Die Kirchtürme von St. Jakobus in Miltenberg.
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Kirchen läuten bundesweit Glocken für Hochwasser-Opfer

Als Zeichen der Solidarität und im Gedenken an die vielen Opfer der Flutkatastrophe läuten am Abend um 18 Uhr bundesweit in vielen Kirchen die Glocken. Die evangelischen Landeskirchen haben gemeinsam mit katholischen Bistümern zum Geläut aufgerufen.

Um 18 Uhr sollen heute zum Gedenken an die Flutopfer in ganz Deutschland die Glocken vieler Kirchen läuten. Das gab der Vorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedord-Strohm am Donnerstag bekannt. Ausgegangen war diese Initiative von den Landeskirchen im Rheinland und in Westfalen, wo die Unwetter am brutalsten zuschlugen.

Die evangelischen Landeskirchen haben gemeinsam mit katholischen Bistümern zum Geläut mit anschließender Andacht aufgerufen. So haben auch viele Gemeinden in den Katastrophengebieten große Schäden durch das Hochwasser erlitten, hieß es beim Erzbistum Köln. Die Gesamtzahl der Todesopfer war bis Donnerstag auf 175 gestiegen, viele Menschen gelten noch als vermisst.

Zeichen der Anteilnahme und Solidarität

Laut Bedford-Strohm will die EKD damit ein Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit den Flutopfern geben. Außerdem werden am Freitag vielerorts geistliche Andachten gehalten, in denen das Leid nach der Flutkatastrophe ausgedrückt wird. "Viele Menschen zeigen jetzt durch Spenden Solidarität mit Flutopfern. Aber was die Flut mit der Seele gemacht hat, das ist mindestens genauso wichtig", so der EKD-Vorsitzende Bedford-Strohm gegenüber dem BR, "und deswegen wollen wir überall in Deutschland innehalten, an die Betroffenen der Flutkatastrophe denken und für sie beten. Sie sollen wissen, dass sie nicht allein sind, sondern dass ein ganzes Land in ihrem Leid bei ihnen ist."

Soforthilfe in Höhe von vier Millionen Euro

Darüber hinaus kündigten evangelische Landeskirche und evangelische Diakonie Deutschland an, mit vier Millionen Euro den Betroffenen der Hochwasser eine Soforthilfe zukommen zu lassen. Damit wolle man die Menschen unterstützen, wieder auf die Beine zu kommen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Die Gelder sollen unbürokratisch ausgezahlt werden und sind zur Deckung der Grundversorgung gedacht.

Betroffene in Bayern können Hilfen beantragen

Auch Betroffene der Hochwasser in Bayern könnten über die örtliche Diakonie Soforthilfen in Höhe von 300 Euro pro Haushalt beantragen. Die Katastrophenhilfe der Diakonie Bayern bemerkt eine große Solidarität der Menschen, die viel spenden würden. "Wir sind dankbar über die große Hilfsbereitschaft der vergangenen Tage und rufen weiterhin dazu auf, die Menschen mit Spenden weiter zu unterstützen. Der Bedarf an Hilfe ist enorm", so Sandra Schuhmann von der Katastrophenhilfe des Diakonischen Werks Bayern.

Zusätzliche Kollekte am Sonntag

Mit einer zusätzlichen Kollekte in den evangelischen Kirchen am kommenden Sonntag sollen außerdem Gemeinden in den Hochwasserregionen unterstützt werden, deren Kirchen und Gemeindehäuser teils stark zerstört wurden und nicht mehr genutzt werden können.

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