Satellitenbild zeigt Ausbruch des unterseeischen Vulkans in der Nähe der Insel Tonga
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Ein unterseeischer Vulkanausbruch in der Nähe des Inselreichs Tonga hat weltweit zu Schockwellen geführt.

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Druckwelle nach Vulkanausbruch in Tonga in Bayern messbar

Nach dem Ausbruch des unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreiches Tonga in der Südsee wurde an zahlreichen Wetterstationen weltweit ein plötzlicher Luftdruckanstieg verzeichnet. Auch in Bayern konnte die Druckwelle gemessen werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der Ausbruch eines Unterwasservulkans im Südpazifik hat nach Auskunft von Wetter Online, einem weltweit tätigen meteorologischen Dienstleister, zu einer Schockwelle geführt, die auf der ganzen Welt messbar war. An zahlreichen Wetterstationen wurde am Samstagabend ein plötzlicher Luftdruckanstieg verzeichnet.

Nach Explosion: Luftdruckanstieg in Garching bei München

Auch in Deutschland waren die Auswirkungen der gewaltigen Explosion messbar. In Berlin, so Wetter Online, sei der Luftdruck innerhalb von 20 Minuten schlagartig von 1.027,4 hPa (Hektopascal) auf 1.028,2 hPa angestiegen. Ein Plus von knapp 0,8 hPa. Auch in Garching bei München konnte laut einer Twitter-Nachricht kurzfristig ein kräftiger Luftdrucksprung verzeichnet werden.

Ausbruch auch in Ostbayern messbar

Auch in Ostbayern war der gewaltige Ausbruch des Unterwasser-Vulkans zu spüren. Zumindest mit den entsprechenden Messgeräten: Thomas Loher, Geografielehrer und Lehrbeauftragter an der Uni Passau am Lehrstuhl für Physische Geografie, bestätigte dem BR, er habe die Eruption mit einem ganz normalen Gerät, das für ein paar Euro im Internet gekauft werden könne und Luftdruckwellen aufzeichne, registriert: "Der Luftdruck ist 15 Stunden nach dem Ausbruch auf Tonga sprunghaft um zwei Millibar angestiegen und danach gleich wieder um den gleichen Betrag gefallen." Die Druckwelle sei zwar weltweit messbar, mit menschlichen Sinnen im 17.000 Kilomter entfernten Bayern aber nicht spürbar gewesen.

Der Geografie-Experte vermutet, dass der Vulkanausbruch in Tonga ein sehr lautes Naturspektakel war. "Der Knall war bis Alaska zu hören - vermutlich der lauteste Knall, der jemals in der Menschheitsgeschichte gehört worden ist", so Loher zum BR.

Eruptionsknall eventuell das lauteste Geräusch seit Messbeginn

Hörbar und spürbar war die gewaltige Druckwelle in Deutschland nicht. In der betroffenen Region war der die Explosion hingegen selbst in 1.000 Kilometer Entfernung noch zu vernehmen. Laut Wetter Online soll der Eruptionsknall sogar noch in Alaska, das rund 9.000 Kilometer von der Ausbruchsstelle entfernt liegt, zu hören gewesen sein. Somit handle es sich um das lauteste seit Beginn der Messungen auf der Erde registrierte Geräusch. Diese Meldungen seien bislang allerdings noch unbestätigt.

Der Ausbruch des Unterwasservulkans im südpazifischen Inselstaat Tonga hat eine Tsunami-Warnung in der Region ausgelöst. Die unmittelbare Sorge in Tonga gilt wegen des heftigen Ascheregens und der starken Rauchentwicklung der Sicherheit von Luft und Wasser. Die Regierung von Tonga hat die Bevölkerung gebeten, Masken zu tragen und vorerst ausschließlich Tafelwasser zu trinken.

Die Tsunami-Warnung wurde für Fidschi, Samoa, Vanuatu, Neuseeland und Australien herausgegeben, auf den Fidschi-Inseln wurde eine Flutwelle registriert. Die Behörden haben bisher aber keine Verletzten gemeldet.

Hinweis: Dieser Artikel, ursprünglich vom 16.1., wurde am 17.1. um den Absatz "Ausbruch auch in Ostbayern messbar" ergänzt.

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