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Migranten in einer Erstaufnahmeeinrichtung

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Deutlich weniger Asylbewerber in Deutschland

Während die Zahl der Migranten weltweit steigt, ist die Zahl der Asylbewerber in Deutschland im ersten Quartal 2018 rückläufig: 34.400 Menschen beantragten laut EU-Statistikbehörde Eurostat hier Schutz, 25 Prozent weniger als im letzten Quartal 2017.

EU-weit ging die Zahl der Asylbewerber von Januar bis März 2018 den Angaben zufolge um 15 Prozent von 154.000 auf 131.000 zurück. Nach Deutschland nahm Frankreich mit 25.300 Asylsuchenden die meisten Migranten auf, gefolgt von Italien mit 17.800 und Griechenland mit 13.000.

Zustrom von Migranten nahm 2017 bereits stark ab

Auch im Gesamtjahr 2017 war die Zahl der Asylbewerber bereits deutlich gesunken. In Deutschland wurden 186.644 Asylsuchende erfasst, wie aus dem neuen Jahresbericht des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervorgeht. 2016 passierten noch gut 280.000 Asylsuchende die deutschen Grenze. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 waren es fünfmal so viele. Auch EU-weit sind 2017 in der EU deutlich weniger Asylanträge gestellt worden als im Vorjahr. Mit 728.470 Asylanträgen sei die Zahl im Vergleich zu 2016 um 44 Prozent gesunken, teilte das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) mit. Der globale Trend ist gegenläufig: 2017 waren laut UNHCR 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht, knapp drei Millionen mehr als im Vorjahr.

Bundesrepublik ist attraktivstes Ziel in Europa

In Deutschland haben im vergangenen Jahr laut EASO 222.560 Personen Asyl beantragt. Das wäre laut EASO zwar ein massiver Rückgang gegenüber 2016, aber immer noch fast ein Drittel aller Asylanträge in der EU. Auf Platz zwei unter den EU-Staaten folgte Italien mit 128.850 Anträgen - fast 100.000 weniger, Frankreich lag mit knapp 100.000 Anträgen auf Platz drei, Griechenland belegte mit 58.650 die vierte Position. Deutschland ist also eindeutig das attraktivste Zielland für Asylbewerber in der EU - und die Behauptung Italiens und Griechenlands, mit der Asylproblematik alleine gelassen zu werden, relativiert sich etwas.

Deutschland nahm fast eine Million Menschen auf

In der Rangfolge der Länder, in denen die meisten Flüchtlinge leben, belegte Deutschland Ende 2017 mit über 970.000 Menschen weltweit den sechsten Platz. Die Türkei bietet im internationalen Vergleich bei weitem mit 3,5 Millionen den meisten Menschen Aufnahme. Die Plätze zwei und drei teilen sich Pakistan und Uganda mit jeweils 1,4 Millionen Personen. Vor Deutschland liegen mit etwas unter einer Million aufgenommener Flüchtlinge auch noch der Libanon und der Iran.

Ende 2017 schob allerdings Deutschland im Vergleich zu den anderen fünf Ländern mit knapp 430.000 Fällen den größten Berg noch unentschiedener Asylanträge vor sich her.