Müllabfuhr in München
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Dieselfahrverbot in München: So steht es um Fuhrpark der Stadt

2023 verschärft die Stadt München das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge. Für manche Fahrzeuge wird es Ausnahmegenehmigungen geben – allerdings weit weniger als Kritiker befürchten, ergaben nun Recherchen des BR-Politikmagazins Kontrovers .

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

"München sperrt ältere Dieselfahrzeuge aus!" Diese Meldung, der zufolge ab 2023 auf dem Mittleren Ring und in der Innenstadt nur noch Dieselfahrzeuge der Schadstoffklasse sechs unterwegs sein dürfen, hat in der bayerischen Landeshauptstadt vor drei Wochen für Aufregung und Gerüchte gesorgt.

Etliche Dieselbesitzer äußerten den Verdacht, die Stadtverwaltung werde sich für ihren eigenen Fuhrpark rasch Ausnahmegenehmigungen ausstellen, um so auch weiter alte "Stinker" fahren zu lassen, die auf Behörden der Landeshauptstadt zugelassen sind.

  • Zum Artikel "Was bedeuten die Diesel-Fahrverbote in München ab 2023?"

Städtischer Fuhrpark erfüllt Großteils bereits jetzt strenge Abgasnormen

Recherchen des BR-Politikmagazins "Kontrovers" allerdings ergaben ein anderes Bild. Zwar wird es solche Ausnahmegenehmigungen für Krankenwagen oder die Polizei geben – der Großteil des städtischen Fuhrparks erfüllt aber bereits jetzt die strengen Normen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.

Das geht aus einer Antwort des Münchner Referats für Klima- und Umweltschutz (RKU) auf eine Kontrovers-Anfrage hervor: "Im Fuhrpark der Stadtverwaltung und der Eigenbetriebe sind derzeit keine Pkw vorhanden, die von den Dieselfahrverboten betroffen sind. Dies liegt daran, dass seit Jahren – sofern möglich – ausschließlich Pkw mit Elektroantrieb beschafft werden."

Derzeit – so das Referat weiter – seien dies 130 Elektroautos. Dazu kämen noch etliche Hybridfahrzeuge. Dort, wo im Notarztdienst Dieselfahrzeuge eingesetzt würden, entsprächen diese ausnahmslos den Normen der Schadstoffklasse sechs.

Stadt München auch bei Lkw-Fuhrpark gut aufgestellt

Vorgesorgt hat die Stadt München auch bei ihrem Lkw-Fuhrpark. Viele Lastwagen – so das RKU – erfüllten bereits die Normen der Schadstoffklasse sechs. Rund 100 alte Dieselfahrzeuge sollen demnächst ausgemustert werden. Bei der Feuerwehr werden zur Zeit 80 neue Löschfahrzeuge beschafft, die der bestmöglichen Abgasemissionsstufe entsprächen. Ähnlich sieht es bei den Müllfahrzeugen aus. Rund 60 moderne Müllwagen laufen bereits mit Erdgasantrieb.

Bereits vor Jahren, so Gesine Beste, die Sprecherin des Referats für Klima- und Umweltschutz, sei die Umstellung des Fuhrparks zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben begonnen worden: "Den Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung werden wir weiter verfolgen, sobald auch bei den wenigen Spezialfahrzeugen alternative Antriebe auf dem Markt sind."

Treten die Dieselfahrverbote zu Beginn des kommenden Jahres in Kraft, wird es nach Auskunft der Städtischen Umweltbehörde Ausnahmeregelungen unter anderem für Anwohner geben – dazu für Handwerker, Lieferdienste und Taxifahrer.

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