Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 49 Menschen getötet worden
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Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 49 Menschen getötet worden

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Ukraine: Über 50 Tote durch russischen Angriff im Gebiet Charkiw

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk habe in dem Ort Hrosa eine Rakete ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen.

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Ein russischer Angriff hat in einem Dorf der ukrainischen Region Charkiw Behördenangaben zufolge mindestens 51 Menschen das Leben gekostet. Auch der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, und der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, teilten mit, die russischen Streitkräfte hätten etwa um 13 Uhr ein Geschäft und ein Café im Dorf Hrosa beschossen. Das Dorf befindet sich unweit der Stadt Kupjansk.

Unter den Todesopfern ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch ein sechsjähriges Mädchen, der Gouverneur hatte zuvor von einem getöteten Jungen berichtet. Auch unter den Verletzten soll sich ein Kind befinden. Sechs weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Viele Opfer nahmen an einer Trauerfeier teil

Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synehubow ereignete sich der Beschuss gegen 13.15 Uhr Ortszeit (12.15 Uhr MESZ). Es liefen Rettungsarbeiten, schrieb er auf Telegram. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko sagte Medien zufolge, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs so viele Menschen vor Ort aufgehalten hätten, weil sie in dem Café an einer Trauerfeier für einen verstorbenen Mitbürger teilgenommen hätten. In dem kleinen Ort mit seinen rund 330 Bewohnern sei von dem verheerenden russischen Beschuss wohl jede Familie betroffen, fügte er demnach hinzu.

EU-Außenbeauftragter verurteilt Angriff als "abscheulich"

"Russlands entsetzlicher Terror gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine lässt nicht nach und hat heute einen weiteren düsteren Meilenstein erreicht", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Es sei ein abscheulicher Angriff auf unschuldige Zivilisten. Vorsätzliche Attacken auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Selenskyj: "Demonstrativ grausames Verbrechen"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem "demonstrativ grausamen russischen Verbrechen". Seinen Angaben zufolge schlug in Hrosa eine Rakete ein. Der russische Terror müsse gestoppt werden, fügte er hinzu. Wer Russland etwa bei der Umgehung von Sanktionen helfe, sei mitschuldig an dem Verbrechen.

Selenskyj war am Morgen in Spanien angekommen, um in Granada am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Dort bespreche er gerade mit den europäischen Staatschefs die weitere Hilfe für die Ukraine, die insbesondere auch weitere Flugabwehrwaffen beinhalten müsse, schrieb er nun. Zuvor hatte er bereits zur Einheit der Europäer im Kampf gegen die russische Aggression aufgerufen.

Weiter erbitterte Kämpfe in der Region

Die nun betroffene Region rund um die Stadt Kupjansk hatte die Ukraine im vergangenen Herbst bei ihrer Offensive im Nordosten des Landes von der russischen Besatzung befreit. Damals gelang es dem ukrainischen Militär auch, den Fluss Oskil zu überqueren und teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vorzudringen. Inzwischen haben in der Region allerdings wieder die russischen Streitkräfte die Initiative erlangt. Seit Wochen toben wieder erbitterte Kämpfe im Osten der Region Charkiw.

Mit Informationen von dpa

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