Wolodymyr Selenskyj
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Selenskyj: Russland kann mit Krieg "nichts erreichen"

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj zeigt sich vor der nächsten Verhandlungsrunde mit Russland optimistisch. Bei russischen Angriffen auf Wohngebiete in Kiew sind indes offenbar mindestens zwei Menschen getötet worden.

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Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj verspricht sich von einer neuen Verhandlungsrunde mit Russland Fortschritte. Moskau habe "bereits begonnen zu verstehen, dass es mit Krieg nichts erreichen wird", sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Dienstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlichten Videobotschaft. Die Gespräche zwischen ukrainischen und russischen Vertretern sollen demnach im Laufe des Dienstags fortgesetzt werden.

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Die jüngste Verhandlungsrunde am Montag bewertete Selenskyj positiv. Ihm sei gesagt worden, dass die Gespräche "ziemlich gut" verlaufen seien. "Aber warten wir ab", schränkte Selenskyj mit Blick auf die neue Verhandlungsrunde ein.

Putin spricht von "positiven Fortschritten"

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte bereits am Freitag von "positiven Fortschritten" bei den laufenden Verhandlungen gesprochen. Parallel zu den Gesprächen setzte die russische Armee ihre Angriffe in der Ukraine allerdings fort. "Die Besatzungstruppen greifen weiterhin die Infrastruktur und Wohngebiete mit Raketen und Bomben, Artillerie und Panzern an", sagte der Generalstabschef der ukrainischen Armee in der Nacht zum Dienstag.

Am frühen Dienstagmorgen wurde Kiew von einer Reihe heftiger Explosionen erschüttert. Die russische Armee versucht derzeit, die ukrainische Hauptstadt einzukesseln.

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Mindestens zwei Tote bei Angriffen auf Wohngebiete in Kiew

Bei russischen Angriffen auf Wohngebiete in Kiew sind nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste indes mindestens zwei Menschen getötet worden. Einer der Angriffe habe ein 16-stöckiges Wohnhaus im Stadtteil Swjatoschyn im Westen Kiews getroffen, schrieb der Rettungsdienst am Dienstag im Onlinedienst Facebook. "Es wurden zwei Leichen geborgen, 27 Menschen wurden gerettet." Zuvor hatten Rettungskräfte auch von einem Angriff auf ein etwa zehnstöckiges Gebäude im Stadtteil Podil berichtet.

Der Angriff in Podil löste den Angaben zufolge einen Brand in den ersten fünf Stockwerken des Wohngebäudes aus. Ein Mensch sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Schwere Verwüstung eines Wohnhauses

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von schwerer Verwüstung an dem Wohnhaus in Podil. Der Angriff ließ alle Fenster in dem Gebäude zerbersten. Am Dienstagmorgen waren Bewohner des Hauses zu sehen, die Trümmer aus den zerstörten Fenstern warfen.

Nach Angaben des Rettungsdienstes wurde auch im Viertel Osokorky im Südosten von Kiew ein Wohnhaus getroffen. Auf von Rettungskräften veröffentlichten Bildern war ein zweistöckiges Haus mit verrußter Fassade und zerborstenen Fenstern zu sehen, aus dem Rauch aufstieg.

Heftige Explosionen in Kiew

AFP-Journalisten hatten am frühen Dienstagmorgen mindestens drei heftige Explosionen in Kiew gehört. Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Lesia Wasylenko veröffentlichte im Onlinedienst Twitter ein Foto aus dem Stadtteil Podil, zu dem sie schrieb: "Der Stadtteil Podil von Kiew ist ein Ort, an dem man Kaffee trinkt und das Leben genießt. Jetzt nicht mehr. Vor 30 Minuten wurde (Podil) von Sprengstoff getroffen."

Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. Sie können die Stadt nur noch in Richtung Süden verlassen. Vor allem in den im Nordwesten Kiews gelegenen Vororten hatten sich die Kämpfe zwischen der russischen und der ukrainischen Armee in den vergangenen Tagen stark intensiviert. In der Vorstadt Irpin von Kiew war am Sonntag ein US-Journalist getötet worden.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

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