Die Debatte über die Vier-Tage-Woche nimmt Fahrt auf. Erste Betriebe probieren das Modell schon aus und machen gute Erfahrungen. Und auch Studien zeigen: Mitarbeitende sind ausgeruhter, motivierter und fehlen seltener. Ist die Vier-Tage-Woche also ein Modell für alle Branchen? Der Deutsche Städte- und Gemeindebund ist skeptisch.
Vier-Tage-Woche nicht überall umsetzbar
In vielen Bereichen im öffentlichen Dienst sei eine Reduzierung der Wochentage, an denen gearbeitet wird, nicht möglich und entspreche auch nicht den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürgern, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
"Überall dort, wo vor Ort Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger angeboten werden sollen, muss auch das Personal vorhanden sein", sagte Landsberg.
Fachkräftemangel sorgt für Wettbewerbssituation
Wegen des Fachkräftemangels befinde sich auch der Öffentliche Dienst in einer Wettbewerbssituation, räumte der Chef des kommunalen Spitzenverbands ein. "Auch Kommunen sind gefordert, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Dazu kann auch gehören, in Teilbereichen die Vier-Tage-Woche zu ermöglichen", sagte er.
Allerdings werde von Standesamt, Ordnungsdienst oder ÖPNV erwartet, dass diese Leistungen an allen Wochentagen verfügbar sind. "Bessere Daseinsvorsorge, mehr Zufriedenheit und eine effektive Verwaltung funktionieren leider nicht mit immer weniger Arbeitstagen", sagte Landsberg. "Es ist ein Irrglaube, man könnte die Verwaltung in Deutschland mit immer weniger Personal, immer besseren Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und gleichzeitig immer besseren Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger organisieren." Landsberg betonte: "Nicht alles, was wünschenswert ist, ist auch organisierbar und finanzierbar."
Ende von Vier-Tage-Woche in englischer Gemeinde
Am Wochenende war bekannt geworden, dass die britische Regierung einer Gemeindeverwaltung in England ein Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche untersagt hat. Nach Ansicht des zuständigen Staatssekretärs Lee Rowley gefährdet das Modell das Preis-Leistungs-Verhältnis für die Steuerzahler.
Mit Informationen von dpa
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