Klimaaktivisten versuchen auf Kanus und aufblasbaren Booten ein Kreuzfahrtschiff am Auslaufen zu hinder
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Klimaaktivisten blockieren Kreuzfahrtschiff in Rostock

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Klimaaktivisten blockieren Kreuzfahrtschiff stundenlang

In Rostock haben Klimaaktivisten auf Kanus und aufblasbaren Booten am Samstag stundenlang ein Kreuzfahrtschiff am Auslaufen gehindert. Die Gruppe, die sich "Smash Cruiseshit" nennt, prangert Klimaschäden an, die durch Kreuzfahrten entstehen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Kanus und kleinen Booten haben Klimaaktivisten in Rostock-Warnemünde ein Kreuzfahrtschiff blockiert und die pünktliche Abfahrt verhindert. Mit zweistündiger Verspätung konnte die "Aida Diva" schließlich ablegen, nachdem die Polizei die Blockade teils mit Booten geräumt hatte.

Die Gruppe, die sich selbst "Smash Cruiseshit" nennt, hatte sich am Samstagabend teilweise direkt an dem Schiff positioniert und Transparente angebracht. Einsatzkräfte waren sowohl an Land als auch mit Booten vor Ort.

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Schiff lag noch stundenlang im Hafen

Von der Reederei Aida Cruises hieß es, eine Verspätung werde keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Reise haben. Der Deutschen Presse-Agentur schrieb eine Unternehmenssprecherin, das Schiff solle am Samstag auf eine fünftägige Kreuzfahrt in Richtung Schweden aufbrechen. Für Sonntag sei ein Seetag und für Montag 10.00 Uhr das Festmachen in Stockholm geplant. "Wir sind zuversichtlich, dass die Protestaktion im Interesse des Gemeinwohls schnell und friedlich beendet werden kann."

Laut Anlaufplan des Hafens war die Abfahrt ursprünglich für 18.00 Uhr angesetzt gewesen. Über anderthalb Stunden danach lag das Schiff aber noch im Hafen. Auf einem an dem Schiff angebrachten Banner forderten die Aktivisten "Seenotrettung im Mittelmeer statt Luxusdampfer in jedem Meer", wie auf ihrem Twitter-Kanal zu sehen war.

Gruppe kritisiert Kreuzfahrttourismus als klimaschädlich

In einer Mitteilung kritisiert die Gruppe Kreuzfahrttourismus als klimaschädlich. Daran änderten auch technische Bemühungen der Unternehmen nichts. Sie forderten andere Wege, wie Menschen sich erholen können. Kreuzfahrtunternehmen sollten unter anderem für ökologische Schäden verantwortlich gemacht werden. Die Reederei verwies auf ihre technischen Innovationen. "Bis 2050 streben wir den klimaneutralen Schiffsbetrieb an."

Bereits 2019 hatte die Gruppe "Smash Cruiseshit" mit einer ähnlichen Aktion in Kiel das Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffes um mehrere Stunden hinausgezögert. Rostock-Warnemünde ist ein wichtiger Kreuzfahrthafen. Für das laufende Jahr wurden zum Start der Saison mehr als 130 Schiffsanläufe erwartet. Zudem sitzt die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises in Rostock.

Im Audio: Alarmismus oder positive Utopie: Was brauchen wir für den Klimaschutz?

Symbolfoto Industrie und Klimawandel
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