Bewohner und Schüler aus Ngarannam in Nigeria gehen in Richtung Schule (Archiv- und Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance/dpa | Annette Riedl
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Fast 300 Schulkinder in Nigeria entführt

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Fast 300 Schulkinder in Nigeria entführt

Fast 300 Schulkinder in Nigeria entführt

Vor fast genau zehn Jahren hat die Einführung von 276 Schülerinnen aus Chibok in Nigeria weltweit für Entsetzen gesorgt - viele davon werden noch immer vermisst. Jetzt wurden erneut knapp 300 Kinder aus einer Schule verschleppt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Im westafrikanischen Nigeria sind fast 300 Schulkinder entführt worden. Eine bewaffnete Gruppe hat nach Berichten eines Lehrers und örtlicher Medien eine Grund- und Mittelschule in der Ortschaft Kuriga im nordwestlichen Bundesstaat Kaduna überfallen. 287 Mädchen und Jungen werden seitdem vermisst.

Nach Angaben des Lehrers wurde das Gebäude am Morgen kurz vor Schulbeginn von schwer bewaffneten Männern umstellt. Die Täter hätten die etwa 700 Schüler und Lehrer gezwungen, sich in ein anliegendes Waldgebiet zu begeben. Viele Kinder und Erwachsene hätten jedoch fliehen können. Kurz darauf habe eine lokale Bürgerwehr versucht, die Täter zu verfolgen, sagte der Lehrer. Dabei sei ein Mitglied der Bürgerwehr getötet worden.

Terroristen und Kriminelle sorgen seit langer Zeit für Schrecken

Seit 2014 haben die islamistische Terrormiliz Boko Haram sowie kriminelle Gruppen zahlreiche Frauen und Kinder im Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas mit rund 220 Millionen Einwohnern entführt. Dabei geht es entweder um die Erpressung von Lösegeld, Zwangsrekrutierung in bewaffnete Gruppen oder sexuelle Gewalt.

Nach Angaben der Wirtschafts- und Sicherheitsberatungsfirma SB Morgen sind aufgrund Nigerias kriselnder Wirtschaft, steigender Inflation und hoher Arbeitslosigkeit Lösegeldzahlungen zum Hauptgrund für Entführungen geworden. Allein in den zwölf Monaten zwischen Juli 2022 und Juni 2023 sind laut SB Morgen in Nigeria 3620 Menschen entführt worden, die weitaus meisten davon in Kaduna.

Erinnerungen an Chibok

Vor fast genau zehn Jahren, im April 2014, sorgte die Entführung von 276 Schülerinnen aus ihrem Internat in der Stadt Chibok für weltweites Entsetzen. Sie waren von Kämpfern der Boko Haram verschleppt worden, die Mädchen und junge Frauen oft zur Zwangsheirat nötigen oder als Sex- und Haussklaven missbrauchen. Viele der Mädchen sind noch immer vermisst.

Mit Informationen von dpa

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