Blick auf einen Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff bei Air Liquide (Symbolbild)
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Symbolbild: Blick auf einen Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff bei Air Liquide

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EU: Deutschland darf Wasserstoffprojekte in großem Stil fördern

Die EU-Kommission erlaubt Deutschland und anderen Staaten, 33 Wasserstoffvorhaben mit insgesamt fast sieben Milliarden Euro zu fördern. Die Behörde erwartet, dass durch die Förderung zusätzlich private Investitionen mobilisiert werden dürften.

Deutschland und andere EU-Staaten dürfen ein europäisches Wasserstoffvorhaben mit bis zu 6,9 Milliarden Euro unterstützen. Dafür hat die EU-Kommission am Donnerstag grünes Licht gegeben. Die Förderung der Wasserstofftechnologie soll ein Beitrag zur Energiewende und zum Kampf gegen den Klimawandel leisten.

Die strengen Wettbewerbsregeln der EU schreiben vor, dass staatliche Förderung von Wirtschaftsprojekten von der EU-Kommission genehmigt werden müssen, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.

33 Wasserstoffprojekte für Energiewende in Europa

Das Vorhaben mit dem Namen "IPCEI Hy2Infra", das Deutschland und sechs weitere EU-Staaten angestoßen hatten, besteht den Angaben zufolge aus 33 Einzelprojekten von 32 Unternehmen.

In Deutschland beteiligt sich zum Beispiel der Energiekonzern RWE. Teil des Vorhabens ist den Angaben zufolge auch ein Offshore-Pipeline-Projekt in Deutschland, durch das Wasserstoff mit Windenergie aus der Nordsee erzeugt werden soll.

Die EU-Kommission rechnet damit, dass die nun genehmigte Förderung zusätzliche private Investitionen von rund 5,4 Milliarden Euro nach sich ziehen werden.

Lkw mit Wasserstoff statt Diesel betanken

Laut der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager werden etwa Teilnehmer des "Westdeutschen Clusters" drei Elektrolyseure im Rhein-Ruhr-Gebiet bauen, die Wasserstoff herstellen sollen. Wenn diese Elektrolyseure mit erneuerbarer Energie betrieben werden, kann der gewonnene Wasserstoff zum Beispiel eine klimafreundliche Alternative zu Gas sein oder als Kraftstoff für Lkw benutzt werden

Bis Mitte 2027 soll der erzeugte Wasserstoff dann Energie für Unternehmen der Stahl-, Zement-, Chemie- und Raffineriebranche liefern und auch der Mobilitätsbranche zur Verfügung stehen.

Leichtere Genehmigung der staatlichen Förderung

Die EU-Kommission hat die Förderung der Wasserstoffvorhaben durch die EU-Staaten auch deshalb genehmigt, weil die Wasserstoffproduktion als "Important Project of Common European Interest" (IPCEI) eingestuft wurde. Somit gelten weniger strenge Regeln, wenn Unternehmen mit Staatsgeldern unterstützt werden.

Es ist bereits das dritte IPCEI zur Förderung der Wasserstoffindustrie. Ein ähnliches IPCEI gibt es etwa zur Unterstützung der europäischen Batterieindustrie.

Mit Informationen von dpa

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Zukunft Wasserstoff: Einigung auf Kraftwerksstrategie
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