Mitglieder der Militärischen Nothilfe-Einheit UME schaufeln Schnee im Wallfahrtsort Escora vor dem Kloster Lluc.
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Mitglieder der Militärischen Nothilfe-Einheit UME schaufeln Schnee im Wallfahrtsort Escora vor dem Kloster Lluc.

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Mallorca: Mit Schaufeln und Hubschraubern gegen den Schnee

Während Wintersturm "Juliette" nach Italien zieht, laufen auf Mallorca die Rettungs- und Aufräumarbeiten weiter. Mit Schaufeln, Schneepflügen und per Hubschrauber arbeitet sich die Armee zu Eingeschneiten vor.

Über dieses Thema berichtet: Rundschau Magazin am .

Mit etwas Glück kann man auf der Baleareninsel Mallorca im Februar frühlingshafte Tage erleben. Nicht so in diesem Jahr: Sturm "Juliette" hat Teile Spaniens zu Wochenbeginn in den tiefsten Winter zurückversetzt. Besonders betroffen: Mallorca. In Teilen der Bergregion Serra de Tramuntana wuchs die Schneeschicht nach Angaben der Wetterbehörde auf mehr als einen Meter an.

Lockte der Schnee zunächst noch etliche Schaulustige auf die Straßen, entwickelte sich die weiße Pracht inzwischen zum Albtraum für etliche eingeschneite Menschen.

Rettung mit Schneepflug und Helikopter

Die Regionalregierung der Baleareninsel teilte mit, Sicherheitskräfte seien dabei, mit Hilfe von Hubschraubern in einer Bergregion festsitzende Menschen zu retten; alle seien bei "guter Gesundheit". Zudem sind 90 Soldaten mit Schneepflügen im Einsatz. Nach Angaben der örtlichen Behörden gelang es Einsatzkräften, die Straße zum Kloster Santuari de Lluc zu räumen. Dort saßen am Dienstag rund hundert Menschen - zumeist Ausflügler - ohne Strom und Handyempfang fest.

Gefangen im Campingmobil

Gefährlicher war die Lage für eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die in einem Campingmobil auf einem Pass in den Bergen übernachten wollte. Eine Kiefer stürzte nachts auf ihr Fahrzeug, wie die deutschsprachigen Medien Mallorca Magazin und Mallorca Zeitung berichteten. Retter konnten nur zu Fuß zu der Familie vorstoßen, die bereits unterkühlt war. Ein anderes Wohnmobil in der Nähe, das eine Heizung besaß, nahm die Familie zunächst auf, bis sie am Folgetag in Sicherheit gebracht werden konnte.

Sturm und Starkregen verwüsten Teile der Insel

Nicht nur der Schnee macht den Menschen zu schaffen. Der starke Sturm sorgte vor allem im Osten der Insel für Schäden, wie die Zeitung Diario de Mallorca berichtete. Dächer wurden abgedeckt und Bäume stürzten um, heftiger Regen sorgte für Überschwemmungen.

In Pollença, einem malerischen Dorf im Norden, gingen 171 Liter Wasser pro Quadratmeter binnen 24 Stunden nieder. Normalerweise kleine Wasserläufe wurden zu Sturzbächen und setzten die Uferbereiche unter Wasser. Auch Keller und Tiefgaragen liefen voll.

In Palma wurden ein Vater und seine beiden Kinder aus einem Auto gerettet, das von Wassermassen mitgerissen worden war. Der Mann hatte versucht, ein normalerweise trockenes Flussbett zu durchfahren.

Schnee auf einer Bergstraße in Mallorca, Spanien
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Meterhoher Schnee in Mallorca - das Militär soll helfen

Ungewöhnliches Sturmtief und minus zehn Grad

Auch in anderen Gegenden Spaniens war es ungewöhnlich kalt: Nachtfrost bis minus zehn Grad etwa in den Pyrenäen. Im Nordwesten des Landes musste laut nationalem Wetterdienst Aemet weiterhin mit Schnee in einigen höher gelegenen Regionen gerechnet werden, der dort in tieferen Lagen in Regen überging. Wo die Sonne schien, wurde es jedoch tagsüber auch schon angenehm warm - so etwa mit 18 Grad in Malaga ganz im Süden des Landes.

Mit Informationen von dpa.

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