Das Kreuzfahrtschiff "Norwegian Dawn" 2005 bei der Einfahrt nach New York.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Po Mike Lutz

Doch keine Cholera auf Kreuzfahrtschiff "Norwegian Dawn"

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Entwarnung nach Cholera-Verdacht auf Kreuzfahrtschiff

Für tausende Kreuzfahrtpassagiere zeichnet sich das Ende eines unfreiwilligen Zwischenstopps vor der Insel Mauritius ab. Das Schiff darf nun doch anlegen und Urlauber können von Bord gehen. Der Verdacht auf Cholera an Bord hat sich nicht erhärtet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Norwegian Dawn" ist doch keine Cholera ausgebrochen. Das haben jetzt eingehendere Untersuchungen belegt, wie der Leiter des Gesundheitsdienstes von Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius mitgeteilt hat. Dort liegt das Schiff gerade vor Anker.

Kreuzfahrtpassagiere und Besatzung litten unter Darmgrippe

Die rund 100 Passagiere und Besatzungsmitglieder, die in den vergangenen Tagen über Magen- und Darmprobleme geklagt hatten, haben offenbar nur unter den Folgen einer Gastroenteritis gelitten, einer Darmgrippe. Alle Betroffenen seien inzwischen auch wieder genesen. Bei 15 Patienten mit schweren Symptomen waren Proben genommen und auf Cholera-Erreger untersucht worden. Man habe aber keinen Cholera-Fall entdeckt, heißt es beim Gesundheitsministerium auf Mauritius. Insgesamt waren rund 2.200 Passagiere und tausend Besatzungsmitglieder an Bord der "Norwegian Dawn".

Das Schiff war vor zwölf Tagen in Südafrika zu einer Kreuzfahrt entlang der ostafrikanischen Küste aufgebrochen, von Kapstadt über Madagaskar und La Réunion nach Mauritius. Seit Sonntag lag es nun rund zwei Meilen vor dem Hafen von Mauritius vor Anker. Zuvor hatte bereits die französische Insel La Réunion das Schiff abgewiesen.

Passagiere beklagen schlechte Kommunikation über Cholera-Verdacht

Für die Passagiere, die nicht unter Krankheitssymptomen leiden, war eine unfreiwillige Ruhepause angesagt. "Joggen, essen, entspannen", wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa zu den aktuellen Beschäftigungen an Bord erfuhr. Die Passagiere hätten dabei unterschiedlich auf die Situation reagiert. "Es ist alles normal, und wir haben Spaß", sagte ein mauritischer Gast, kritisierte aber mangelnde Kommunikation an Bord und seitens des Reiseveranstalters.

Ein Ehepaar von der Insel La Réunion bemängelte ebenfalls die Kommunikation. "Kaum hatten wir Kapstadt verlassen, mussten sie wissen, dass es ein Problem gab. Das Buffet war verschwunden. Man bediente uns mit Handschuhen. Es gab Gerüchte über Gastroenteritis", so der Ehemann. Erst sehr spät hätten sie erfahren, dass es einen Verdacht auf einen Cholera-Ausbruch gegeben habe.

Dienstagfrüh sollen dann die ersten von rund 2.000 Fahrgäste, die das Schiff verlassen werden, im Hafen an Land gehen und dort noch einmal vorsichtshalber untersucht werden. Rund 2.300 neue Passagiere warten gerade darauf, zusteigen zu können. Die "Norwegian Dawn" fährt dann zurück nach Kapstadt.

Heftiger Cholera-Ausbruch in Afrika

Das südliche Afrika erlebt gerade einen der heftigsten Cholera-Ausbrüche der letzten Jahrzehnte. Betroffen sind vor allem Simbabwe, Sambia, Malawi und Mosambik. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind die weltweiten Vorräte an Cholera-Impfstoffen so gut wie aufgebraucht.

Mit Informationen von dpa.

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