07.02.2023, Bayern, München: Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern, nimmt nach einer Kabinettssitzung an einer Pressekonferenz teil. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann.

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Herrmann fordert schärfere Kontrollen an den EU-Außengrenzen

Vor dem Flüchtlingsgipfel in Berlin hat der bayerische Innenminister Herrmann seine Forderung erneuert, mehr gegen illegale Migration zu tun. Er beklagt außerdem die seiner Ansicht nach ungerechte Verteilung von Geflüchteten in Europa.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) will heute bei einem weiteren Flüchtlingsgipfel mit Ländern, Städten und Gemeinden über aktuelle Probleme sprechen. Die Zahl der Geflüchteten im Land ist nach wie vor hoch, Unterkünfte werden immer knapper. Die Länder wollen mehr Geld für die Unterbringung und Versorgung Geflüchteter. Finanzminister Christian Lindner (FDP) macht ihnen dabei wenig Hoffnung. Die Kommunen suchen verzweifelt nach Lösungen und fühlen sich von der Politik alleingelassen.

Unerlaubte Einreise und Schleusungskriminalität bekämpfen

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will auf mehr Kontrollen an deutschen Grenzen setzen. "Wichtig ist, dass die Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen deutlich verstärkt werden", sagte der CSU-Politiker im Interview in der radioWelt am Morgen auf Bayern 2. Rund zwei Drittel der Asylbewerber seien im vergangenen Jahr in keinem europäischen System registriert gewesen, bevor sie in Deutschland angekommen seien. Dies sei "nicht akzeptabel." Es zeige, dass keine richtigen Kontrollen stattfinden.

Herrmann sieht darin nicht nur ein Sicherheitsproblem: "Es ist ein Problem für die Frage, wie können wir eine gerechte Steuerung in Europa veranlassen, wenn Leute in den europäischen Außengrenzen einreisen können, ohne überhaupt kontrolliert und registriert zu werden." Das sei "nicht ok".

Herrmann fordert gerechte Verteilung von Geflüchteten

Der bayerische Innenminister beklagt außerdem die seiner Perspektive nach ungerechte Verteilung von Geflüchteten in Europa. So habe alleine Bayern mehr Menschen aus der Ukraine aufgenommen als ganz Frankreich. Auch bei Geflüchteten aus anderen Ländern nehme Deutschland - gemessen an seiner Einwohnerzahl - überproportional viele Menschen auf. In dieser Situation dürfe Deutschland nicht signalisieren, noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen, so der CSU-Politiker.

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