Das Erzbistum München und Freising hatte Anfang des Jahres mit einer groß angelegten Gutachten zum sexuellen Missbrauch in den eigenen Reihen für Aufsehen gesorgt. 497 Opfer waren erfasst worden. Seitdem haben sich Dutzende weitere Betroffene gemeldet.
Missbrauchsopfer im Vier-Augen-Gespräch mit Kardinal
Auf sie und auch alle, die sich bisher noch nicht bei der Kirche gemeldet haben, will die Erzdiözese München und Freising am 23. September bei einem "Tag der Begegnung" zugehen. Die gesamte Leitung des Erzbistums wird an diesem Tag vor Ort in der Münchner Hanns-Seidl-Stiftung sein: Kardinal Reinhard Marx, Generalvikar Christoph Klingan sowie Amtschefin Stephanie Herrmann. Betroffene können sie direkt ansprechen und auch unter vier Augen mit ihnen reden. Und natürlich auch untereinander ins Gespräch kommen.
Veranstalter ist die Unabhängige Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch in der Erzdiözese. Deren Leiterin Michaela Huber, die selbst vor Jahren aus der Kirche ausgetreten ist, erhofft sich, "dass die Menschen, die womöglich schon noch leiden unter der Situation, vielleicht das erste Mal erfahren, dass es wirklich ernstgemeint ist, was die Diözese alles macht".
- Zum Artikel: "Missbrauchsgutachten: Inzwischen mehr als 500 Opfer"
Auch nicht kirchliche Beratungsstellen machen Angebote
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission will an diesem Tag über ihre bisherige Tätigkeit berichten und informieren, welche Angebote es für Betroffene von Seiten des Erzbistums gibt. Darüber hinaus sind weitere Ansprechpartner vor Ort, etwa vom Betroffenenbeirat der Erzdiözese, aber auch von externen Beratungsstellen wie Wildwasser, dem Münchner Informationszentrum für Männer und der LMU-Trauma-Ambulanz.
Betroffene, die auch eine Begleitperson ihres Vertrauens mitbringen dürfen, können sich noch bis Freitag, 16. September anmelden, entweder telefonisch unter 089/2137-77000 oder online über www.erzbistum-muenchen.de/anmeldung-uak-begegnungstag. Dort gibt es auch Informationen zum Ablauf des Tages.
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