Brennende Lagerhalle in Lwiw
Bildrechte: State Emergency Service of Ukraine in Lviv region/Handout via REUTERS

Drohnenangriff auf Lwiw

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Nahe an Grenze zu Polen: Ukraine meldet Angriffe auf Lwiw

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw sind zwei Menschen verletzt worden. Laut Caritas wurden auch 300 Tonnen Hilfsgüter für den Winter zerstört. Auch andere Teile der Ukraine meldeten russische Angriffe.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) ist am Dienstagmorgen Ziel eines russischen Luftangriffs geworden. Der Einschlag einer Kamikaze-Drohne löste örtlichen Behörden zufolge einen Brand in einem städtischen Lagerhaus aus und verletzte zwei Menschen – einen davon schwer. Lwiw liegt nur knapp 80 Autokilometer östlich der Grenze zum Nato- und EU-Staat Polen.

Ab circa 4.30 Uhr Ortszeit (3.30 Uhr MESZ) waren nach Angaben eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP mehrere Wellen von Drohnen zu hören, die über die Stadt schwirrten. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Drohnen würden die Stadt angreifen, die Luftabwehr sei in Betrieb. Insgesamt hat die Ukraine nach Angaben der Luftwaffe bei den neuerlichen Angriffen 27 Schahed-Drohnen abgeschossen.

Reporter: Zahlreiche Explosionen am frühen Morgen

Der AFP-Journalist in Lwiw berichtete von zahlreichen Explosionen und schweren Fahrzeugen auf den Straßen der Stadt während der nächtlichen Ausgangssperre. Lwiws Bürgermeister Andrij Sadowyj erklärte im Onlinedienst Telegram, dass ein Industrielager durch die Angriffe in Brand geraten sei. Ein 26-jähriger Mann sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Der Chef der Militärverwaltung in der Region, Maxym Kosyzkyji, teilte bei Telegram mit, ein Mann und eine Frau seien aus Trümmern in Lwiw geborgen worden. Die Frau scheine unversehrt, der Mann sei in einem schlechten Zustand. "Die Bedrohung ist vorbei", bestätigte Kosyzkyji um 6 Uhr Ortszeit. Zuvor hatten Sirenen das Ende des Luftalarms vermeldet.

Caritas: 300 Tonnen Hilfsgüter für den Winter verbrannt

Bei dem Drohnenangriff sind laut der Hilfsorganisation Caritas auch 300 Tonnen Hilfsgüter für den Winter zerstört worden. Das Hauptlager der ukrainischen Hilfsorganisation Caritas-Spes in Lwiw sei völlig niedergebrannt. Da es keine militärischen Objekte in unmittelbarer Nähe gebe, sei von einem gezielten russischen Angriff auf die Hilfsorganisation auszugehen, so Caritas.

Die Stadt Lwiw liegt nahe der Grenze zu Polen und gilt als einer der sichersten Orte in der Ukraine. In jüngster Zeit wurde Lwiw jedoch häufiger Opfer von Angriffen. Im August waren drei Menschen bei Luftangriffen getötet.

Südukrainische Region Mykolajiw: Militär zerstört zehn Drohnen

In der südukrainischen Region Mykolajiw seien unterdessen zehn Drohnen "zerstört" worden, erklärte der örtliche Gouverneur Vitaly Kim bei Telegram. Herabfallende Trümmer hätten landwirtschaftliche Gerätschaften beschädigt, Opfer habe es aber nicht gegeben.

In der Region Dnipropetrowsk sei der Bezirk Nikopol unter Artilleriebeschuss geraten, erklärte der dortige Regionalgouverneur Serhij Lysak. Sechs Privathäuser sowie eine Strom- und eine Gasleitung seien beschädigt worden. Ein 71-Jähriger sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, fuhr er fort.

Mit Informationen von dpa und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!