Angelika Niebler, CSU
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Energiewende: Niebler setzt auf Gas als Übergangslösung

Die Europaabgeordnete Angelika Niebler sieht keine Zukunft in der Atomkraft. Die erneuerbaren Energien sind nach Ansicht der CSU-Vize-Chefin die langfristige Lösung. Gas komme für sie als "Brückentechnologie" in Frage.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler setzt bei der Energieumstellung auf Gaskraftwerke als Übergangstechnologie. Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagte Niebler: "Gas wird man brauchen - aber nur als Brückentechnologie. Die langfristige Lösung muss natürlich sein, dass wir uns auf erneuerbare Energien konzentrieren."

Sorge vor zu großer Abhängigkeit von Russland

Nach den Worten der CSU-Vize-Chefin ist es wichtig, "ständig verfügbare, gesicherte Leistungen" zu haben. Dafür brauche man übergangsweise noch Gas, so Niebler.

Problematisch sei bei Gas jedoch, dass man sich die Frage stellen müsse, ob man sich dadurch nicht zu sehr von Russland abhängig mache. Angelika Niebler verwies in diesem Zusammenhang auf Lieferungen aus Norwegen und die OPEC. Aus Sicht der Präsidentin des Wirtschaftsbeirats Bayern ist vor allem wichtig, "sich nicht von einer Quelle, einem Strang abhängig zu machen."

Konzepte für erneuerbare Energien

Direkt auf die Erneuerbaren zu setzen, lehnte Niebler ab: "Ich glaube, wir müssen das eine tun - und das andere auch. Übergangsweise brauchen wir das eine, oder andere Gaskraftwerk noch, aber wir brauchen natürlich auch den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien."

Die Europaabgeordnete fügte an, dass sich jeder Landkreis ein eigenes Energiekonzept gegeben habe. Deshalb sei sie sehr zuversichtlich, dass man einen massiven Schritt nach vorne machen könne in Hinblick auf den Ausbau von erneuerbaren Energien, wenn man nicht von oben nur eine Lösung vorgebe, sondern die Landkreise mal machen lasse, was möglich ist.

Windkraft statt Atomstrom

In der Atomkraft sieht die CSU-Vize-Parteivorsitzende keine Zukunft: "Bei der Atomkraft habe ich wirklich das Problem, das als nachhaltig anzuerkennen." Niebler verwies auf die ungelöste Frage der Atommüll-Endlagerung.

Am Donnerstag wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit der bayerischen Staatsregierung über den Ausbau der erneuerbaren Energien sprechen. Im Blickpunkt steht dann auch der Ausbau der Windkraft und damit die umstrittene 10-H-Regel des Freistaats. Der Ausbau der Windkraft hat in Bayern einen neuen Tiefstand erreicht. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor. Demnach wurden in den ersten drei Quartalen 2021 zwar sechs neue Anlagen genehmigt. Im selben Zeitraum wurden aber keinerlei neue Anträge für neue Windräder gestellt.

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