ARCHIV (05.10.2023) Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
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Selenskyj ruft zum Kampf gegen Terror auf

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 41 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 09. bis 15. Oktober 2023 im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Sonntag, 15. Oktober 2023

20.42 Uhr: Selenskyj warnt vor neuen russischen Angriffen auf Infrastruktur

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt. Als warnendes Beispiel nannte er die russischen Angriffe auf die Stadt Cherson im Süden des Landes, in deren Verlauf am Sonntag die Versorgung mit Strom und Trinkwasser zeitweise ausgefallen war. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es mit dem nahenden Winter weitere russische Angriffe geben wird", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Darauf müssen wir vorbereitet sein."

20.23 Uhr: Russische Gouverneurin wegen Äußerungen zur Ukraine angezeigt

Mit kritischen Äußerungen zum Krieg in der Ukraine hat eine russische Gouverneurin Ärger auf sich gezogen. Russland habe keine Notwendigkeit für einen Krieg in der Ukraine, sagte Natalja Komarowa, Gouverneur der Region Chanty-Mansijsk, während einer Veranstaltung mit Einwohnern der sibirischen Stadt Nischnewartowsk. Daraufhin wurde sie am Sonntag beschuldigt, die Streitkräfte zu diskreditieren - ein Straftatbestand in Russland.

Ihre Kritiker forderten die Behörden auf, eine Untersuchung ihrer Äußerungen einzuleiten, aber Komarowa wurde bisher weder festgenommen noch angeklagt. Ein in den sozialen Medien verbreitetes Video der Veranstaltung zeigt, wie die Politikerin von der Frau eines russischen Soldaten zur Rede gestellt wird, die behauptet, die mobilisierten Männer seien schlecht für die Front ausgerüstet. Komarowa sagt daraufhin, Russland sei nicht auf den Einmarsch in die Ukraine vorbereitet gewesen. "Wir haben uns insgesamt nicht auf diesen Krieg vorbereitet", antwortet sie. "Wir brauchen ihn nicht."

19.22 Uhr: Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen

US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. "Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt", sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. "Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung", betonte er. "Und wenn wir es nicht machen, wer dann?" Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und sollte am Sonntagabend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden.

16.44 Uhr: Russische Luft- und Artillerieangriffe auf Cherson

Die südukrainische Stadt Cherson ist am Sonntag wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen worden. Die Stadt am Ufer des Dnipro werde von immer neuen Explosionen erschüttert, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Roman Mrotschko. "Durch den feindlichen Beschuss wurden Elektrizitätsleitungen beschädigt und Häuser zerstört", schrieb er auf Telegram. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

13.17 Uhr: Mindestens sechs Tote bei russischen Angriffen

In den letzten 24 Stunden sind bei russischen Angriffen auf die Ukraine mindestens sechs Menschen getötet worden. Das berichten lokale Behördenvertreter. In der Region Cherson kamen bei schwerem Beschuss am Wochenende zwei Menschen ums Leben und drei weitere wurden verletzt, wie Gouverneur Olexander Prokudin in sozialen Netzwerken mitteilte. Zwei gelenkte Bomben trafen später wichtige Infrastruktur in Cherson, Hauptstadt der gleichnamigen Region. Behördenvertreter berichteten weiter, dass zwei weitere Menschen in der Region Donezk getötet worden seien und ein 57-jähriger Mann und eine 54-jährige Frau bei einem Luftangriff starben, der ihr Haus in der Region Charkiw traf.

13.03 Uhr: Russland vertreibt angeblich mit Kampfjet US-Drohne in Grenznähe

Russland hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax eine US-Aufklärungsdrohne entdeckt, die sich über dem Schwarzen Meer der russischen Grenze genähert habe. Daraufhin habe das Militär ein Kampfflugzeug vom Typ Su-27 aufsteigen lassen, meldet die Agentur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Drohne sei abgedreht, als sich der Jet ihr genähert habe.

11.17 Uhr: Gewerkschaft fordert schnellere Schul-Integration von Flüchtlingen

Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen fordert die Bildungsgewerkschaft GEW in allen Bundesländern einen schnelleren Zugang für zugewanderte Kinder und Jugendliche zum Unterricht. Für die Integration sei Bildung sehr wichtig, weil es darum gehe, schnell soziale Kontakte zu knüpfen und die Sprache zu lernen, sagte die GEW-Bundeschefin Maike Finnern der Deutschen Presse-Agentur. Viele Tausend Geflüchtete im Schulalter warteten in Deutschland noch auf einen Schulplatz, gerade in den Erstaufnahmen. Einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern zufolge werden deutschlandweit viele Zehntausend geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichtet - allerdings teilweise getrennt von den deutschen Schülerinnen und Schülern. Eine genaue Zahl liegt nicht vor, weil mehrere Bundesländer gar nicht oder nur näherungsweise erfassen, wie viele Flüchtlinge bei ihnen unterrichtet werden, insbesondere wenn es um andere Herkunftsländer als die Ukraine geht.

10.22 Uhr 31.000 ukrainische Kinder an Bayerns Schulen

Rund 31 000 ukrainische Kinder und Jugendliche lernen derzeit an bayerischen Schulen - die meisten davon sitzen in ganz normalen Klassen. Rund 8000 ukrainische Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufen fünf bis neun gehen hingegen in eine der aktuell rund 630 schulartunabhängigen und jahrgangsübergreifenden Brückenklassen. Dort liegt der Fokus auf Deutsch, Mathematik und Englisch und lässt zudem noch Raum, um am ukrainischen Fernunterricht teilzunehmen. "Aktuell nimmt auch der Zuzug von Geflüchteten ohne Ukrainebezug nach Bayern zu, welche in zusätzlich eingerichtete Integrationsmaßnahmen aufgenommen werden", ergänzte das Ministerium. Eine vergleichbare Statistik wie bei den ukrainischen Flüchtlingen gebe es für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus anderen Ländern allerdings nicht. Sicher sei jedoch: "Es können alle schulpflichtigen Kinder unterrichtet werden."

10.08 Uhr: Kiew: Ukrainer aus Israel nach Rumänien gebracht

Die Ukraine hat mit einem ersten Evakuierungsflug aus Israel nach offiziellen Angaben mehr als 200 Bürger in Sicherheit gebracht. Die Maschine aus Tel Aviv mit 207 Ukrainern an Bord, darunter 63 Kinder, sei in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gelandet, teilte das ukrainische Außenministerium in Kiew am Samstagabend mit. Aus der Ukraine waren im Zuge der russischen Invasion, die am 24. Februar 2022 begonnen hatte, Millionen Menschen geflohen, die meisten in die EU. Einige flohen auch nach Israel. In Rumänien nun kümmere sich die ukrainische Botschaft um die Flüchtlinge, hieß es in Kiew. Auch am Sonntag sollten wieder 155 ukrainische Staatsbürger in Rumänien mit dem Flugzeug ankommen.

09.42 Uhr: Putin - Truppen haben Aufstellung an Front verbessert

Russlands Truppen in der Ukraine ist es gelungen, sich entlang der Front besser aufzustellen. Das erklärte Präsident Wladimir Putin in einem Video. "Was jetzt entlang der gesamten Kontaktlinie geschieht, wird als 'aktive Verteidigung' bezeichnet", sagte Putin weiter. "Und unsere Truppen verbessern ihre Position fast im gesamten Gebiet. Ein ziemlich großes Gebiet." Die Äußerungen stammen aus Videomitschnitten, die der Kreml-Journalist Pawel Sarubin in den sozialen Medien veröffentlicht. Die ukrainische Armee erklärte ihrerseits am Sonntag, dass russische Angriffe in der Region "abgewehrt" worden und "ohne Erfolg" geblieben seien. Mehrere Politik-Experten gaben unter Berufung auf Fotos in den Onlinenetzwerken von Angriffen auf Awdijiwka an, dass die Russen offenbar große Verluste an militärischem Material erlitten hätten.

09.29 Uhr: London: Russland baut neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine

Russland setzt im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene, um so seine Truppen besser zu versorgen. "Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird", teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten. Die neue Strecke liege in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig.

05.30 Uhr: Selenskyj - "Müssen Terror weltweit bekämpfen"

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat jetzt auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht. "Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten - darunter etwa Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.

In der Ukraine haben die Kämpfe im Osten des Landes in den vergangenen Tagen offenbar deutlich zugenommen. Laut ukrainischem Militär haben sich die Kämpfe entlang des nördlichen Abschnitts der Ostfront verschärft. Selenskyj warnte bereits in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Brüssel davor, dass Russland die Situation im Nahen Osten ausnutzen würde, um in seinem bereits seit fast 20 Monaten andauernden Angriffskrieg neue Kräfte zu sammeln.

Samstag, 14. Oktober 2023

22.51 Uhr: Selenskyj: Terror muss weltweit bekämpft werden

Angesichts zunehmender internationaler Krisen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht. "Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten - darunter etwa Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.

18.51 Uhr: Ukraine beklagt Kriegsmüdigkeit ihrer Geldgeber

Die Ukraine beklagt eine Kriegsmüdigkeit ihrer Geldgeber. Es sei schwieriger, finanzielle Hilfe zu sichern, sagte Finanzminister Serhij Martschenko der Nachrichtenagentur Reuters. Im Vergleich zum April müsse sich die Ukraine doppelt so stark um Hilfszusagen bemühen. "Ich sehe viel Müdigkeit, ich sehe viel Schwäche bei unseren Partnern", sagte er am Rande des Treffens von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Marrakesch. "Sie würden den Krieg gerne vergessen, aber der Krieg ist immer noch im Gange, in vollem Umfang".

Martschenko machte für die Stimmung "eine geopolitische Verschiebung und den internen politischen Kontext in verschiedenen Ländern" verantwortlich. Konkret verwies er auf anstehende Wahlen in den USA und in der EU. Die Ukraine benötigt westliche Finanzhilfen, um eine Haushaltslücke von 43 Milliarden Dollar im kommenden Jahr zu schließen. Die Gespräche darüber wurden in der vergangenen Woche vom Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas überschattet.

17.29 Uhr: Parlamentswahl in Polen entscheidet über künftige EU- und Ukrainepolitik

Polen wählt am Sonntag ein neues Parlament. Die rechtsnationalistische Regierungspartei PiS führte in den Umfragen zuletzt mit 32 bis 34 Prozent, die oppositionelle Bürgerplattform des pro-europäischen Ex-Regierungschefs Donald Tusk lag aber nur knapp dahinter. Es wird ein enges Rennen erwartet, beide Seiten wären allerdings ohnehin auf Koalitionspartner angewiesen.

Für die PiS wäre ein Bündnis mit der rechtsextremen Konförderationspartei denkbar, die aber ein Ende der Ukraine-Hilfen fordert. Somit steht für die Ukraine viel auf dem Spiel, bislang war Warschau einer der wichtigsten Verbündeten.

16.43 Uhr: Armenien ratifiziert Statuten des Internationalen Strafgerichtshofs

Inmitten großer außenpolitischer Spannungen hat Armenien im Südkaukasus die Statuten des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit Sitz in Den Haag ratifiziert. Präsident Waagn Chatschaturjan habe ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, teilte das Präsidialamt in der Hauptstadt Eriwan mit. Die Anerkennung des so genannten Römischen Statuts ist brisant, weil damit dem Präsidenten des traditionell verbündeten Russlands, Wladimir Putin, nun bei einer Einreise in die Ex-Sowjetrepublik Armenien die Festnahme droht.

Der IStGH hatte gegen Putin im vergangenen März wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine einen Haftbefehl erlassen. Damit sind alle seine Mitgliedsstaaten zur Festnahme Putins verpflichtet, wenn er sich auf ihrem Staatsgebiet aufhält. Der Kreml hatte Armenien deshalb bereits vor Wochen für seine Ratifizierungsabsichten kritisiert. Die Zuständigkeit des Gerichts erstreckt sich im wesentlichen auf die Delikte Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbrechen der Aggression und Kriegsverbrechen.

14.21 Uhr: Grünen-Chef Nouripour: Beistand für die Ukraine nicht vergessen

Grünen-Chef Omid Nouripour mahnt, wegen des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel den Beistand für die Ukraine nicht zu vergessen. "Es gibt eine sehr große Sorge in der Ukraine, dass ihr Schicksal jetzt unter die Räder kommt", sagte Nouripour beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Weingarten (Landkreis Ravensburg). Dies dürfe man nicht zulassen. "Der Beistand für Israel ist Verpflichtung - den Beistand für die Ukraine dabei nicht zu vergessen, ebenfalls."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwoch vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. 2Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine2, sagte er bei einer Pressekonferenz mit Belgiens Regierungschef Alexander De Croo in Brüssel. Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die "ganze Ukraine zu zerstören".

14.21 Uhr: Kämpfe im Nordosten der Ukraine haben massiv zugenommen

In der Ukraine haben die Kämpfe im Norden der Ostfront nach Angaben des ukrainischen Militärs in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Sie hätten sich "erheblich verschärft", sagte General Olexander Syrskji am Samstag bei einem Besuch der ukrainischen Truppen im nördlichen Teil der Ostfront. Die russischen Truppen hätten sich nach den erlittenen Verlusten neu formiert und griffen nun rund um das Dorf Makijiwka und in Richtung der Stadt Kupjansk an. "Das Hauptziel des Feindes ist die Niederlage einer Gruppe unserer Truppen, die Einkreisung von Kupjansk und das Erreichen des Flusses Oskil", sagte Syrskji auf einer offiziellen Militärplattform. Jeden Tag führten die russischen Truppen Dutzende Angriffe aus. Die eigenen Einheiten seien jedoch vorbereitet und hielten Stand.

Auch von der ukrainischen Stadt Awdijiwka, die in einem anderen Abschnitt der Ostfront liegt, wurden massive russische Angriffe gemeldet. Nach Einschätzung von Vertretern Russlands, aber auch westlicher Staaten kommt dies einer neuen russischen Offensive gleich. Awdijiwka werde den vierten Tag in Folge beschossen, teilte die dortige Militärverwaltung mit. "Sie verfügen über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung. Awdijiwka steht völlig in Flammen." Das Krankenhaus und Verwaltungsgebäude lägen unter Beschuss.

14.09 Uhr: London: Russische Schwarzmeerflotte in der Defensive

Die russische Schwarzmeerflotte setzt nach schweren Schlägen nun vornehmlich auf Defensive, so britische Erkenntnisse. "Sie hat viele ihrer prestigeträchtigen Bestandteile – darunter marschflugkörperfähige Schiffe und U-Boote – von Sewastopol in weiter östlich gelegene Operations- und Stützpunktgebiete wie Noworossijsk verlagert", teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in Sewastopol wurden immer wieder attackiert.

Die Ukraine besitze seit langem die Initiative im Nordwesten des Schwarzen Meers und zwinge die russische Marine dazu, sich gegen unbemannte Schiffe und Drohnen sowie Raketenangriffe zu verteidigen, hieß es in London weiter: "Das Risiko weiterer militärischer Verluste und die schweren politischen Folgen eines offenen Angriffs russischer Seestreitkräfte auf die Handelsschifffahrt würden höchstwahrscheinlich jeden Gewinn aus dem Versuch, eine Blockade des ukrainischen Handels durchzusetzen, überwiegen."

11.25 Uhr: Russland wehrt Drohnenangriff über Sotschi ab

Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei Drohnen über der Küstenstadt Sotschi am Schwarzen Meer abgewehrt. Gegen 07.10 Uhr am Samstagmorgen (06.10 Uhr MESZ) sei die Luftabwehr in dem bei Touristen beliebten Badeort aktiv geworden, teilte Sotschis Bürgermeister Alexej Kopajgorodski auf Telegram mit. Die unbemannten Flugkörper seien noch über dem Meer abgeschossen worden, es gebe weder Verletzte noch Schäden. Unabhängig ließ sich dies zunächst nicht überprüfen. Der Flughafen in Sotschi sei weiter in Betrieb, fügte Kopajgorodski hinzu.

Freitag, 13. Oktober 2023

23.10 Uhr: Selenskyj bedankt sich in Odessa für neue Flugabwehrraketen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in der von russischen Drohnen- und Raketenangriffen stark betroffenen Hafenstadt Odessa bei den Niederlanden für die Stärkung der Flugabwehr bedankt. "Es gibt eine Entscheidung bezüglich der Patriots - die Niederlande geben weitere Raketen", sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte bei dessen Besuch in Odessa auch weitere Militärhilfe besprochen. Dabei sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen, teilte er mit.

22.30 Uhr: Kiew - Russland hat seit Juli 300.000 Tonnen Getreide vernichtet

Russland hat nach Angaben der ukrainischen Regierung bei Angriffen auf seine Häfen seit Juli fast 300.000 Tonnen Getreide zerstört. "Dies ist ein Versuch Russlands, die Nahrungsmittelkrise in jenen Ländern zu verschärfen, die von ukrainischen Produkten abhängig sind", sagt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksander Kubrakow. Durch die Schäden an den Häfen seien die ukrainischen Exportmöglichkeiten von Getreide um 40 Prozent gesunken. Russland habe Hafenanlagen sowohl am Schwarzen Meer als auch an der Donau angegriffen. Das russische Verteidigungsministerium war für eine Stellungnahme nicht sofort zu erreichen. Russland hatte das von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Abkommen für den sicheren Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer im Juli nicht mehr verlängert.

21.41 Uhr: Moskauer Justiz nimmt drei Anwälte von Kremlgegner Nawalny in U-Haft

Die Justiz in Moskau hat einem Medienbericht zufolge drei Anwälte des im Gefängnis sitzenden Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in Untersuchungshaft genommen. Wadim Kobsew und Alexej Lipzer seien wegen des Verdachts der Bildung einer extremistischen Vereinigung bis 13. Dezember in Gewahrsam genommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Einige Stunden zuvor war schon der ehemalige Strafverteidiger Nawalnys, Igor Sergunin, mit der gleichen Begründung verhaftet worden. Bei allen drei Anwälten hatten die Behörden zudem eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

Kobsew wurde in der Stadt Kowrow im Gebiet Wladimir gut 200 Kilometer östlich von Moskau festgenommen. Er hätte eigentlich den zu 19 Jahren Straflager verurteilten und international als politischen Gefangenen eingestuften Nawalny an diesem Tag bei einer Anhörung verteidigen sollen.

Offiziell gibt es noch keine Details zu den Anschuldigungen gegen die Anwälte. Der Direktor des von Nawalny gegründeten Fonds zur Bekämpfung der Korruption, Iwan Schdanow, vermutet, dass die Anklage der völligen Isolierung Nawalnys dienen solle. Dieser hatte auch aus seiner Zelle heraus noch mit der Außenwelt kommuniziert.

19.18 Uhr: USA: Nordkorea hat Waffen an Moskau für Krieg gegen Ukraine geliefert

Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert. Es handle sich dabei um mehr als 1.000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition, hieß es am Freitag aus dem Weißen Haus. Man gehe davon aus, dass Pjöngjang von Moskau im Gegenzug hoch entwickelte russische Waffentechnologien wolle, um das nordkoreanische Atomprogramm auszubauen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Nordkorea dürfte dabei vor allem auf Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und Ausrüstung für die Herstellung ballistischer Raketen setzen, sagte Kirby. "Wir beobachten genau, ob Moskau Pjöngjang diese Materialien zur Verfügung stellen wird." Man habe bereits beobachtet, dass russische Schiffe Container in Nordkorea entladen hätten. Dies könnte möglicherweise erste Materiallieferungen aus Russland darstellten. In der Vergangenheit hatten die USA und Verbündete wie Südkorea mehrfach mit Nachdruck die beiden Staaten vor einer Militärkooperation gewarnt und sich über mögliche Rüstungsgeschäfte besorgt geäußert. Jeder Waffenhandel Moskaus mit Pjöngjang würde gegen bestehende UN-Beschlüsse verstoßen, hatten sie angemahnt.

18.00 Uhr: Niederlande wollen Ukraine mehr Patriot-Raketen liefern

Die Niederlande wollen der Ukraine mehr Patriot-Luftabwehrraketen liefern. "In diesem Winter wird Russland versuchen, der Ukraine so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Deshalb werden die Niederlande zusätzliche Patriot-Raketen liefern, damit sich die Ukraine gegen die barbarischen Luftangriffe Russlands verteidigen kann", sagt Ministerpräsident Mark Rutte bei einem Besuch in der Ukraine. Die Niederlande würden der Ukraine auch bei der Anschaffung von Patrouillenbooten helfen, um die Schifffahrtsroute für Getreideexporte sicher zu halten, so Rutte bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Odessa.

16.08 Uhr: Europarat stuft Russland als Diktatur ein

Der Europarat stuft Russland künftig als De-facto-Diktatur ein. Eine entsprechende Resolution nahm die Parlamentarische Versammlung in Straßburg einstimmig an. Die 46 Mitgliedstaaten werden aufgefordert, Wladimir Putin nach Ende seiner aktuellen Amtszeit im Mai 2024 nicht mehr als legitimen Präsidenten der Russischen Föderation anzuerkennen und alle Kontakte abzubrechen, mit Ausnahme solcher für humanitäre Hilfe und Friedensbemühungen. Gegen Putin liegt bereits ein Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vor.

Ihre Entscheidung begründet die Versammlung des Europarates mit der übergroßen Macht, die Putins aufgrund seiner langen Amtszeit besitze, in Verbindung mit dem Fehlen jeglicher Kontrolle etwa durch ein Parlament, eine unabhängige Justiz oder freie Medien. Weiter verweisen die Parlamentarier auf die Unterdrückung Oppositioneller und auf Russlands Vorgehen in der Ukraine. Mit dem Verzicht auf eine Amtszeitbegrenzung verstoße Putin zudem sowohl gegen die russische Verfassung wie auch gegen internationale Rechtsgrundsätze.

Putin ist seit 2000 als Präsident oder Ministerpräsident an der Macht. Eine Verfassungsänderung vom Juli 2020 ermöglicht ihm, seine Präsidentschaft bis 2036 auszudehnen. Russland wurde wegen seines Angriffs auf die Ukraine im März 2022 aus dem Europarat ausgeschlossen.

14.18 Uhr: Verdacht auf Vergiftung russischer Journalistin in Paris bestätigt sich nicht

Der Verdacht eines möglichen Giftanschlags auf die im Pariser Exil lebende russische Journalistin Marina Owsjannikowa hat sich nicht bestätigt. Die medizinischen Analysen hätten keine Hinweise auf eine giftige Substanz ergeben, schrieb die Journalistin am Freitag im Onlinedienst Telegram. Sie habe sich am Vortag krank gefühlt und sei ins Krankenhaus gebracht worden, fühle sich nun aber wieder besser.

Die französische Justiz hatte am Vortag Ermittlungen aufgenommen, nachdem es Owsjannikowa aus zunächst unbekannten Gründen schlecht geworden war. Ihre Wohnung wurde nach Spuren untersucht.

Im Februar hatte sie auf einer Pressekonferenz gesagt, Angst um ihr Leben zu haben. Owsjannikowa war im März 2022 weltweit bekannt geworden, weil sie während einer Live-Sendung des russischen Fernsehens ein Anti-Kriegsplakat in die Kamera gehalten hatte.

13.36 Uhr: Putin: Russland rechnet trotz westlicher Sanktionen mit Rekord-Getreideexporten

Russland rechnet nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz westlicher Sanktionen auch im nächsten Jahr mit beträchtlichen Getreideexporten. Russland werde "wahrscheinlich weltweit den ersten Platz bei den Weizenexporten behalten", sagte Putin am Freitag. "Unsere Getreideexporte werden mit nicht weniger als 50 bis 60 Millionen Tonnen genauso hoch sein wie im vergangenen Jahr".

Im vergangenen Jahr habe Russland eine "Rekordernte von 158 Millionen Tonnen" Getreide eingefahren, sagte der Kreml-Chef bei einem Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Auch in diesem Jahr sei der Ertrag mit mehr als 130 Millionen Tonnen "sehr hoch".

13.25 Uhr: Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in Ukraine

Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete.

Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka.

Ebenfalls heute wurde in der südukrainischen Stadt Beryslaw offiziellen Angaben zufolge eine 34-jährige Frau getötet, nachdem eine russische Drohne ihr ziviles Fahrzeug angriff. Ihr 36-jähriger Ehemann wurde ins Krankenhaus gebracht, wie der Militärverwaltungschef der Region Cherson, Olexander Prokudin, mitteilte. Auch eine 79-jährige Frau ist demnach verletzt worden.

12.05 Uhr: Geheimdienstkreise - Russische Schiffe mit Drohnen angegriffen

Die Ukraine hat diese Woche nach Angaben aus Geheimdienstkreisen zwei russische Schiffe mit seegestützten Drohnen angegriffen. Die Drohnen seien mit "experimentellen Waffen" bestückt gewesen seien. Getroffen worden seien bei den beiden separaten Angriffen ein russischer Raketenträger und ein Patrouillenschiff. Angaben zu Schäden macht der ukrainische Informant nicht.

11.34 Uhr: Kriegsgegnerin Owsjannikowa möglicherweise vergiftet - Ermittlungen

Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Giftanschlags auf die durch Kritik am Ukraine-Krieg bekannt gewordene russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa. Die Journalistin habe am Donnerstagnachmittag den Notruf gewählt, weil sie sich nach dem Verlassen ihres Hauses plötzlich schlecht gefühlt und eine Vergiftung befürchtet habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Erste Ermittlungen und Überprüfungen der Kriminalpolizei seien im Gange.

Vor eineinhalb Wochen war Owsjannikowa in Russland zu achteinhalb Jahren Straflager verurteilt worden. Ein Gericht in Moskau befand sie in Abwesenheit der angeblichen Verbreitung von Falschmeldungen für schuldig. Die damals noch beim russischen Staatsfernsehen angestellte Redakteurin hatte kurz nach Kriegsbeginn im März 2022 für großes Aufsehen gesorgt, als sie mitten in einer Livesendung ins Bild sprang und ein Protestplakat hochhielt. Nach der Aktion arbeitete die heute 45-jährige zwischenzeitlich unter anderem für die deutsche Zeitung "Welt", kehrte dann aber nach Russland zurück und protestierte erneut gegen den Krieg. Im Oktober 2022 teilte ihr Anwalt mit, dass sie ihre Heimat endgültig in Richtung Europa verlassen habe.

11.15 Uhr: Toter und Verletzte nach russischem Angriff auf Pokrowsk

Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit.

Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete. Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka.

10.51 Uhr: Hausdurchsuchungen bei Anwälten von Kremlgegner Nawalny in Russland

Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als anderthalb Jahren geht Russland auch im eigenen Land immer repressiver gegen Kritiker vor. Bei mehreren Anwälten des in Russland inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat es laut Angaben seines Teams Hausdurchsuchungen gegeben.

Insgesamt seien bei drei Juristen Polizisten erschienen, schrieben Nawalnys Unterstützer am Freitag auf der früher als Twitter bekannten Plattform X. Nawalny, der als prominentester Kritiker von Präsident Wladimir Putin gilt, wurde bereits 2021 inhaftiert und sitzt mittlerweile in einem Straflager rund 260 Kilometer von Moskau entfernt.

10.20 Uhr: ISW - Russen rücken bei Awdijiwka etwas voran - aber keine Durchbrüche

Den russischen Angreifern sei es wohl gelungen, in den vergangenen Tagen rund 4,5 Quadratkilometer zu besetzen, teilte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Donnerstagabend mit. Zugleich wurde in dem Bericht betont: "Den russischen Kräften sind bis zum 12. Oktober keine größeren Durchbrüche bei Awdijiwka gelungen, und es ist unwahrscheinlich, dass sie die ukrainischen Kräfte in der Stadt sofort abschneiden werden."

10.00 Uhr: Europäischer Gaspreis auf höchstem Stand seit Februar

Die Preise am europäischen Erdgasmarkt ziehen weiter an. Am Freitag kostete der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis zu 56,10 Euro je Megawattstunde (MWh). Das ist der höchste Stand seit Ende Februar, also seit etwa acht Monaten. Seit Wochenbeginn ist der Preis um etwa 18 Euro oder rund 45 Prozent gestiegen.

Getrieben werden die Preise durch Angebotsrisiken und Wetterprognosen, die auf niedrigere Temperaturen hindeuten. Auf der Angebotsseite sorgen die zeitweise Schließung eines großen Erdgasfelds im Mittelmeer, die schadensbedingte Schließung der Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland sowie das andauernde Risiko eines Streiks in der australischen Erdgasbranche für Verunsicherung. Hinzu kommt der Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel.

09.30 Uhr: Es kommen mehr männliche Geflüchtete nach Deutschland

Unter den Geflüchteten aus der Ukraine sind in Deutschland derzeit mehr Männer als zu Beginn des Krieges, teilt das Münchner Ifo Institut zu einer Umfrage unter 1517 Ukrainerinnen und Ukrainern mit. Aktuell sind es demnach 21 Prozent, im Mai/Juni 2022 waren es nur sieben Prozent. Der Anteil lediger Menschen steigt von 16 auf 24 Prozent. "Frauen mit ihren Kindern, die zu Beginn des Krieges nach Deutschland geflohen sind, kehren, wenn möglich, zu ihren Familien zurück", sagt Ifo-Forscherin Tetyana Panchenko. Öfter als am Anfang kommen jetzt Ukrainer aus stark vom Krieg betroffenen Regionen nach Deutschland. So seien unter den Geflüchteten im Laufe der Zeit etwas weniger gebildete und weniger wohlhabende Personen. Geflohene, die ihren gewohnten Lebensstandard in Deutschland nicht aufrechterhalten können, kehrten bereits teilweise in ihre Heimat zurück. "Die Studie zeigt auch, was eine erfolgreiche Integration Geflüchteter ausmacht", sagt Panchenko. Die aus der Ukraine Geflüchteten schätzen demnach ihre finanzielle Situation in Deutschland besser ein, wenn sie eine Beschäftigung finden.

09.26 Uhr: Parlamentswahl in Polen am Sonntag - auch für Ukraine steht viel auf dem Spiel

Bei der Parlamentswahl am Sonntag in Polen steht auch für die Ukraine viel auf dem Spiel. Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten blicken derweil mit Sorge darauf, ob Polen ein Schlüsselland für die Unterstützung Kiews im Krieg gegen Russland bleibt. Warschau ist bislang ein wichtiger Verbündeter Kiews. Polen hat mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen und leistete Kiew Militärhilfe. Zudem ist es ein wichtiges Transitland für Lieferungen an die Ukraine. Inmitten des Wahlkampfs eskalierte jedoch der Streit zwischen Warschau und Kiew über ukrainische Getreideexporte. Polen drohte dann damit, die Waffenlieferungen an die Ukraine einzuschränken.

07.51 Uhr: Ukraines Wirtschaftsprognose trotz Krieg gut

Die Wirtschaft in der Ukraine wird nach Einschätzung des Finanzministers trotz des Krieges in diesem Jahr um vier Prozent und im Jahr 2024 um fünf Prozent wachsen. Das "allgemeine Defizit" des Landes betrage derzeit 27 Prozent des Bruttoinlandprodukts, während es 2024 bei 20 Prozent liegen werde, sagt Serhij Martschenko während der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Marokko.

01.02 Uhr: Heftige Kämpfe um Awdijiwka

Die Ukraine berichtet über heftige Kämpfe um die Stadt Awdijiwka. Der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Vitaliy Barabasch, sagte im Fernsehen, der Feind setze Artillerie, Raketenwerfer, Mörser und alles andere ein. "Wir sprechen hier nicht von einzelnen Angriffen. Keiner zählt sie mehr. Das ist ein endloser Beschuss." Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schreibt auf Telegram, die ukrainischen Truppen hielten ihre Stellung.

Donnerstag, 12. Oktober 2023

23.40 Uhr: Weiter schwere Kämpfe in der Ostukraine

Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine halten nach Angaben aus Kiew weiter an. "Unsere Verteidiger halten tapfer die Stellung", teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstagabend in seinem Lagebericht mit. Sieben russische Attacken auf die Kleinstadt und sieben weitere auf Ortschaften in der Nähe seien abgewehrt worden, schrieb die Militärführung in Kiew. Russische Militärblogger hingegen schrieben von weiteren Geländegewinnen der Moskauer Truppen. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten nicht überprüfen.

23.17 Uhr: Ukraine plant Digitalisierung der Waffenlieferungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Waffenlieferungen an das eigene Militär durch ein digitales Verzeichnis effizienter gestalten. Dadurch entstehe ein besseres Verständnis über die Versorgung der Soldaten und mögliche Defizite, sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei es so möglich, die Lageberichte in Kiew mit der tatsächlichen Situation an der Front besser zu vergleichen und westlichen Partnern schnell Informationen über die Verwendung der von ihnen gelieferten Waffen zu geben.

21.51 Uhr: Lettland wird zwei Grenzübergänge zu Russland schließen

Lettland wird in Reaktion auf Russlands Entscheidung, die Einreisemöglichkeiten ukrainischer Staatsbürger einzuschränken, zwei Grenzübergänge vorübergehend dichtmachen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Donnerstag, die Kontrollpunkte Pededze and Vientuli zum 16. Oktober bis auf Weiteres zu schließen. Damit solle ein "mögliche Bedrohung der öffentlichen Ordnung und der nationalen Sicherheit" verhindert werden, teilte die Staatskanzlei in Riga mit.

Russland hatte vergangene Woche angekündigt, dass ukrainische Staatsbürger ab dem 16. Oktober nur noch an zwei Grenzübergängen aus Drittländern nach Russland einreisen dürfen: über den Flughafen Scheremetjewo in Moskau und den Kontrollpunkt Vientuli. Bisher war die Einreise nach Russland aus Lettland über sieben Übergänge möglich und dazu auch noch aus Estland, Finnland und Norwegen. Insgesamt werden für Ukrainer mehr als 30 Grenzübergänge geschlossen, über die sie nach Russland einreisen konnten - zumeist um von dort weiter in ihre von Moskau besetzten Heimatorte zu gelangen.

20.12 Uhr: Ukraine erwartet vier Prozent Wirtschaftswachstum

Die Wirtschaft in der Ukraine wird nach Einschätzung des Finanzministers trotz des Krieges in diesem Jahr um vier Prozent und im Jahr 2024 um fünf Prozent wachsen. Das "allgemeine Defizit" des Landes betrage derzeit 27 Prozent des Bruttoinlandprodukts, während es 2024 bei 20 Prozent liegen werde, sagte Serhij Martschenko während der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Marokko

19.29 Uhr: Französische Justiz ermittelt wegen möglicher Vergiftung russischer Journalistin

Die französische Justiz ermittelt wegen eines möglichen Giftanschlags auf die durch eine Protestaktion im Fernsehen bekannt gewordene russische Journalistin Marina Owsjannikowa. Owsjannikowa, die vor einem Jahr aus Russland geflohen war und nun in Paris lebt, war am Vormittag aus zunächst unbekannten Gründen schlecht geworden. Sie erhebt nach Angaben aus Justizkreisen den Vorwurf, von den Russen vergiftet worden zu sein. Ermittler hätten ihre Wohnung nach Spuren untersucht. Bislang gebe es noch keine Hinweise auf eine Vergiftung.

Owsjannikowa war in der vergangenen Woche in Russland in Abwesenheit wegen "Verbreitung von Falschinformationen" über die Armee zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt worden. In dem Verfahren ging es um eine Protestaktion im Juli 2022, bei der Owsjannikowa allein in der Nähe des Kremls ein Schild hochgehalten hatte, auf dem sie den russischen Angriff auf die Ukraine und den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisierte. Im März 2022 war Owsjannikowa während einer Live-Sendung des russischen Fernsehens hinter der Nachrichtensprecherin aufgetaucht und hatte ein Anti-Kriegsplakat in die Kamera gehalten. Dies hatte weltweit Aufmerksamkeit erregt.

17.55 Uhr: UN-Menschenrechtsrat verlängert Mandat für Russland-Untersuchung

Der UN-Menschenrechtsrat hat den Auftrag für eine Untersuchung der Lage in Russland verlängert. Dort würden die Menschenrechte seit Jahren immer stärker beschnitten, hatte die eingesetzte Sonderberichterstatterin im September berichtet. 18 Länder stimmten in Genf dafür, ihre Arbeit zu verlängern, 22 enthielten sich der Stimme. Sieben stimmten dagegen, darunter China, Kuba und Eritrea. Die Gegner bezeichnen solche Untersuchungen als Einmischung in innere Angelegenheiten.

Der Rat hatte die Sonderberichterstatterin vor einem Jahr eingesetzt. Sie berichtete im September, dass seit Beginn des russischen Krieges gegen das Nachbarland Ukraine mehr als 20.000 Menschen wegen Teilnahme an friedlichen Demonstrationen festgenommen worden seien. Ihr Mandat wäre ohne Verlängerung ausgelaufen.

17.45 Uhr: Russen sollen stärker auf Kriegs-Kritik überprüft werden

Das russische Parlament will Rückkehrer aus dem Ausland schärfer auf Kriegskritik oder andere als "unpatriotisch" geltende Aktionen überprüfen lassen. Die Staatsduma verabschiedete der Nachrichtenagentur Interfax zufolge einen entsprechenden Auftrag an die Staatsanwaltschaft. Viele Rückkehrer hätten sich im Ausland "öffentliche Aussagen zur Diskreditierung Russlands, der Führung des Landes und der russischen Streitkräfte im Zusammenhang mit der militärischen Spezialoperation erlaubt", heißt es in dem Schreiben.

In dem Schreiben der Duma werden explizit Künstler, Geschäftsleute, aber auch Angehörige von Beamten erwähnt, die sich eines unpatriotischen Verhaltens schuldig gemacht haben könnten. Die Behörde solle unter den Rückkehrern nach weiteren Kritikern suchen.

16.23 Uhr: IOC suspendiert Russland nach Aufnahme ukrainischer Gebiete

Das Internationale Olympische Komitee hat das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) wegen der Aufnahme von vier annektierten ukrainischen Gebieten suspendiert. Diese Entscheidung traf die IOC-Exekutive im indischen Mumbai. Damit sei aber noch keine Entscheidung über eine mögliche Teilnahme russischer Sportler und Sportlerinnen bei Olympia 2024 in Paris gefallen. Dies solle "zum passenden Zeitpunkt" geschehen, teilte das IOC weiter mit.

Das ROC hatte vor einer Woche die regionalen Sportorganisationen der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk als Mitglieder aufgenommen. Dies stelle einen Bruch der IOC-Charta dar und verletzte die territoriale Integrität der Ukraine, entschied das Exekutivkomitee. Russland reagierte empört auf die Suspendierung. Sie sei "kontraproduktiv und politisch."

15.54 Uhr: Nato kündigt Verteidigungsübung mit Atomwaffen an

Die Nato beginnt in der kommenden Woche ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Die Übung Steadfast Noon werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach Abschluss eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel.

Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen von Nato-Staaten bei der Abschreckung von Aggressionen spielten, so Stoltenberg.

Im vergangenen Jahr waren an der Übung Steadfast Noon nach Nato-Angaben Streitkräfte aus Deutschland und 13 weiteren Bündnisstaaten beteiligt gewesen. Sie trainierten unter anderem mit bis zu 60 Flugzeugen - darunter waren neben atomwaffenfähigen Kampfjets auch konventionelle Jets sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge. In diesem Jahr sollen wieder ähnlich viele Flugzeuge beteiligt sein. Schauplatz der Manöver wird Stoltenberg zufolge insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer sein.

13.48 Uhr: Beschuss in Awdijiwka - Truppen halten Stand

Russland nimmt im Zuge einer seiner größten Offensiven seit mehreren Monaten die ostukrainische Frontstadt Awdijiwka verstärkt unter Beschuss. Die ukrainischen Truppen hielten den Angriffen jedoch stand, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag auf Telegram. "Es sind der Mut und die Einheit der Ukraine, die darüber entscheiden werden, wie dieser Krieg enden wird." Das Militär teilte mit, es habe mehr als zehn russische Angriffe in der Nähe der Stadt abgewehrt.

Awdijiwka ist zu einem Symbol des Widerstands in dem seit Februar 2022 tobenden Krieg geworden. Der Ort liegt unweit der russisch-besetzten Stadt Donezk und damit in einer Region, die Russland eigentlich für sich beansprucht, jedoch bis heute nicht vollständig kontrolliert. Nach monatelanger Belagerung begannen russische Truppen diese Woche mit dem Angriff auf Awdijiwka. Es ist seit Monaten eine der wenigen Offensiven der russischen Truppen, deren Fokus zuletzt darauf lag, eine Gegenoffensive der Ukraine auszubremsen.

12.45 Uhr: Kiew meldet Schaden an russischem Kriegsschiff

Die ukrainische Marine hat die Beschädigung eines russischen Kriegsschiffs nahe des Schwarzmeer-Hafens Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim gemeldet. Den Schaden an der Korvette "Pawel Derschawin" bestätigte ein Sprecher der russischen Marine im Gespräch mit Radio Liberty, ohne Details zu nennen. Die "Pawel Derschawin" gehört zu den vier Korvetten, die von der russischen Schwarzmeer-Flotte auch als schwere Patrouillenboote eingestuft werden.

12.43 Uhr: Geheimdienst - Russland betrachtet Finnland als Feind

Russland betrachtet seinen Nachbarn Finnland nach Einschätzung des finnischen Geheimdienstes mittlerweile als "feindliches Land". Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätten sich wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine, der Sanktionen und des finnischen Nato-Beitritts erheblich verschlechtert, teilte der Nachrichtendienst Suojelupoliisi (Supo) bei der Vorstellung seiner nationalen Sicherheitsüberprüfung mit. Russland sei bereit, Maßnahmen gegen Finnland zu ergreifen, wenn dies als notwendig erachtet werde. Dies zeige sich unter anderem in der negativen Berichterstattung über Finnland in den russischen Medien und in der Entscheidung, das Generalkonsulat in St. Petersburg zu schließen.

11.51 Uhr: Tschechien und Dänemark liefern Panzer und Waffen an Ukraine

Tschechien liefert in den nächsten Monaten mit dänischer Finanzierung Panzer und Waffen an die Ukraine. Das teilten die Verteidigungsministerien in Prag und Kopenhagen mit. In einer ersten Phase werden demnach 50 Schützen- und Kampfpanzer, 2.500 Pistolen, 7.000 Gewehre, 500 leichte Maschinen- und 500 Scharfschützengewehre zur Verfügung gestellt. Das sei eine "substanzielle Spende", an der in der Ukraine großes Interesse bestehe, betonte Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

Welchen Wert die Rüstungslieferungen haben, ging aus den Mitteilungen nicht hervor. Es handle sich sowohl um neue als auch durch die tschechische Industrie modernisierte Rüstungsprodukte, hieß es in Prag. Weitere Lieferungen unter anderem von Panzerabwehrwaffen seien bereits geplant.

10.39 Uhr: Rumänien - Erneut Kampfdrohne an ukrainischer Grenze abgestürzt

In Rumänien ist an der Grenze zur Ukraine erneut eine Kampfdrohne abgestürzt. Wie das Verteidigungsministerium in Bukarest mitteilte, habe man drei Kilometer westlich des Dorfs Plauru in unbewohntem Gebiet einen Drohnenkrater gefunden, der durch eine Explosion ausgelöst worden sein könne. In der Nacht seien die nahe gelegenen ukrainischen Donauhäfen von der russischen Armee erneut heftig angegriffen worden. Es ist der vierte derartige Vorfall in Rumänien.

09.53 Uhr: Ukraine meldet russischen Angriff auf Donau-Häfen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Ukraine in der Nacht Donau-Häfen des Landes mit Drohnen angegriffen. Dabei seien erhebliche Schäden entstanden, teilen die Behörden und das Militär mit. Im Bezirk Ismajil seien Hafen-Infrastruktur sowie Wohngebäude getroffen und beschädigt worden, erklärt der Gouverneur der Oblast Odessa, Oleh Kiper, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Es seien Brände ausgebrochen, die aber bereits wieder gelöscht seien. Eine Frau sei mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Luftwaffe teilt zudem mit, es seien 28 von insgesamt 33 russischen Drohnen des iranischen Typs Schahed abgefangen worden. Die Donau-Häfen sind seit Russlands Aussetzen des Getreideabkommens im Juli, das den Export über das Schwarze Meer regelte, für die ukrainischen Getreideausfuhren von enormer Bedeutung.

09.35 Uhr: Ukraine - Eindringen russischer Saboteure in Sumy abgewehrt

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen Versuch russischer Saboteure abgewehrt, in die Oblast Sumy im Nordosten einzudringen. "Die Saboteure versuchten, die Staatsgrenze der Ukraine zu überqueren und wollten weiter in Richtung einer der zivilen kritischen Infrastruktureinrichtungen vordringen", schreibt Generalleutnant Serhij Naew auf Telegram. Die achtköpfige Gruppe sei durch ukrainisches Feuer abgewehrt worden, sie habe Verluste erlitten und sich wieder zurückgezogen. Auf ukrainischer Seite gebe es keine Opfer.

09.31 Uhr: Ukraine - 28 russische Drohnen in der Nacht abgeschossen

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag 28 russische Drohnen abgeschossen. Insgesamt seien 33 Drohnen vom Typ "Shahed 136/131" von der russischen Region Belgorod auf den Norden der Ukraine und von der annektierten Halbinsel Krim auf die Südukraine abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit. Behördenangaben zufolge wurden in der Hafenstadt Odessa Lagerhäuser und Wohnhäuser beschädigt, ein Mensch wurde verletzt. "Feindliche Drohnen flogen in unterschiedliche Richtungen, sodass die Luftabwehr in mindestens sechs Regionen der Ukraine im Einsatz war", erklärte die Luftwaffe weiter.

08.55 Uhr: Putin zu erstem Auslandsbesuch des Jahres in Kirgistan eingetroffen

Russlands Präsident Putin ist in der zentralasiatischen Republik Kirgistan eingetroffen - es ist sein erster Auslandsbesuch in diesem Jahr. Es ist auch das erste Mal, dass der Kremlchef seit Erlass des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag Russland verlassen hat. In Kirgistan droht dem 71-Jährigen anders als in vielen anderen Ländern der Erde keine Festnahme wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine. Bei seinem bis Freitag geplanten Aufenthalt in dem Land dürfte sich Putin einmal mehr auch zu seinem seit fast 600 Tagen andauernden Krieg gegen die Ukraine äußern.

05.00 Uhr: Russischer Angriff auf Frontstadt im Donbass

Die russische Armee versucht eine der wichtigsten Bastionen der Ukraine im Donbass einzukesseln: die Industriestadt Awdijiwka in unmittelbarer Nähe von Donezk. Zwar berichtete der ukrainische Generalstab, die Sturmangriffe seien abgewehrt worden - 13 Attacken bei Awidijiwka selbst, 10 Attacken nahe dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe. Doch die von Flugzeugen, Artillerie und Dutzenden Panzern unterstützte Offensive ist die größte der russischen Armee seit Wochen. In der Nacht griff Russland den Süden und Osten der Ukraine zudem wieder mit zahlreichen Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte.

02.16 Uhr: Zwei Tote durch Drohnentrümmer in Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod sind nach russischen Angaben bei einem Drohnenangriff zwei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt worden. "Das Luftabwehrsystem im Bezirk Belgorod schoss eine Drohne (...) ab, die sich der Stadt näherte", schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine.

Mittwoch, 11. Oktober 2023

22.25 Uhr: Russland schreibt Exportfirmen Verkauf von Deviseneinnahmen vor

Russland führt zur Stabilisierung des Rubel für gewisse Exportunternehmen die Pflicht ein, Deviseneinnahmen zu verkaufen. Dies gelte für einen Zeitraum von sechs Monaten, teilt die Regierung mit und verweist auf einen Erlass von Präsident Wladimir Putin. Betroffen seien Konzerne etwa aus dem Energie- und Metall-Sektor. Damit solle unter anderem der Spekulation ein Riegel vorgeschoben werden. Der Rubelkurs erreichte in dieser Woche zum Dollar ein mehr als 18-monatiges Tief.

20.50 Uhr: Putin sieht Russland als möglichen Vermittler in Nahost

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sein Land als möglichen Vermittler im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Das Wichtigste sei derzeit, eine Ausweitung der Kämpfe in der Region zu verhindern, sagte Putin am Mittwoch auf der Russischen Energiewoche in Moskau. Er schloss nicht aus, das frühere Nahost-Vermittlerquartett aus EU, Russland, den USA und den Vereinten Nationen wiederzubeleben. "Wir haben tragfähige geschäftliche Beziehungen zu Israel, wir haben jahrzehntealte freundschaftliche Beziehungen zu den Palästinensern", sagte er. Russland könne also einen Beitrag leisten.

19.30 Uhr: Putin-Vertrauter wird russischer Bischof auf der Krim

Als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin soll der russisch-orthodoxe Metropolit Tichon (65) die Leitung der Kirche auf der Halbinsel Krim übernehmen. Das Patriarchat in Moskau veröffentlichte am Mittwoch seine Ernennung zum Bischof für Simferopol und die Krim. Metropolit Tichon, mit bürgerlichem Familiennamen Schewkunow, hat in der russischen Presse den Beinamen "Putins Beichtvater". Bekannt ist, dass der konservative Kirchenmann den Präsidenten in historischen und kulturellen Fragen berät und ihn auch auf Reisen begleitet hat. Zuletzt war er Bischof von Pskow, dem russischen Grenzgebiet zu Estland und Lettland.

18.55 Uhr: Russische Offensive gegen ostukrainische Frontstadt Awdijiwka

Bei der Industriestadt Awidijiwka in der Ostukraine wehren sich ukrainische Truppen nach Kräften gegen eine unvermittelte russische Offensive. 13 russische Angriffe seien bei Awidijwka abgewehrt worden, 10 weitere bei dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwochabend mit. Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, nannte die russischen Angriffe die schwersten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Dabei seien am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden. Aktuell griffen russische Infanteriegruppen mit Unterstützung aus der Luft, aber ohne Panzertechnik an, sagte er dem Radiosender Donbass Realiji. Allein am Mittwoch seien mehr 23 Raketen auf das Stadtgebiet abgefeuert worden. Russische Quellen berichteten über Geländegewinne nördlich von Awdijiwka. Unabhängig lassen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

18.35 Uhr: Memorial-Co-Vorsitzender wegen Kritik am Ukraine-Krieg verurteilt

Der bekannte russische Menschenrechtsaktivist Oleg Orlow ist wegen Kritik am russischen Krieg gegen die Ukraine zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Co-Vorsitzende der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Menschenrechtsgruppe Memorial wurde am Mittwoch von einem Moskauer Gericht für schuldig befunden, das russische Militär "diskreditiert" zu haben. Er hatte in einem Facebook-Beitrag die russische Invasion in die Ukraine verurteilt. Ein Gesetz, das kurz nach dem russischen Einmarsch im vergangenen Jahr angenommen wurde, hat die "Verunglimpfung" des russischen Militärs bei Wiederholung innerhalb eines Jahres als Straftat definiert. Orlow wurde bereits zwei Mal im Zusammenhang mit Antikriegsprotesten mit Geldstrafen belegt, bevor er strafrechtlich belangt wurde.

18.20 Uhr: Selenskyj drängt bei erstem Nato-Besuch seit Kriegsbeginn auf mehr Militärhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem ersten Nato-Besuch seit Beginn des russischen Angriffskrieges um mehr militärische Unterstützung für sein Land geworben. Konkret bat er am Mittwoch in Brüssel vor einem Treffen mit den Verteidigungsministern der Allianz um Luftverteidigungssysteme, Langstreckenraketen und Munition. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte unterdessen neue Waffenlieferungen im Wert von 200 Millionen Dollar (rund 189 Millionen Euro) an. "Wie wir den nächsten Winter überstehen, ist sehr wichtig für uns", sagte Selenskyj bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit Stoltenberg. "Wir bereiten uns gerade darauf vor, wir sind bereit. Jetzt brauchen wir noch etwas Unterstützung, deshalb bin ich heute hier." Es ist der erste Besuch des ukrainischen Präsidenten am Sitz des Militärbündnisses seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022.

17.50 Uhr: Reparatur von Gaspipeline dauert mindestens fünf Monate

Die Reparatur der mutmaßlich durch äußere Einwirkung beschädigten Gaspipeline zwischen Estland und Finnland wird nach Angaben des Betreibers mindestens fünf Monate dauern. Dies teilte der finnische Staatskonzern Gasgrid am Mittwoch "auf der Grundlage vorläufiger Experteneinschätzungen" mit. Die Ermittlungen zur genauen Ursache der Schäden dauerten demnach an.

17.10 Uhr: Selenskyj wirbt in Brüssel um weitere Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals das Nato-Hauptquartier in Brüssel besucht. Vor mehr als 50 Staats- und Regierungschefs warb er um weitere militärische Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land und äußerte sich auch zu möglichen Auswirkungen der Situation in Israel auf die Hilfen für die Ukraine. Selenskyjs Kommen unterstrich die wachsenden Sorgen mit Blick auf Risse in der bislang starken internationalen Bereitschaft, Kiew in seinem Abwehrkampf zur Seite zu stehen.

16.45 Uhr: Belgien will Steuermilliarden aus blockiertem russischen Geld einnehmen

Belgien will im kommenden Jahr Einnahmen in Milliardenhöhe aus der Besteuerung der Erträge von eingefrorenem russischen Vermögen für die Unterstützung der Ukraine einsetzen. Ein 1,7 Milliarden schwerer Ukraine-Fonds solle eingerichtet werden, sagte Belgiens Regierungschef Alexander de Croo am Mittwoch in Brüssel nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Quelle des Fonds seien die Milliarden russischer Vermögenswerte, die in Belgien eingefroren seien und deren Erlöse besteuert würden. Der Fonds soll demnach etwa für den Kauf militärischer Ausrüstung und für humanitäre Hilfe verwendet werden.

16.20 Uhr: Importverbot russischer Diamanten

Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo hat sich für ein Importverbot von russischen Diamanten im Rahmen von Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesprochen. De Croo, dessen Land EU-weit das größte Interesse am globalen Diamantenhandel hat, äußerte sich am Mittwoch während eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel. Selenskyj hatte sich seit der russischen Invasion in sein Land im Februar 2022 wiederholt für einen solchen Schritt ausgesprochen. Die G7 und die EU arbeiten seit Monaten an einem Plan für die Nachverfolgung und Beschränkung des Handels mit russischen Diamanten, um zu verhindern, dass Sanktionen umgangen werden können.

15.55 Uhr: Finnland und Estland rätseln weiter zu Pipeline-Schäden

Nach der wahrscheinlich durch äußere Einwirkung verursachten Beschädigung der Ostsee-Pipeline Balticconnector haben Seismologen Anzeichen für eine mögliche Explosion verzeichnet. Analysierte Daten deuteten klar auf einen Vorfall hin, der sich in der Nacht zum Sonntag gegen 1.20 Uhr finnischer Ortszeit ereignet habe, erklärte die norwegische seismologische Forschungseinrichtung Norsar am Mittwoch. Diese Uhrzeit stimme mit dem etwaigen Zeitpunkt überein, an dem ein Druckabfall in der Gasleitung gemeldet worden sei, schrieb das Institut. Es merkte jedoch an: "Wir können nicht feststellen, ob der Vorfall durch einen plötzlichen Austritt von Gas unter Hochdruck, durch einen Bruch der Pipeline oder durch die Detonation eines Sprengstoffs verursacht wurde."

15.30 Uhr: Selenskyj warnt vor nachlassender westlicher Hilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für die Ukraine wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. "Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine", sagte er bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die "ganze Ukraine zu zerstören". "Und dann kommen bereits die Länder der Europäischen Union und der Nato dran", warnte er. Daher halte er die Eskalation im Nahen Osten auch nicht für zufällig.

15.04 Uhr: Selenskyj drängt bei Nato-Besuch auf mehr Militärhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem ersten Nato-Besuch seit Beginn des russischen Angriffskrieges um mehr militärische Unterstützung für sein Land geworben. Konkret bat er in Brüssel vor einem Treffen mit den Verteidigungsministern der Allianz um Luftverteidigungssysteme, Langstreckenraketen und Munition. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte unterdessen neue Waffenlieferungen im Wert von 200 Millionen Dollar (rund 189 Millionen Euro) an.

14.59 Uhr: Kiew will Informanten Moskaus identifiziert haben

Der ukrainische Geheimdienst hat nach dem russischen Luftangriff vom 5. Oktober mit mehr als 50 Toten eigenen Angaben zufolge zwei Verdächtige identifiziert, die Russland informiert haben sollen. Der Geheimdienst SBU teilte mit, zwei nach Russland geflohene Einheimische hätten die notwendigen Informationen für den Angriff gesammelt. Sie sollen die russische Armee über eine Trauerfeier in dem Dorf Hrosa in der Region Charkiw informiert haben.

12.42 Uhr: Erste dänische Kampfjets könnten Anfang 2024 an die Ukraine gehen

Die ersten Kampfjets vom Typ F-16 aus Dänemark könnten noch im ersten Quartal des Jahres 2024 in die Ukraine gehen. Ziel sei es, im März oder April in der Lage zu sein, die ersten Flugzeuge zu übergeben, sagte der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen am Mittwoch am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen für die Ukraine in Brüssel. Die Lieferung sei noch abhängig von einigen Faktoren wie der Pilotenausbildung. "Es gibt noch viel zu tun", sagte Lund. Es sei wichtig, sicherzustellen, dass die Ukrainer mit der Handhabung und Wartung der Flugzeuge zurechtkämen.

11.52 Uhr: Selenskyj würde sich nur im Krieg zur Wiederwahl stellen

Nach einem derzeit noch nicht absehbaren Ende des russischen Angriffskriegs will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eigenen Angaben zufolge nicht mehr zur Wiederwahl stellen. "Wenn der Krieg fortgesetzt wird: Ja. Wenn der Krieg beendet ist: Nein", sagte er in einem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Interview für die rumänische Nachrichtenseite digi24. Während des Krieges gegen Russland könne er nicht davonlaufen, fügte er hinzu. Reguläre Präsidentenwahlen gemäß der Verfassung wären in der Ukraine eigentlich für den 31. März 2024 vorgesehen. Gemäß dem geltenden Kriegsrecht, das nach Russlands Einmarsch im Februar 2022 verhängt wurde, sollen sie aber nicht abgehalten werden. Auch die ursprünglich für diesen Oktober geplanten Parlamentswahlen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.

11.45 Uhr: USA kündigen neues Waffen- und Munitionspaket für Ukraine an

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (189 Millionen Euro) umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein neues Luftverteidigungssystem sowie Artilleriegeschosse und Panzerabwehrwaffen, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Mittwoch bei einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Zudem nannte er auch präzisionsgelenkte Munition für Luftangriffe und Ausrüstung zur Drohnenabwehr als Beispiele.

10.14 Uhr: Selenskyj wirbt in Brüssel um weitere Waffenlieferungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Mittwoch zu Gesprächen mit der Nato in Brüssel eingetroffen. Dort sollte es unter Führung der USA ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe zur weiteren Unterstützung der Regierung in Kiew geben. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, eine Reihe von Nato-Staaten werde zusätzliche Waffenlieferungen bekanntgeben. Besonders wichtig seien Luftabwehrsysteme und Munition. Die Ukraine dringt auf zusätzliche Waffenlieferungen, damit ihre Truppen kurz vor Beginn der alljährlichen Schlammperiode noch Boden gegen die russischen Invasoren gut machen können.

09.41 Uhr: London: Psychische Gesundheit bei vielen russischen Soldaten angeschlagen

Zehntausende russische Soldaten stecken nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in einer psychischen Krise. Bei etwa 100.000 Militärangehörigen sei zum Ende vergangenen Jahres eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine am Mittwoch. Diese Zahl liege inzwischen wahrscheinlich höher, weil das russische Militär keine Rotation und Erholung vom Schlachtfeld mehr ermögliche. Es gebe auch zusätzliche Hinweise darauf, dass Ärzte Militärangehörige an die Front schickten, die nicht in der Lage seien zu kämpfen.

09.38 Uhr: Kiew meldet Abwehr schwerer Angriffe im Gebiet von Donezk

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben neue schwere russische Angriffe auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im östlichen Gebiet Donezk abgewehrt. Russlands Militär sei mit einer Stärke von bis zu drei Bataillonen unterstützt von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in die Offensive gegangen, meldete der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Mittwochmorgen. "Unsere Verteidiger haben alle Attacken des Feindes zurückgeschlagen und keinen Verlust von Positionen zugelassen." Moskauer Militärblogger hatten zuvor von russischen Geländegewinnen gesprochen. Unabhängig lassen sich diese Berichte nicht prüfen.

08.31 Uhr: Belgien will Ukraine ab 2025 F-16-Kampfjets liefern

Belgien will der Ukraine ab dem Jahr 2025 mehrere F-16-Kampfjets liefern. Das kündigt Verteidigungsminsterin Ludivine Dedonder im Hörfunksender Bel RTL an. Wie viele Flugzeuge es sein werden, lässt sie offen.

08.19 Uhr: Selenskyj überraschend zu Gesprächen in Brüssel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend für politische Gespräche in Brüssel. Das bestätigte ein belgischer Regierungssprecher am Mittwoch. Selenskyj wird zu Gast bei der Nato sein und den belgischen Regierungschef Alexander De Croo treffen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg werde Selenskyj am Vormittag empfangen, schrieb ein Nato-Sprecher auf der Plattform X. Er werde am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe teilnehmen, das ebenfalls in Brüssel stattfindet. An dem Nato-Treffen nimmt der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teil. Thema wird dabei neben der Lage in der Ukraine und einer engeren Kooperation zwischen dem Land und der Nato auch der eskalierte Nahost-Konflikt sein. Daher wird der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant wird bei dem Nato-Treffen erwartet.

01.12 Uhr: Großbritannien kündigt Hilfen zur Minenräumung an

Eine Gruppe europäischer Staaten unter Führung Großbritanniens wird der Ukraine ein Paket von 100 Millionen Pfund (rund 115,8 Millionen Euro) zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Die Hilfe umfasse auch Ausrüstung zur Räumung von Minenfeldern, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine sei "inzwischen das am stärksten verminte Land der Welt", was die Gegenoffensive behindere. Minenräumkapazitäten seien unerlässlich, um das Land voranzubringen. Finanziert werde das Paket aus Mitteln des Internationalen Fonds für die Ukraine - einer Gruppe von Ländern wie Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Dänemark und Schweden.

Dienstag, 10. Oktober 2023

22.10 Uhr: Selenskyj wirft Russland Unterstützung der Hamas "auf ein oder andere Weise" vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, das Vorgehen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel zu unterstützen. "Wir sind sicher, dass Russland, auf die ein oder andere Weise, die Operationen der Hamas unterstützt", sagte Selenskyj in einem am Dienstagabend im französischen Fernsehsender France 2 ausgestrahlten Interview. "Russland versucht wirklich, überall in der Welt Aktionen zur Destabilisierung durchzuführen", fügte er hinzu. Zugleich zeigte Selenskyj sich besorgt, dass die internationale Aufmerksamkeit durch die in Israel und Gaza herrschende Gewalt von der Ukraine abgelenkt werde. "Es besteht das Risiko, dass sich die internationale Aufmerksamkeit von der Ukraine abwendet, und das wird Folgen haben", sagte der ukrainische Präsident dem Sender France 2. Die Tragödien, die sein Land und Israel träfen, seien "unterschiedlich, aber beide sind gewaltig".

21.15 Uhr: Russischer und iranischer Außenminister telefonieren zu Israel

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel haben Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein iranischer Kollege telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei "die erneute Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts" gewesen, teilte das russische Außenministerium mit. Der "bewaffnete Konflikt" müsse schnell beendet werden.

18.25 Uhr: Bundesregierung liefert Ukraine umfangreiches Winterpaket

Die Bundesregierung will der Ukraine mit einer umfangreichen Lieferung von Luftabwehrsystemen, Panzern und Munition militärisch über den kommenden Winter helfen. Dabei soll das bereits in der vergangenen Woche zugesagte zweite Luftverteidigungssystem Patriot neben dem Feuerleitstand und dem Radargerät acht weitere Startgeräte und mehr als 60 Lenkflugkörper umfassen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zusätzlich liefere Deutschland im Oktober weitere Iris-T-Systeme: ein drittes Iris-T SLM mit Lenkflugkörpern für die mittlere Reichweite sowie ein zweites Iris-T SLS für die kurze Reichweite ebenfalls mit Lenkflugkörpern. Dazu kommen drei weitere Flugabwehrkanonenpanzer vom Typ Gepard. Das gesamte Luftverteidigungspaket habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro.

18.05 Uhr: Russland nicht zurück in UN-Menschenrechtsrat gewählt

Dem Menschenrechtsrat gehören ab Januar kommenden Jahres Länder wie China und Burundi an. Russland hat es nicht geschafft, nach seinem Ausschluss wegen des Ukraine-Krieges zurück in das Gremium gewählt zu werden. Besonders westliche Diplomaten hatten das als Gradmesser für die Isolation Moskaus gesehen. Die UN-Vollversammlung wählte stattdessen für die Region Osteuropa Bulgarien und Albanien in den Menschenrechtsrat. Der Nachfolger der UN-Menschenrechtskommission ist in Genf angesiedelt. Ihm gehören 47 Mitgliedsstaaten an, die jeweils für drei Jahre gewählt werden.

17.50 Uhr: Festnahmen wegen illegaler Güterlieferung nach Russland

Im EU- und Nato-Mitgliedstaat Bulgarien sind zwölf Personen festgenommen worden, die illegal Güter mit doppelter Verwendung für den Krieg in der Ukraine nach Russland geliefert haben sollen. Es handelt sich um sieben bulgarische Staatsbürger, drei Russen sowie einen Albaner und einen Belarussen, wie die bulgarische Staatsanwaltschaft, das Innenministerium und die nationale Sicherheitsagentur DANS am Dienstag mitteilten. Die Güter, die auch militärisch verwendet werden können, gingen den Angaben zufolge an die russischen Spezialeinheiten und die Wagner-Gruppe in der Ukraine. Die Beschuldigten sollen Waren im Wert von mehr als vier Millionen Lewa (gut zwei Millionen Euro) nach Russland gebracht haben - etwa Ferngläser.

17.30 Uhr: Ukraine-Verbündete beraten über Winterhilfe

Die Verbündeten der Ukraine beraten ab Mittwoch im Nato-Hauptquartier in Brüssel über ein Winter-Hilfspaket für das Land. Zum Auftakt des zweitägigen Verteidigungsministertreffens kommen Politiker und Militärvertreter aus rund 50 Ländern zusammen. Die Beratungen im sogenannten Ramstein-Format stehen unter Leitung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Im Anschluss tagt der Nato-Ukraine-Rat erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister. Das Gremium war im Juli beim Bündnisgipfel in Litauen gegründet worden, um eine engere Abstimmung der 31 Nato-Länder mit Kiew zu ermöglichen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der Ukraine zuletzt ein weiteres Patriot-Luftabwehrsystem zugesagt.

17.20 Uhr: Litauen will Überwachung strategischer Infrastruktur verstärken

Litauen wird nach der Beschädigung der Gas-Pipeline in der Ostsee zwischen Finnland und Estland die Überwachung seiner strategischen Infrastruktur verstärken. Begründet wurde der Schritt am Dienstag vom Nationalen Krisenmanagementzentrum in Vilnius mit Informationen, die das EU- und Nato-Land von internationalen Partnern erhalten habe. Mögliche weitere Entscheidungen sollen bei einer Sitzung am Mittwoch beraten werden, bei der zusätzliche Informationen der litauischen Sicherheitsbehörden erörtet werden sollen.

16.55 Uhr: UEFA vor Kehrtwende in der Russland-Frage

In der Russland-Frage steht die Europäische Fußball-Union (UEFA) nach massiver Kritik offenbar vor einer Kehrtwende. Bei der Sitzung des Exekutivkomitees am Dienstag in Nyon ist der Tagesordnungspunkt zurückgezogen worden, «da keine technische Lösung gefunden werden konnte, um russischen Mannschaften den Spielbetrieb zu ermöglichen», hieß es aus UEFA-Kreisen. Eine endgültige Entscheidung über die umstrittene Wiederzulassung russischer Nachwuchsteams steht nach SID-Informationen aber noch aus.

16.40 Uhr: Finnland Präsident hält äußere Einwirkung auf beschädigte Pipeline für wahrscheinlich

Finnland geht davon aus, dass Schäden an einer Gas-Pipeline in der Ostsee sowie an einem Kabel auf Fremdeinwirkung zurückzuführen sind. "Es ist wahrscheinlich, dass der Schaden sowohl an der Gasleitung als auch am Datenkabel durch äußere Aktivität verursacht wurde", teilte der finnische Präsident Sauli Niinistö mit. "Was den Schaden genau verursacht hat, ist noch nicht bekannt." Die betroffene Pipeline Balticconnector verläuft zwischen Finnland und Estland. Die Betreibergesellschaften Gasgrid (Finnland) und Elering (Estland) hatten am frühen Sonntagmorgen einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport zwischen den beiden EU-Ländern wurde daraufhin unterbrochen. Die Betreiber leiteten Untersuchungen ein. Berichten zufolge wurden bei den Ermittlungen auch das Militär und der Geheimdienst hinzugezogen.

15.45 Uhr: Rumänien verspricht Selenskyj Militärhilfe für Abwehrkampf

Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj versprochen, die Ukraine auch militärisch zu unterstützen - "bis zum Sieg über Russland". Selenskyj ist erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land offiziell zu Besuch im Nachbarland.

15.34 Uhr: Ukraine meldet "massive" russische Angriffe auf Awdijiwka nahe Donezk

Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben die Stadt Awdijiwka am Dienstag unter "massiven" Beschuss genommen. Awdijiwka liegt im Osten des Landes, 13 Kilometer entfernt von Donezk. "Der Feind versucht, die Stadt zu umzingeln", sagte der Chef der Militärverwaltung, Vitaly Barabasch, der Nachrichtenagentur AFP. Die Situation verschlechtere sich zusehends. Der Beschuss habe am Morgen gegen 08.00 Uhr begonnen und halte noch an.

In Awdijiwka leben den Angaben zufolge derzeit noch rund 1.600 Einwohner, vor Beginn des russischen Angriffskrieges waren es 30.000.

14.45 Uhr: Selenskyj würdigt Rumänien als engen Verbündeten

Bei seiner ersten offiziellen Reise nach Rumänien seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen sein Land würdigt der ukrainische Präsident Selenskyj Rumänien als engen Partner. Es werden Gespräche über die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit in der Schwarzmeerregion erwartet. Für Millionen ukrainischer Kriegsflüchtlinge war Rumänien die erste Anlaufstelle, bevor sie in andere Länder weiterzogen.

13.56 Uhr: IWF sieht Wirtschaft der Ukraine wieder in der Wachstumsspur

Trotz des andauernden Krieges in der Ukraine blickt der Internationale Währungsfonds (IWF) zuversichtlicher auf die Konjunktur in dem osteuropäischen Land. Der Fonds erhöhte seine Wachstumsprognose für den von Russland angegriffenen Staat am Dienstag auf plus zwei Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2023. Im nächsten Jahr soll das BIP sogar um 3,2 Prozent zulegen.

09.16 Uhr: London: Neue Rekrutierungswelle in Russland vor Wahl unwahrscheinlich

Nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten ist eine neue russische Rekrutierungswelle für den Angriffskrieg gegen die Ukraine bis zur Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr unwahrscheinlich. Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach werde der Kreml versuchen, unpopuläre Maßnahmen bis zur Wahl am 17. März zu minimieren. Obwohl Russlands Präsident Wladimir Putin seine Absicht zur Kandidatur noch nicht offiziell erklärt habe, werde er sich beinahe sicher um eine Wiederwahl bemühen.

08.04 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 27 russischen Drohnen im Süden

Die Ukraine hat nach eigenen Angabenin der Nacht zu Dienstag im Süden des Landes zahlreiche russische Drohnenangriffe abgewehrt. 27 Angriffsdrohnen seien in den Regionen Odessa, Mykolajiw und Cherson abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt habe Russland von der annektierten Halbinsel Krim aus 36 Drohnen abgefeuert.

07.44 Uhr: Russischer Angriff mit 36 Drohnen

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht sein Nachbarland mit 36 Drohnen angegriffen. 27 der Drohnen des iranischen Typs Schahed seien abgefangen und zerstört worden, teilt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ziel des Angriffs seien die Oblaste Odessa, Mykolajiw und Cherson gewesen. Die Regionalregierung von Cherson erklärt auf Telegram, am Montag hätten die russischen Streitkräfte 79 Angriffe vorgenommen. Im Einsatz seien Mörser, Artillerie und Drohnen gewesen. Vier Menschen seien verletzt und mehrere Gebäude beschädigt worden.

06.57 Uhr: Palästinenser-Präsident Abbas in Russland erwartet

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird russischen Medienberichten zufolge zu Gesprächen nach Russland reisen. "Es wurde vereinbart, dass Herr Abbas nach Moskau kommt", zitiert die russische Nachrichtenagentur RBC den palästinensischen Botschafter in Moskau, Abdel Hafiz Nofal. Beide Seiten hätten "täglichen Kontakt". "Wir warten auf eine offizielle Erklärung des Kremls, von russischer Seite, wann der Besuch stattfinden wird." Der russische Präsident Putin hatte Abbas zuletzt vor einem Jahr am Rande einer Regionalkonferenz in Kasachstan getroffen. Russischen Medienberichten zufolge war Abbas zuletzt vor zwei Jahren in Russland. Russland, das sowohl Beziehungen zu arabischen Ländern, dem Iran und der Hamas als auch zu Israel unterhält, verurteilt die Gewalt auf beiden Seiten und wirft den USA vor, die Bedeutung eines unabhängigen palästinensischen Staates nicht anzuerkennen.

05.14 Uhr: Wahl in Polen: Entscheidung über künftigen Ukraine-Kurs

Bei der Parlamentswahl am Sonntag in Polen entscheidet sich, ob die Ukraine sich weiterhin auf die Unterstützung des Nachbarlandes verlassen - zuletzt ging die polnische Regierung aber auf Distanz zu Kiew. Die rechtsnationalistische Regierungspartei PiS führte die Umfragen zur Wahl zuletzt mit 32 bis 34 Prozent an, sie dürfte im Falle eines Wahlsiegs aber auf einen Koalitionspartner angewiesen sein. Spekuliert wird über ein Bündnis mit der rechtsextremen Konförderationspartei, die ein Ende der Hilfen für die Ukraine fordert.

Montag, 09. Oktober 2023

21.45 Uhr: Selenskyj: Russland will auch Krieg in Nahost entfachen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, neben dem Angriff auf sein Land nun auch einen Krieg im Nahen Osten lostreten zu wollen. "Wir haben Daten, die klar beweisen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten, so dass eine neue Quelle von Schmerz und Leid die Einheit der Welt untergräbt", teilte Selenskyj im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit. Zudem warnte er in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft vor der Gefahr eines Weltkrieges. "Die Weltkriege der Vergangenheit haben mit lokalen Aggressionen begonnen", sagte Selenskyj auch mit Blick auf die Angriffe der militanten Hamas auf Israel. Er erklärte nicht, welche Informationen er dafür habe, dass Russland an einem Flächenbrand im Nahen Osten interessiert sei. "Wir sehen Moskaus iranische Freunde, die offen jene unterstützen, die Israel angegriffen haben", sagte Selenskyj, der selbst jüdische Wurzeln hat.

18.30 Uhr: US-Militär - Brauchen für Israel und Ukraine Hilfe des Kongresses

Das US-Militär nimmt angesichts des Ukraine-Kriegs und des Gaza-Konflikts den Kongress in die Pflicht. Um die Ukraine und Israel bestmöglich unterstützen zu können, werde dessen Hilfe benötigt, sagt Heeres-Staatssekretärin Christine Wormuth. Benötigt würden zusätzliche Mittel, insbesondere um die Munitions-Produktion ausweiten zu können. Die US-Legislative ist gegenwärtig kaum handlungsfähig, da erzkonservative Republikaner in einem internen Machtkampf den Präsidenten des Repräsentantenhauses gestürzt haben.

17.20 Uhr: Selenskyj wechselt Chef der Gebietsverteidigungskräfte aus

In der Ukraine ist zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Einmarsches der Kommandeur der Gebietsverteidigungskräfte ausgewechselt worden. Am Montag setzte Präsident Wolodymyr Selenskyj per Erlass Generalmajor Anatolij Barhylewytsch als neuen Chef ein. Zuvor war Ihor Tanzjura im gleichen militärischen Rang entlassen worden. Tanzjura hatte den Posten seit Mai vergangenen Jahres bekleidet. Zu den Gründen der Entlassung wurde bis zum Nachmittag nichts bekannt. Die Gebietsverteidigungskräfte sind als Teilstruktur der Armee vor allem für die Organisation der Verteidigung in den Regionen verantwortlich. Barhylewytsch hatte seit 2020 bereits am Aufbau der Gebietsverteidigungskräfte mitgewirkt.

16.55 Uhr: Einbau von digitalen Funkgeräten der Bundeswehr verzögert sich weiter

Der Umrüstung von Fahrzeugen der Bundeswehr auf digitale Funkgeräte wird sich einem Medienbericht zufolge weiter verspäten. "Die schlussendliche Verzögerung wird etwa zwei Jahre betragen. Das heißt, aus einer großflächigen Umrüstung in 2025 wird dann eher 2027", so der zuständige Abteilungsleiter im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Michael Vetter. Dass die beschafften Funkgeräte jedoch nicht in die Fahrzeuge passen, "ist in wesentlichen Teilen falsch", sagte Vetter. Er nannte als Grund für die Verzögerung auch Abstimmungsschwierigkeiten zwischen dem Ministerium und dem Beschaffungsamt (BAAINBw). Es sei schwierig zu ermitteln gewesen, wann welche Fahrzeuge für eine Umrüstung zur Verfügung stehen, weil in großem Umfang Fahrzeuge an die Ukraine abgegeben worden seien.

16.20 Uhr: Russischer Außenminister ruft zu Ende der Kämpfe in Nahost auf

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat zu einem Ende der Kämpfe im Nahen Osten aufgerufen. Bevor man über Vermittlungsbemühungen sprechen könne, müssten erst die Konfliktparteien selbst die Waffen ruhen lassen, sagte Lawrow nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, am Montag in Moskau. "Alles andere kann danach entschieden werden, in einer normalen, nicht-militärischen Situation."

16.05 Uhr: Innenministerium gegen DFB-Haltung in Russland-Frage

Das Bundesinnenministerium hat die Wiederzulassung russischer Nachwuchsteams kritisiert und sich gegen die Haltung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gestellt. Solange Russlands Präsident Wladimir Putin seinen Angriffskrieg fortsetze, sei es "der völlig falsche Weg, Russland und Belarus die Tür zu internationalen Sportwettbewerben zu öffnen", teilte das Ministerium auf Anfrage des WDR-Magazins Sport inside mit. Demnach habe sich die für den Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wiederholt gegen eine Teilnahme russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten ausgesprochen. Die volle Solidarität des Sports müsse weiterhin der Ukraine gelten.

14.20 Uhr: UN-Menschenrechtsrat kritisiert erzwungene Passvergabe

Die UNO hat die von Russland erzwungene Passausgabe an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete scharf kritisiert. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) beobachte "mit tiefer Besorgnis eine Politik der massiven Vergabe der russischen Staatsbürgerschaft an die Bewohner", sagte die stellvertretende Hochkommissarin für Menschenrechte, Nada Al-Nashif. Menschen, die den Pass ablehnten, gerieten "in eine Falle": Ihnen werde der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen verwehrt, etwa der Gesundheitsversorgung.

13.25 Uhr: Bundesregierung ohne Erkenntnisse über Streumunitions-Einsatz

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse darüber, ob mit von Deutschland an die Ukraine gelieferten Waffensystemen Streumunition verschossen wird. Sie selbst halte sich jedoch an die im so genannten Oslo-Übereinkommen vereinbarten Verpflichtungen, erklärte die Bundesregierung in einer am Montag in Berlin veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Ihr lägen auch keine Erkenntnisse über einen Streumunitionseinsatz durch die Vereinigten Staaten in der Ukraine vor.

12.50 Uhr: Kreml äußert Sorge über Kämpfe in Israel

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel hat sich Russland offiziell besorgt gezeigt. "Wir beobachten mit großer Sorge, was rund um Israel, im Nahen Osten, passiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es bestehe die Möglichkeit einer Ausweitung der Eskalation in der Region, fügte er hinzu und rief beide Seiten zum Einstellen der Gefechte auf. Internationale Beobachter hingegen werfen Russland vor, die Kämpfe in Israel für seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausnutzen zu wollen. So hatte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Samstag geschrieben, der Kreml werfe dem Westen in einer Informationskampagne vor, die Konflikte im Nahen Osten zugunsten der Unterstützung für die Ukraine vernachlässigt zu haben.

12.35 Uhr: Selenskyj vergleicht Hamas mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Parallele zwischen dem Einmarsch Russlands in sein Land und dem Großangriff der Hamas auf Israel gezogen. Nur international respektierte Regeln und das Völkerrecht könnten den Frieden in der Welt sichern, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft an Abgeordnete der Nato-Mitgliedsländer in Kopenhagen. "Das gleiche Böse, der einzige Unterschied besteht darin, dass es sich um eine terroristische Organisation handelt, die Israel angegriffen hat, und um einen terroristischen Staat, der die Ukraine angegriffen hat", sagte Selenskyj in seiner Rede. Aber Einigkeit müsse und könne das Böse stoppen. "Jeder, der den Terror unterstützt, soll die Kraft unseres Zorns spüren. Und lasst alle, die Hilfe brauchen, um sich gegen den Terror zu verteidigen, die Kraft unserer Solidarität spüren."

11.15 Uhr: Russland und Arabische Liga fordern Ende der Kämpfe

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ruft nach einem Treffen mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, zu einem Ende der Kämpfe in Israel auf. Diese müssten schnell beendet werden, sagt Lawrow. Er sei sich sicher, dass Russland und die Arabische Liga dazu beitragen könnten, das Blutvergießen zu beenden. Gheit rief ebenfalls zur Beendigung der Kämpfe auf, sagte aber, dass die Gewalt weitergehen werde, solange die Palästina-Frage ungelöst bleibe.

10.35 Uhr: Dänemark will Kampfjet-Koalition ausweiten

Dänemark will eine Koalition der Länder, die sich zur Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine verpflichtet haben, "ausweiten und vertiefen". "Solange die Ukrainer bereit sind, diesen Krieg für unsere Freiheit zu führen, sollten wir beschließen, dass es in unserer transatlantischen Gemeinschaft keine Kriegsmüdigkeit geben wird", sagt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen auf der Jahrestagung der parlamentarischen Versammlung der Nato in Kopenhagen.

09.20 Uhr: London erwartet engere Beziehungen zwischen Russland und dem Iran

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und dem Iran dürften nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten künftig noch enger werden. Moskau versuche damit, die Auswirkungen der internationalen Sanktionen abzuschwächen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine. "Die internationale Isolation hat Russland dazu gezwungen, seine außenpolitischen Bemühungen auf zuvor weniger erwünschte Partnerschaften zu lenken, um diplomatische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu erhalten", so die Mitteilung. Dazu gehöre etwa die Lieferung Hunderter sogenannter Kamikaze-Drohnen und deren Herstellung in Russland unter Lizenz.

05.27 Uhr: Selenskyj ruft zum Kampf gegen Terror auf

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen sein Land und der blutigen Gewalt in Israel hat der ukrainische Präsident Selenskyj zum Kampf gegen den Terror aufgerufen. "Der Terror hat zu viele Fronten gegen die Menschheit aufgemacht: der Krieg gegen die Ukraine, der Krieg im Nahen Osten und die schreckliche Destabilisierung in Afrika", sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videobotschaft. "Und nächste Woche werden wir mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um eine Einheit der Welt im Kampf gegen den Terror sicherzustellen", ergänzte er.

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