jahr sehr viel weniger gefunden als letztes Jahr. Bei einigen Marken war auch ein drastischer Rückgang zu verzeichnen." Karl Bär vom Umweltinstitut München
Seine Vermutung ist, dass die Brauereien seit der im Februar 2016 veröffentlichten Studie besser darauf achten, woher sie die Braugerste beziehen. Denn für in Deutschland angebaute Braugerste gilt ein Glyphosat-Verbot. Allerdings können deutsche Brauer auch auf dem internationalen Markt kaufen.
Größenordnung des "Hintergrundrauschens"
Beim Bayerischen Brauerbund fällt die Freude dennoch überschaubar aus. Dort war man im vergangenen Jahr verärgert über die Dramatisierung der Werte. Nun seien eben ohnehin gute Werte, noch einmal besser geworden, so Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz.
"Wenn ich die Werte, die vor Jahresfrist gefunden worden sind, mit den jetzt vorgelegten Werten vergleiche, dann bewegen wir uns in der Größenordnung des Hintergrundrauschens." Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer Bayerischer Brauerbund
Expertenstreit über Glyphosat
Was die Messwerte genau sinken ließ, darüber kann der Brauereibund nur spekulieren.
Glyphosat ist das meist verwendete Pflanzenschutzmittel - über die Frage ob und wie sehr es die Gesundheit gefährdet, tobt ein Expertenstreit: Sowohl das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie die EU-Lebensmittelbehörde halten Glyphosat für wahrscheinlich nicht krebserregend.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO, hat es als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Deshalb vertritt das Umweltinstitut die Auffassung, dass ein Unkrautvernichter gar nichts in Bier verloren hat. Ganz ohne Rückstände schaffte es aber auch im aktuellen Test keines der 14 Biere.