Bei der Europawahl vor fünf Jahren konnten die Grünen das Rekordergebnis von 20,5 Prozent einfahren. Entsprechend ambitioniert sind die Ziele bei der diesjährigen Wahl am 9. Juni. Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen ist Andrea Wörle.
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Mitgliederzuwachs: Grüne ziehen optimistisch in Europawahlkampf

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Mitgliederzuwachs: Grüne ziehen optimistisch in Europawahlkampf

Die bayerischen Grünen starten mit einem Fünf-Punkte-Plan in den Europawahlkampf. Spitzenkandidatin Andrea Wörle stellte in München ihre Ideen vor. Der bayerische Landesverband profitiert von einem enormen Mitgliederzuwachs.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Das Wahlprogramm für die Europawahl am 9. Juni hat die Bundespartei Bündnis 90/Die Grünen bereits im November beschlossen. Die bayerischen Grünen haben sich nun fünf Punkte herausgegriffen, mit denen sie im Freistaat für sich werben wollen.

Grüne: Starkes Europa nützt auch Bayern

Neben Allgemeinplätzen wie einem "sicheren Europa", "mehr Gerechtigkeit" und "mehr Klimaneutralität" setzen sich die Grünen für klimafreundliche Landwirtschaft und die Aufnahme der Ukraine in die EU ein.

Außerdem wollen sie Zugfahren in Europa vereinfachen. Ein Zugticket von "Regensburg nach Rimini" zu buchen, das wäre mit einer europaweit einheitlichen Buchungsplattform möglich, so der Wunsch der Grünen.

Bayerische Spitzenkandidatin mit schwierigem Listenplatz

Bei den Wahlen zum Europaparlament vor fünf Jahren erreichten die Grünen deutschlandweit 20,5 Prozent. Das war der höchste Wert, den die Partei je bei einer bundesweiten Wahl bekommen haben. Da die Grünen bei den letzten Bundestags- und Landtagswahlen überwiegend Wählerstimmen verloren haben, muss Spitzenkandidatin Andrea Wörle um den Einzug ins Europaparlament bangen. Sie steht auf Listenplatz 16.

Grob gerechnet müssten die Grünen ein Wahlergebnis von mehr als 15 Prozent erreichen, damit die Allgäuerin Wörle Parlamentarierin wird. In der jüngsten Sonntagsfrage von infratest dimap kamen die Grünen auf 13 Prozent.

Bayerische Grüne verzeichnen mehr als 20.000 Mitglieder

Seit den Landtagswahlen im Herbst erleben die Grünen eine Eintrittswelle. Parteichef Thomas von Sarnowski berichtet von fast 500 neuen Mitgliedern innerhalb von drei Monaten. Der Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen habe einige Menschen wohl erst recht bewogen, den Grünen beizutreten, sagt er. Co-Parteichefin Eva Lettenbauer versichert, die Grünen bekämen nicht nur in ihren Hochburgen Zulauf, sondern vor allem auch auf dem Land.

Bayern ist mit 20.150 Mitgliedern nach Nordrhein-Westfalen der zweitstärkste grüne Landesverband in Deutschland. Im Vergleich zur Europawahl 2019 ist das ein Zuwachs von 75 Prozent. Auch deswegen erhofft sich die Partei einen lebendigen Wahlkampf. Mit mittlerweile 554 grünen Ortsverbänden in ganz Bayern sei die Kampagnenfähigkeit gestärkt, so Eva Lettenbauer.

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