Von der Leyen besucht Flutgebiete in Slowenien.
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Raduha in Slowenien: Ein von der Flut getroffenes Haus steht völlig schief und instabil.

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Solidarität mit Slowenien: Von der Leyen macht sich Bild vor Ort

Solidarität bekunden: Darum geht es EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, die heute in Slowenien erwartet wird. Geplant ist ein Flug über die am schlimmsten von der Überschwemmung betroffenen Regionen. Auch die Luftwaffe ist vor Ort - und hilft.

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Es ist eine Reise in ein schwer verwüstetes Land: Die EU-Kommissionspräsidentin wird heute in den Flutgebieten in Slowenien erwartet. Aus Brüssel hieß es dazu vorab, Ursula von der Leyen werde ihre Solidarität mit dem EU-Mitgliedsland ausdrücken. Außerdem gehe es darum, Mittel und Wege zu erörtern, wie man am besten weitere Hilfe für den Wiederaufbau mobilisieren kann.

Regierungschef: Von der Leyen soll "eindrückliches Bild" bekommen

Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob ließ mitteilen, auf dem Besuchsprogramm stehe auch ein Flug über die am schlimmsten betroffenen Gebiete im Norden des Landes: Dem Regierungschef sei es wichtig, dass die Politikerin aus Brüssel "ein eindrückliches Bild" bekomme. Davon, wie groß das Ausmaß der Katastrophe ist, und davon, was jetzt als Unterstützung gebraucht wird.

In Crna na Koroskem, nahe der österreichischen Grenze, ist die Lage besonders heftig. Weil die Straßenverbindungen dorthin zerstört sind, ist der Ort auf dem Landweg nur schwer erreichbar. Trotzdem - oder genau deshalb - soll dort eine gemeinsame Pressekonferenz stattfinden.

Am Nachmittag wird von der Leyen dann im slowenischen Parlament sprechen. Die Abgeordneten treffen sich zu einer weiteren Krisensitzung. Es geht um den Wiederaufbau und darum, langfristige Schäden für die slowenische Wirtschaft abzuwenden. Hier, so hofft man in Ljubljana, könnte der europäische Krisenhilfsmechanismus eine Rolle spielen.

Luftwaffe mit zwei Transporthubschraubern vor Ort

Je weiter das Wasser abfließt, desto besser lassen sich die entstandenen Schäden erkennen. Und die sind wohl noch schlimmer als zunächst befürchtet. Ministerpräsident Golob erklärte, die 500-Millionen-Grenze, die er bisher genannt hatte, werde wohl um einiges überschritten. Mittlerweile müsse man von Milliarden ausgehen.

Umso wichtiger, dass Nato und EU Hilfe leisten. Aus Deutschland sind am Dienstagabend zwei Transporthubschrauber der Luftwaffe angekommen: "Wir sind soeben mit zwei unserer CH53 aus Holzdorf und Laupheim in Ljubljana gelandet. Weitere Informationen folgen!", teilte die Luftwaffe über das ehemals als Twitter bekannte Portal X mit. Wenig später hieß es dann, die Maschinen seien jetzt nochmal kontrolliert worden und einsatzbereit. Laut Bundesverteidigungsministerium beteiligt sich die Bundeswehr außerdem mit rund 30 Soldatinnen und Soldaten an der Katastrophenhilfe.

THW hilft unter anderem beim Brückenbau

Am Montag waren erste Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) in Slowenien angekommen: ein auf Bergungsarbeiten spezialisiertes Team mit schwerem Spezialgerät. Als nächstes sollen Experten für den Brückenbau ankommen, denn viele Orte sind nach wie vor nicht auf dem Landweg zu erreichen. Auch aus anderen Ländern treffen nach und nach Helfer ein, unter anderem aus Österreich, Tschechien, Ungarn und Frankreich.

Sechs Tote - Slowenien bat um Hilfe aus dem Ausland

Slowenien hatte am Wochenende um Hilfe aus dem Ausland gebeten. Anhaltende schwere Regenfälle hatten Flüsse und Gewässer über die Ufer treten lassen. Überschwemmungen und Erdrutsche richteten enorme Schäden an. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, an der Mur brach ein Damm. Die Zahl der Todesopfer bei den schlimmsten Überschwemmungen seit 30 Jahren liegt derzeit bei sechs.

Mit Material der Agenturen dpa und AFP

Im Video: Ursula von der Leyen in Slowenien

Sitzung in Ljubljana mit Ursula von der Leyen
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist nach Slowenien gereist. Ministerpräsident Golob empfing sie in der Hauptstadt Ljubljana.

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