Software-Updates für Diesel-Fahrzeuge – der Verband der Automobilindustrie hält sie für die schnelle und effiziente Lösung, um zum Beispiel Fahrverbote zu vermeiden. Recherchen des Bayerischen Rundfunks zeigen nun, dass die Konzerne ihre auf dem Diesel-Gipfel im August 2017 gemachten Versprechen wohl nicht einhalten können.
Autobranche versprach Software-Updates für 5,3 Mio. Autos in 2018
Mehr als fünf Millionen Fahrzeuge sollten danach in diesem Jahr entsprechend nachgerüstet werden. Stand heute hat weniger als die Hälfte ein Update erhalten. Und wann der Rest folgt, ist offen. Daimler teilte auf Anfrage von BR Recherche mit, der Konzern sei zuversichtlich, alle wesentlichen Software-Varianten bis Ende des Jahres fertig entwickelt zu haben.
"Auf Grund der großen Anzahl der Fahrzeuge wird das Aufspielen dann aber eine Zeit dauern." Stellungnahme Daimler auf BR-Anfrage
Auch BMW teilte mit, die Entwicklung der freiwillig zugesagten Software-Updates sei noch nicht abgeschlossen. VW hat zwar - nach einem verpflichtenden Rückruf - inzwischen 2,25 Millionen Autos umgerüstet. Insgesamt will der Konzern in Deutschland vier Millionen Fahrzeuge umrüsten, könne das aber nicht, weil die Rahmenbedingungen seitens der Behörden noch nicht vorlägen. Ähnlich äußerte sich Audi.
ADAC: Wenig Verständnis für das Schwarze-Peter-Spiel
Das Bundesverkehrsministerium schiebt den Herstellern die Verantwortung zu. Der benötigte zeitliche Vorlauf für die Nachrüstung hänge an deren internen Freigabeprozessen. Der ADAC hat für dieses Schwarze-Peter-Spiel wenig Verständnis.
"Der Autofahrer stellt sich nicht die Schuldfrage. Von daher erwarten wir, dass die Automobilhersteller auch auf Behörden zugehen und ihren Beitrag zur Lösung leisten." Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technik Zentrums in Landesberg am Lech