Erst Urlaubsfotos aus Italien, dann ein Interview auf einer Theaterbühne, nun die Ankündigung für eine neue Position: Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt nach und nach ins Rampenlicht zurück. Nun will sie den Vorsitz der Jury des portugiesischen Gulbenkian-Preises für Menschlichkeit übernehmen. Das teilte eine Sprecherin der Altkanzlerin am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit.
Merkel wahrscheinlich ab Herbst Jury-Vorsitzende
Die Übernahme des Jury-Vorsitzes durch Merkel werde aller Voraussicht nach im Herbst erfolgen - verbunden mit ihrer Teilnahme an der diesjährigen Preisverleihung.
Merkel hatte der Bundesregierung zuvor mitgeteilt, dass sie den Jury-Vorsitz übernehmen will. Im Bundesanzeiger war eine Entscheidung des Kabinetts vom 15. Juni bekannt gemacht worden, nach der es keine Bedenken gegen die Übernahme dieser Jury-Funktion durch Merkel gibt. Die Ministerrunde sei der entsprechenden Empfehlung eines beratenden Gremiums gefolgt.
Preis für Menschlichkeit bisher zweimal vergeben
Die vom armenischen Ölmagnaten und Kunstsammler Calouste Gulbenkian 1956 in Portugal gegründete gleichnamige Stiftung hat nach eigenen Angaben das Ziel, die Lebensqualität der Menschen durch Kunst, Wohltätigkeit, Wissenschaft und Bildung zu verbessern.
2020 rief die Stiftung den Preis für die Menschlichkeit ins Leben. Auf der Webseite heißt es, mit dem jährlich verliehenen Preis sollen Personen, Personengruppen und/oder Organisationen aus der ganzen Welt ausgezeichnet werden, "deren Beiträge zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an diesen durch ihre Neuartigkeit, Innovation und Wirkung hervorstechen".
Vor zwei Jahren erhielt die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg als Erste die mit einer Million Euro dotierte Auszeichnung. Thunberg wurde für ihren Kampf gegen Erderwärmung und Umweltzerstörung geehrt. 2021 ging die Auszeichnung an die Organisation "Global Covenant of Mayors". Der Gewinner 2022 soll im Juli bekanntgegeben werden.
Merkel und Obama besuchen Museum
Zurzeit widmet sich Merkel aber noch ihrer Reiselust. Bei einer Reise in die USA traf sie einen früheren Weggefährten: Gemeinsam mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama besuchte sie ein Museum in Washington, wie ein von Obama auf Twitter veröffentlichtes Foto zeigte. "Ich bin glücklich, sie als Freundin bezeichnen zu können", schrieb das frühere Staatsoberhaupt dazu über Merkel. Damit trafen sich die beiden ausgerechnet in den Tagen, in denen auch der G7-Gipfel auf Schloss Elmau stattfand. Vor sieben Jahren sorgten Merkel und Obama dort für ein viel beachtetes Foto.
Merkel "zu nachamtlichen politischen Gesprächen in Washington"
Die frühere Kanzlerin hält sich seit Montag in der US-Hauptstadt Washington auf, wie eine Sprecherin Merkels der Nachrichtenagentur AFP sagte. Am Donnerstag werde sie nach Berlin zurückkehren. "Ich kann bestätigen, dass sich Bundeskanzlerin a.D. Dr. Merkel derzeit zu nachamtlichen politischen Gesprächen in Washington D.C. aufhält", teilte wiederum eine Sprecherin der ehemaligen Bundeskanzlerin am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
In Washington besuchten Obama und Merkel das Nationalmuseum für afroamerikanische Geschichte und Kultur. Das von Obama veröffentlichte Foto zeigt sie vor einer Wasserinstallation in dem Gebäude. Kürzlich machte Merkel auch klar, dass sie in Ruhe Westdeutschland erkunden wolle.
Mit Material von dpa und AFP.
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