Symbolbild: Maskenproduktion
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Corona: Die Ereignisse vom 24. bis 30. Oktober im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 24. bis 30. Oktober im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Montag, 24. Oktober 2022

Donnerstag, 27. Oktober 2022

Dienstag, 25. Oktober 2022

Sonntag, 30. Oktober 2022

Mittwoch, 26. Oktober 2022

22.10 Uhr: RKI-Wochenbericht spricht von "gewisser Entspannung"

Bei den Corona-Zahlen in Deutschland zeichnet sich laut Robert Koch-Institut (RKI) ein abnehmender Trend ab - die weitere Entwicklung müsse jedoch noch abgewartet werden. "Bei den Erkrankungszahlen durch Covid-19 deutet sich eine gewisse Entspannung an", schreibt das RKI in seinem Wochenbericht. Dieser bezieht sich größtenteils auf die vergangene Woche und beinhaltet neben der Sieben-Tage-Inzidenz zahlreiche weitere Indikatoren.

Ob es sich um einen nur vorübergehenden Rückgang handelt, der auch mit den Herbstferien in vielen Bundesländern verbunden ist, oder ob er sich fortsetzt, bleibt abzuwarten, wie das RKI schreibt. Schulferien beeinflussten sowohl das Kontakt-, als auch das Testverhalten.

"Der Infektionsdruck ist jetzt im Herbst in allen Altersgruppen der Allgemeinbevölkerung hoch", hält das RKI fest. Bei akuten Atemwegsinfektionen insgesamt seien in den kommenden Wochen hohe Fallzahlen zu erwarten. Insbesondere die Positivenrate und die Zahl der Erkrankungen durch Grippe (Influenza) und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zeigten einen steigenden Trend.

Bei den in Stichproben nachgewiesenen Virusvarianten deutet sich etwas Bewegung an: Der Anteil bestimmter neuer Abkömmlinge der seit Monaten vorherrschenden Omikron-Sublinie BA.5 nehme aktuell auch in Deutschland zu, schreibt das RKI. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schuf hier kürzlich mit "Omicron subvariants under monitoring" eine neue Kategorie. Laut RKI werden deren Ausbreitung und die Konsequenzen in Hinblick auf Übertragbarkeit und Krankheitslast intensiv beobachtet. Es geht um Erreger wie zum Beispiel BF.7, BQ.1 und BQ.1.1.

20.35 Uhr: Zahl der Tuberkulose-Toten wegen Corona-Pandemie gestiegen

Die Zahl der Tuberkulose-Toten ist weltweit innerhalb von zwei Jahren um 14 Prozent gestiegen. Im Jahr 2021 seien schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen an der Krankheit gestorben, heißt es in dem veröffentlichten Tuberkulose-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 2019 waren es demnach 1,4 Millionen Todesfälle. Der Anstieg bedeute eine Trendumkehr, da die Zahl der Toten zwischen 2005 und 2019 zurückgegangen sei. Ursache der Zunahme sei die Corona-Pandemie, erklärte die WHO. Diese habe enorme Auswirkungen auf die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei Tuberkulose gehabt.

16.30 Uhr: Stiko-Chef Mertens erklärt Covid zur "endemischen Virusinfektion"

Thomas Mertens, der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), sieht das Ende der Corona-Pandemie gekommen. "Es handelt sich mittlerweile um eine endemische Virusinfektion und die wird uns erhalten bleiben über die Generationen", sagte Mertens im BR-Interview.

Weiterhin müsse man dafür sorgen, diejenigen, die ein Risiko zu erkranken hätten, zu schützen. Dies könne neben Impfungen auch durch das Tragen von Masken geschehen, so Mertens. In diesem Winter müsse man versuchen, dass Menschen mit dem Risiko einer schweren Erkrankung flächendeckend geimpft seien. Auffrischungsimpfungen seien dabei nur für explizite Risikogruppen notwendig, wie Mertens bekräftigte.

14.34 Uhr: Studie bestätigt höheres Risiko von seltenem Blutgerinnsel bei Astrazeneca-Vakzin

Eine internationale Studie hat bestätigt, dass bei der Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca ein höheres Blutgerinnsel-Risiko besteht als mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Das Risiko nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca sei um 30 Prozent höher, hieß es in dem vom Fachmagazin "BMJ" veröffentlichten Vergleich zwischen den Vakzin-Typen. Insgesamt aber sei auch das Risiko bei Vektorimpfstoffen ausgesprochen niedrig.

In ganz wenigen Fällen führte das Astrazeneca-Vakzin zu Blutgerinnseln (Thrombosen) mit gleichzeitiger Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie). Laut der ersten Vergleichsstudie, die die Daten von über zehn Millionen Erwachsenen heranzog, besteht nach einer ersten Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs ein um 30 Prozent höheres Thrombose-Risiko als nach einer ersten Dosis des neuartigen mRNA-Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Der Studie zufolge traten die Fälle aber auch bei Astrazeneca nur sehr selten auf - demnach wurden insgesamt 862 "Thrombozytopenie-Ereignisse" bei mehr als einer Million Geimpften registriert. Nach der zweiten Dosis gab es keine Unterschiede mehr.

12.07 Uhr: Laut Statistik über 21.000 Corona-Tote in Bayern

In Bayern sind von Pandemie-Beginn bis Februar 2022 über 21.000 Menschen an Corona gestorben. Das geht aus einer heute vorgestellten Sterbefall-Auswertung des Bayerischen Landesamts für Statistik in Fürth hervor. Rund 3.800 weitere Personen seien "mit Corona" verstorben. Insgesamt seien im Freistaat im ersten Corona-Jahr 2020 etwa sieben Prozent und in 2021 gut zehn Prozent mehr Menschen gestorben als 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Diese Steigerungen seien zu einem Drittel auf Alterung und Wachstum der Bevölkerung zurückzuführen. Als Hauptgrund für den Anstieg sehen die Experten des Landesamts aber die Corona-Pandemie. Die Entwicklung der Sterbefallzahlen und das Auftreten von Covid-19-Todesfällen sei "auffallend parallel" verlaufen, heißt es.

08.13 Uhr: Neue Lockdown-Welle in China - Wirtschaftlich wichtige Regionen betroffen

Steigende Corona-Infektionen haben in China eine neue Welle von Lockdowns ausgelöst. Von Wuhan in Zentralchina bis Xining im Nordwesten wurden Stadtteile mit Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern abgeriegelt, um die Ausbreitung des Virus aufzuhalten. Die Behörden meldeten am Donnerstag den dritten Tag in Folge mehr als 1.000 neue Covid-Fälle - eine im internationalen Vergleich geringe Zahl, aber genug, um neue Verbote und Einschränkungen im ganzen Land auszulösen.

Bereits zu Wochenbeginn waren in 28 Städten mehr oder weniger strenge Lockdowns in Kraft. Den Analysten des Finanzinstituts Nomura zufolge waren damit rund 207,7 Millionen Menschen in Regionen betroffen, die etwa 25,6 Billionen Yuan (rund 3,5 Billionen Euro) oder rund ein Viertel des chinesischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften.

05.00 Uhr: 78.905 Neuinfektionen - Inzidenz bei 493,4

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 493,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 528,0 gelegen (Vorwoche: 661,3; Vormonat: 334,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 78.905 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 116.806) und 196 Todesfälle (Vorwoche: 223) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

06.26 Uhr: Virologe Streeck gegen allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen

Der Virologe Hendrik Streeck hält neue Corona-Maßnahmen für überflüssig - auch wenn er mit steigenden Zahlen im Herbst rechnet. Die Sommerwelle sei "von selbst entstanden und brach von selbst, ohne den Effekt von Maßnahmen", sagte Streeck der "Bild am Sonntag". "Maßnahmen können eine Corona-Welle verkleinern, aber nicht brechen."

Der Virologe rät demnach von einer allgemeinen Maskenpflicht in Innenräumen ab. Die Maske als "wunderbare präventive Methode" gegen Infektionen darzustellen, sei falsch, sagte Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört. Die meisten Menschen steckten sich in Privaträumen an.

Stattdessen sollte man "besonders gefährdeten Menschen erklären, in welchen Situationen eine Maske wichtig ist und wie sie richtig getragen wird". Streeck weiter: "Es kann nicht mehr unser Ziel sein, jede Infektion zu vermeiden."

19.18 Uhr: Länder wollen bei Maskenpflicht in Innenräumen einheitlich vorgehen

Die Gesundheitsminister der Länder wollen bei der Einführung einer möglichen Maskenpflicht in Innenräumen geschlossen vorgehen und dafür entsprechende Schwellenwerte erarbeiten. Das teilte eine Sprecherin von Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) mit. Eine Arbeitsgruppe soll nun klären, "wie man zum Beispiel Maskenpflicht in Innenräumen einführen könnte, welche Schwellenwerte da gelten sollten". Grimm-Benne ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.

Die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden soll am 9. und 10. November über die Schwellenwerte beraten. Dabei solle beispielsweise erörtert werden, inwieweit die Hospitalisierungsrate berücksichtigt werden müsse, sagte die Sprecherin. Darüber hinaus seien sich die Gesundheitsminister einig, dass an einer Maskenpflicht im Nahverkehr festgehalten werden soll.

17.06 Uhr: Auch Bremen fordert Ende der Impfpflicht im Gesundheitssektor

Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) befürwortet ein Auslaufen der Impfpflicht für das Personal in Gesundheit und Pflege. "Ich betrachte die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht skeptisch und setze mich dafür ein, dass sie nicht über den Dezember hinaus verlängert wird", sagte Bernhard nach Angaben einer Sprecherin. Seit der Omikron-Variante wisse man, dass die Impfung zwar vor einem schweren Krankheitsverlauf schütze, nicht aber gegen die Ansteckung.

Vergangene Woche hatten bereits die Gesundheitsminister von Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen ein Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht gefordert. Sie gilt seit Mitte März. Die Gesundheitsämter können Tätigkeits- oder Betretungsverbote für Beschäftigte von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen oder kein Attest haben, das sie von einer Corona-Impfung befreit. Die gesetzliche Grundlage für die Impfpflicht läuft zum Jahresende aus.

16.02 Uhr: EU stellt sich neu für Kampf gegen Gesundheitskrisen auf

Als Lehre aus der Corona-Pandemie hat sich die EU für kommende Gesundheitskrisen neu aufgestellt. Nach endgültigen Entscheidungen der EU-Staaten vom Montag wird die Gesundheitsbehörde ECDC gestärkt und die Zusammenarbeit über Landesgrenzen ausgebaut. Die EU-Kommission wird erstmals dazu in der Lage sein, einen EU-weiten Gesundheitsnotstand auszurufen und damit ein koordiniertes Vorgehen etwa beim Kauf und der Lagerung von wichtigen Gütern auszulösen. Zudem können Produktionskapazitäten kurzfristig hochgefahren werden.

Mit den Beschlüssen bekommt die EU neue Hebel, Gesundheitskrisen zu managen, die mehrere EU-Staaten oder die ganze Gemeinschaft treffen. Bis zur Corona-Pandemie hatte Brüssel in Gesundheitsfragen kaum etwas zu sagen. Das Mandat der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA wurde infolge der Pandemie bereits erweitert. "Die zentralen Säulen unserer Europäischen Gesundheitsunion sind nun vorhanden", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. "Die Pandemie hat gezeigt, dass wir mehr Europa im Bereich der öffentlichen Gesundheit und eine stärkere Kapazität zum Schutz der Bürger vor Gesundheitsgefahren brauchen."

15.24 Uhr: Charité - Ausweitung der Maskenpflicht würde den Kliniken helfen

Berlins Universitätsklinik Charité sieht das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen mit Sorge. "Wir laufen an der Charité möglicherweise in eine Situation hinein, in der wir die reguläre Versorgung wieder einschränken müssen", sagte Charité-Vorstandsmitglied Prof. Martin E. Kreis. "Wenn der Infektionsschutz mit der Maskenpflicht in Innenräumen intensiviert würde, hätten wir eine gute Möglichkeit, der schwierigen Lage in den Krankenhäusern gegenzusteuern", sagte Kreis.

Nach Einschätzung des Mediziners gibt es für die Kliniken zwei Belastungen: "Zum einen liegen wir im Krankenstand deutlich höher als sonst, viele Beschäftigte fallen wegen positiven Corona-Tests oder Erkrankungen aus", erläuterte Kreis. In der vergangenen Woche sei die Anzahl der belegten Intensivbetten noch einmal nach oben gegangen. "Ein Viertel der Patientinnen und Patienten, die mit einem positiven Corona-Test bei uns aufgenommen werden, müssen dort versorgt werden." Vor allem aber laste auf den Normalstationen und Notaufnahmen ein erheblicher Druck.

14.33 Uhr: Verweis auf Corona-Beschränkungen - Scholz wird bei China-Besuch nicht übernachten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird bei seinem China-Besuch Anfang November nicht in der Volksrepublik übernachten. Die Reise in die Volksrepublik sei "sehr kurz", quasi ein "Tagesausflug", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Die Planungen des Besuchs seien "sehr kompliziert". Grund seien die in China geltenden Corona-Beschränkungen.

13.38 Uhr: Gutachter: Millionen Schutzmasken hätten nicht verteilt werden dürfen

Millionen Corona-Schutzmasken, die der Freistaat 2020 teuer eingekauft hat, hätten nach Einschätzung zweier Gutachter wegen unzureichender Zertifikate nicht in Verkehr gebracht oder an medizinisches Personal abgegeben werden dürfen. Das betrifft insbesondere Masken aus einem Geschäft, das auf Vermittlung Andrea Tandlers zustande kam, der Tochter des früheren CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler. Die Sachverständigen Ingo Leuschner und Christian Neudecker des Instituts ift in Rosenheim berichteten im Masken-Untersuchungsausschuss des Landtags von nicht nachprüfbaren, nicht schlüssigen oder ansonsten unbrauchbaren Unterlagen zu den gelieferten Masken. Eigentlich sei "nichts wirklich hundertprozentig stimmig" gewesen, sagte Leuschner. Ob die Masken womöglich dennoch eine ausreichende Schutzwirkung hatten, konnten die Gutachter nicht sagen, da ihnen keine Masken aus der damaligen Lieferung mehr zur Prüfung überlassen werden konnten.

Ein Teil der Masken aus einer anderen Lieferung, die auf Vermittlung des langjährigen CSU-Politikers Alfred Sauter zustande kam, konnte dagegen noch geprüft werden. Und diese Prüfung ergab laut Gutachten, dass die Masken den angegebenen Schutzstandard FFP3 nicht erfüllten.

10.45 Uhr: Stiko: Keine Ausweitung der Corona-Impfempfehlung

Die zweite Corona-Boosterimpfung soll nach Angaben der Ständigen Impfkommission auch weiterhin nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen empfohlen werden. Es sei derzeit keine Ausweitung der bestehenden Corona-Impfempfehlungen geplant, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der Deutschen Presse-Agentur. Der Grund: "Denn es zeigt sich, dass die Impfung keinen längerfristigen Schutz vor einer Corona-Infektion bietet, allerdings wohl vor einem schweren Verlauf." Es sei nicht denkbar, die breite Öffentlichkeit regelmäßig impfen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden. Jeder werde sich absehbar immer mal wieder infizieren.

Zur Entwicklung der aktuellen Corona-Infektionslage sagte Mertens, diese sei sehr schwer vorherzusagen. Er rechne aber mit einem Anstieg der Infektionszahlen bis Dezember. Derzeit gebe es wieder eine Corona-Erkrankungswelle, die Kliniken aber vor allem wegen Personalengpässen auch infolge von Ausfällen teilweise vor Probleme stelle. Mertens rechnet zudem zu einem gewissen Maß mit Nachholinfektionen bei Grippe.

  • Zum Artikel: Vierte und fünfte Corona-Impfung: Fragen und Antworten

06.00 Uhr: Wenige Hersteller fahren Masken-Produktion hoch

Nur einige Hersteller von Schutzmasken fahren angesichts steigender Corona-Infektionszahlen nach Angaben der Branche ihre Produktion wieder hoch. "Wir sehen gerade ein leichtes Wachstum in der Branche. Einige wenige Produktionsanlagen, die zum Teil seit einem Jahr stillstanden, werden wieder angefahren", sagte Stefan Bergmann, Sprecher des Maskenverbandes Deutschland. Das gelte allerdings nur für sehr wenige Unternehmen. Der Großteil der 75 vom Verband vertretenden Betriebe stehe weiter kurz vor Insolvenz oder könne Verluste dank anderer Produktionsbereiche querfinanzieren. Im Sommer lag die Auslastung der bundesdeutschen Maskenindustrie demnach bei rund 10 Prozent, im Herbst werden 20 Prozent erwartet.

02.00 Uhr: Forderungen nach Ende der Impfpflicht im Gesundheitssektor

Die Rufe, die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich nicht über Ende 2022 hinaus zu verlängern, werden lauter. Die Pflegebevollmächtigte des Bundes, Claudia Moll, plädiert dafür, die Ende des Jahres auslaufende gesetzliche Regelung nicht zu verlängern. "Ich habe immer gesagt, dass eine Impfpflicht nur Sinn macht, wenn sie für alle gilt. Ein Herauspicken einzelner Gruppen, von denen sich einige dann nachvollziehbar stigmatisiert fühlen, halte ich für keinen guten Weg", sagte Moll der "Rheinischen Post". Aus Sicht der SPD-Politikerin ist das Verantwortungsbewusstsein bei den Angestellten ohnehin hoch. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt seit Mitte März. Die Gesundheitsämter können Tätigkeits- oder Betretungsverbote für Beschäftigte von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder kein Attest haben, das sie von einer Corona-Impfung befreit. Die gesetzliche Grundlage für die Impfpflicht läuft zum Jahresende aus.

18.50 Uhr: Lage in medizinischen und Pflegeinrichtungen in Bamberg weiter angespannt

Die Lage in den medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in Bamberg bleibt angespannt. Wie die Stadt mitteilte, sei die Versorgung der Patienten vielerorts aufgrund von krankheitsbedingten Ausfallen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin erschwert. Hinzu komme ein generelles Beschäftigungsverbot für schwangere Mitarbeiterinnen im Krankenhaus. In Folge müssten nicht dringende Operationen teils weiter verschoben werden.

In der Stadt Bamberg wurden zuletzt 70 Menschen mit Corona-Infektionen stationär behandelt, nur eine Person musste auf die Intensivstation verlegt werden. Beklagt wird in Stadt und Landkreis, dass vermehrt Patientinnen und Patienten aus Mittelfranken in die oberfränkischen Einrichtungen gebracht werden.

17.16 Uhr: Fußball-WM - Kein Corona-Test vor Abflug mehr nötig

Besucher der Fußball-WM in Katar müssen vor ihrem Abflug keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen. Das teilte das Gesundheitsministerium des Landes mit. Die neue Regelung gilt ab dem 1. November. Die WM (20. November bis 18. Dezember) wird weltweit das erste große Sportereignis seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 sein, bei dem Fans in den Stadien ohne Einschränkung erlaubt sind. Insgesamt werden mehr als eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Bislang galt, dass Reisende entweder einen negativen PCR-Test vorweisen müssen, der maximal 48 Stunden alt ist, oder einen negativen Antigen-Schnelltest, der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein darf. Ein Impfnachweis ist in Katar ebenfalls nicht erforderlich.

15.32 Uhr: Kein Urteil bei Prozess gegen mutmaßliche Querdenker-Anhänger wegen Bahn-Gefährdung

Zwei mutmaßliche Anhänger der sogenannten Querdenker-Szene sollen gegen bei einem Protest gegen die Corona-Schutzmaßnahmen einen ICE in Unterfranken zu einer Schnellbremsung veranlasst haben. Wegen vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr stehen der 38-Jährige und die 61-Jährige seit heute vor dem Amtsgericht Gemünden am Main.

Zu Prozessauftakt machten die Angeklagten nach Angaben eines Gerichtssprechers keine Angaben zu den Vorwürfen. Ein Urteil wurde anders als erwartet nicht gesprochen, weil eine Zeugin wegen Krankheit fehlte. Die Verhandlung soll deshalb am 11. November und 2. Dezember fortgesetzt werden.

Das Duo hatte der Anklage zufolge im Januar 2021 geholfen, fünf an Holzlatten befestigte Plakate über die Gleise auf der Bahnstrecke Gemünden-Waigolshausen aufzustellen. Ein aus Schweinfurt kommender ICE mit 62 Fahrgästen durchfuhr eine dieser Konstruktionen mit einer Größe von etwa 1,50 mal 4,50 Meter.

14.59 Uhr: Corona-Ausbruch in größter iPhone-Fabrik der Welt in China

In der größten iPhone-Fabrik der Welt im zentralchinesischen Zhengzhou haben sich Beschäftigte mit dem Corona-Virus angesteckt, was zu Beeinträchtigungen in der Produktion führt. Während im Internet von zehntausenden Infizierten die Rede war, sprach die Betreiberfirma Foxconn von einer "kleinen Zahl" an Corona-Fällen. "Die Auswirkungen sind kontrollierbar, die Produktion ist relativ stabil", versicherte das Unternehmen.

In der Fabrik arbeiten rund 300.000 Menschen. Im Internet kursierten Gerüchte, wonach sich mehrere zehntausend Mitarbeiter mit Corona infiziert haben. Dies wurde von Foxconn als "völlig falsch" zurückgewiesen. Die Produktionsziele für dieses Quartal blieben unverändert, erklärte das Unternehmen.

14.15 Uhr: Wegen Berichten über Fälschungen bei Corona-Fällen - Belarussischer Journalist zu acht Jahren Haft verurteilt

Ein Gericht in Minsk hat den belarussischen Journalisten Sergej Sazuk zu acht Jahren Haft verurteilt. Der Herausgeber der Nachrichten-Webseite Jeschednewnik sei der "Aufstachlung zum Hass" sowie "dienstlichen Fehlverhaltens" und der "Annahme von Bestechungsgeldern" schuldig gesprochen worden, teilte der belarussische Journalistenverband mit. Der 58-Jährige sei "aus Rache für seine aufsehenerregenden Ermittlungen willkürlich verfolgt" worden.

Sazuk wurde im Dezember 2021 festgenommen. Seinen Kollegen zufolge wurde er bestraft, weil er Korruptionsskandale im belarussischen Gesundheitssystem untersucht und Berichte über die Fälschung von Corona-Fällen veröffentlicht hatte. Als die Corona-Pandemie sich in Belarus ausbreitete, spielte Präsident Alexander Lukaschenko die Gefahren des Virus herunter und behauptete unter anderem, es sei nicht real.

13.17 Uhr: China verabreicht Impfung per Inhalationsapparat

China hat am mit einer Inhalationsimpfung gegen Corona begonnen. Das Video eines staatlichen Online-Mediums zeigte, wie Menschen in Shanghai einen Atemzug aus einem Stutzen über einem weißlichen Becher nahmen. Dem Begleittext zufolge atmeten sie langsam ein und hielten fünf Sekunden die Luft an. Ein Geimpfter sagte, der Impfstoff habe etwas süßlich geschmeckt.

Der Inhalationsnebel wird als Impfauffrischung kostenlos für Menschen angeboten, die bereits immunisiert sind. Den Angaben zufolge stärken Tröpfchen des Nebels die Virus-Abwehr in Mund und Rachen, noch kleinere Tröpfchen wandern weiter in den Körper und wehren das Virus ab, bevor es die Atemwege erreicht.

Das Mittel wurde vom chinesischen Unternehmen Cansino Biologics entwickelt und im September zugelassen. Den Angaben zufolge handelt es sich um die Aerosol-Version eines per Spritze verabreichten Impfstoffs. Dieser ist unter anderem in Ungarn, Pakistan, Malaysia, Argentinien und Mexiko zugelassen.

11.42 Uhr: Private Krankenversicherungen starten Informationskampagne zur Booster-Impfung

Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat eine eigene Informationskampagne zu den Schutzimpfungen gegen Covid-19 gestartet. "Die Private Krankenversicherung unterstützt alle Bemühungen zur raschen Überwindung der Corona-Pandemie und zum bestmöglichen Schutz der Gesundheit", erklärte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther: "Die Impfung leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Deshalb unterstützen wir die Impfkampagne des Bundesgesundheitsministeriums."

Die PKV engagiert sich zudem mit einer eigenen Kampagne insbesondere in den sozialen Medien. Unter dem Motto "Auffrischen" werden die Menschen auf ein umfassendes Informationsangebot rund um das Thema Impfen und zu den Booster-Impfungen gegen Covid-19 hingewiesen.

10.40 Uhr: Fünf Prozent rauf – EU-Emissionen nach Pandemie-Höhepunkt gestiegen

Die wirtschaftliche Erholung nach dem schlimmsten Jahr der Corona-Pandemie hat in der Europäischen Union eine Zunahme klimaschädlicher Emissionen mit sich gebracht. Vorläufigen Daten zufolge stieg der Treibhausgasausstoß in der EU 2021 im Vergleich zum Vorjahr um schätzungsweise fünf Prozent, lag damit aber etwa sechs Prozent unter dem Niveau von 2019. Das geht aus einem Bericht der EU-Umweltagentur EEA hervor. Auch der Energieverbrauch nahm zu.

Zum Erreichen der Klimaziele 2030 müssen die 27 EU-Mitgliedstaaten deutlich mehr tun, wie der Bericht zeigt. Der Fortschritt müsse mehr als verdoppelt werden, schrieben die Experten. Zwischen 1990 und 2020 sind die Emissionen der 27 EU-Staaten um 32 Prozent gesunken - damit haben sie das 2020er Klimaziel einer Verringerung um 20 Prozent klar erreicht. Auf dem Weg zu den ambitionierteren EU-Klimazielen 2030 reicht das aber lange nicht aus.

08.27 Uhr: Inzidenz in Bayern sinkt unter 500

Erstmals seit knapp einem Monat ist die Corona-Inzidenz in Bayern wieder unter 500 gefallen. Das Robert Koch-Institut in Berlin meldete am Mittwochmorgen einen Wert von 460,2 registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche im Freistaat. Das ist ein Rückgang um 55,6 gegenüber Dienstag und um 271 auf Wochensicht. Bundesweiter Schnitt sind 528. Die Inzidenz liefert allerdings nur noch ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen und nur positive PCR-Tests in die Statistik einfließen.

Der deutliche Abwärtstrend in Bayern hält damit an. Vor zwei Wochen hatte die Inzidenz im Freistaat noch über 1000 gelegen. Der Rückgang zeigt sich auch in den Krankenhäusern. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit meldete am Mittwoch 1.721 neue Patienten mit oder wegen Corona binnen einer Woche in Bayern. In der aktuellen Welle hatte dieser Wert mit mehr als 2.500 den bisherigen Höchststand erreicht.

Die Intensivstationen in Bayern sind dagegen immer noch stark belastet. Stand Dienstag meldeten laut bundesweitem Intensivregister 89 eingeschränkten Betrieb und 39 teilweise eingeschränkten. Regulären Betrieb meldeten 49. Auch das ist aber eine leichte Verbesserung in den letzten Tagen.

05.01 Uhr: 94.787 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 528,0

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 528,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 570,2 gelegen (Vorwoche: 670,5; Vormonat: 293,6).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 94.787 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 130 074) und 242 Todesfälle (Vorwoche: 248) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

04.45 Uhr: Universal Resort in Peking vorübergehend geschlossen

Das Universal Resort in der chinesischen Hauptstadt Peking ist aufgrund von Covid-19-Präventionsmaßnahmen vorübergehend geschlossen. Das geht aus einer Mitteilung auf dem Social-Media-Account des Freizeitparkbetreibers hervor. Universal Resort in Peking ist mit vier Quadratkilometern Fläche der weltgrößte Vergnügungspark des Hollywood-Riesen Universal Studios.

17.17 Uhr: Polizeirazzia in Berlin wegen Corona-Agitation in Chatgruppe

Wegen Gewaltfantasien gegen Politiker, Vergleichen von Corona-Politik und Holocaust sowie Ärzten und Kriegsverbrechern ist die Berliner Polizei gegen Mitglieder einer Telegram-Chatgruppe vorgegangen. Kriminalpolizisten vom LKA durchsuchten fünf Wohnungen von vier verdächtigen Männer und einer Frau. Sie beschlagnahmten Handys, Tablets und Laptops, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Außerdem wurden mehrere Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt.

Die Chatgruppe hatte etwa 400 Mitglieder. Von Februar 2021 bis März 2022 sollen die vier Männer im Alter von 41 bis 57 Jahren und die 66-jährige Frau strafbare Inhalte gepostet haben. Es geht um insgesamt 38 Nachrichten mit Bildern oder Texten. Ermittelt wird wegen Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Aufforderung zu Straftaten und Gewaltdarstellung. Eine Ermittlungsgruppe des LKA hatte die Chatgruppe umfassend ausgewertet.

15.53 Uhr: Bayern stellt Impfzentren zum Jahresende ein

Bayern stellt die in der Corona-Krise aus dem Boden gestampften Impfzentren zum Jahresende ein. Das teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. Vom 1. Januar an sollen die Arztpraxen und die Apotheken die Corona-Schutzimpfungen dann komplett übernehmen. "Das Impfen geht in die Regelversorgung über", sagte Holetschek. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt dafür. Das sei mit der Ärzteschaft und auch mit den kommunalen Spitzenverbänden besprochen.

"Im kommenden dritten Corona-Winter befinden wir uns in einer neuen Situation mit anderen Voraussetzungen als in den letzten beiden Wintern", sagte Holetschek. "Die Impfungen über die Regelversorgung, das heißt über die niedergelassenen Haus- und Fachärzte, laufen schon lange routiniert und zuverlässig." Er verwies zudem darauf, dass die Coronavirus-Impfverordnung des Bundes voraussichtlich am 31. Dezember 2022 auslaufe und sich derzeit keine Verlängerung durch die Berliner Ampel-Koalition abzeichne: "Damit entfällt voraussichtlich zum Jahresende auch die Rechtsgrundlage für den Betrieb und die Finanzierung der Impfzentren."

  • Zum Artikel: Bayern verlängert Corona-Regeln – Aus für Impfzentren

13.40 Uhr: Italiens Regierungschefin Meloni fordert neuen Umgang mit Corona

Giorgia Meloni setzt als neue Regierungschefin Italiens im Umgang mit dem Coronavirus auf weniger Restriktionen. Das Mittelmeerland mit fast 60 Millionen Einwohnern habe die strengsten Maßnahmen im ganzen Westen gehabt und habe eine des höchsten Sterbe- und Ansteckungsraten verzeichnet, erklärte die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d'Italia in der Abgeordnetenkammern in Rom. "Etwas hat da eindeutig nicht funktioniert, und deshalb will ich sagen, dass wir dieses Modell in keinem Fall nachahmen werden", so die 45-Jährige.

Ärzten zuzuhören sei wertvoller als die schriftliche Richtlinie irgendeines Bürokraten, und korrekte Informationen sowie Prävention seien effektiver als Zwang, sagte sie.

11.50 Uhr: Barmer meldet deutlichen Anstieg von Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen führen derzeit wieder zu deutlich mehr Krankschreibungen. Wie aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervorgeht, waren in der ersten Oktoberwoche rund 410 von je 10.000 Barmer-Versicherte, die Anspruch auf Krankengeld haben, deswegen arbeitsunfähig. Das waren doppelt so viele wie noch einen Monat zuvor.

Eine besonders hohe Krankschreibungsrate aufgrund von Atemwegsinfekten gab es in Thüringen. In der Woche vom 2. bis 8. Oktober betraf dies im Freistaat 493 je 10.000 anspruchsberechtigte Versicherte. Es folgten Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt mit jeweils 479 je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtige, die wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig waren. Den niedrigsten Wert gab es in Hamburg mit 326 je 10.000 Anspruchsberechtigte. Erfasst wurden demnach alle Krankschreibungen aufgrund von typischen Atemwegsinfekten, aber auch Corona-, Grippe- und Pneumonie-Fälle.

10.55 Uhr: Studie - Hohe psychische Belastung durch Pandemie auch außerhalb des Gesundheitswesens

Die Sorge, sich bei der Arbeit mit dem Coronavirus anzustecken, hat im Laufe der Pandemie auch bei Beschäftigten außerhalb des Gesundheitswesens zu höheren psychischen Belastungen geführt. Diese zeigten sich vor allem in Form von schwereren Angst- und Depressionssymptomen, wie eine Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ergab.

Während der Einfluss der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten im Gesundheitswesen bereits gut dokumentiert ist, gibt es der DGUV zufolge bislang wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen auf Beschäftigte in anderen Branchen.

09.59 Uhr: In Griechenland mehr als doppelt so viele Touristen wie 2021

Der Tourismus in Griechenland hat im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 ernorm zugelegt. So erhöhte sich in den ersten acht Monaten des Jahres die Zahl der Einreisenden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 122 Prozent auf rund 19 Millionen Gäste, wie die Zeitung «Kathimerini» am Dienstag unter Berufung auf eine Erhebung der Griechischen Nationalbank berichtete.

Auch mehr Bundesbürger reisten nach Hellas - ihre Zahl stieg um 89 Prozent auf 2,9 Millionen. Lediglich der Reiseverkehr aus Russland brach wegen des Ukraine-Kriegs und der deshalb verhängten Sanktionen gegen Russland um 71 Prozent ein.

05.01 Uhr: 115.534 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 570,2

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 115.534 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 150.052) und 273 Todesfälle (Vorwoche: 209) innerhalb eines Tages. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 570,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 584,0 gelegen (Vorwoche: 687,5; Vormonat: 299,3). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Das RKI verzeichnet 273 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die bekannte Gesamtzahl steigt demnach auf 152.755.

03.40 Uhr: FDP-Experte für Ende der Impfpflicht im Gesundheitssektor

Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann ist gegen eine Verlängerung der Corona-Impflicht im Gesundheitswesen über das Jahresende hinaus. Nach heutigem Wissensstand sehe er keinen Sinn in einer Verlängerung, sagte Ullmann der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach sich für ein Auslaufen der Impfpflicht zum 31. Dezember aus. So ist es momentan auch gesetzlich vorgesehen.

"Als diese verabschiedet wurde, hatten wir ganz andere Voraussetzungen als heute. Wir können, was Covid-19 betrifft, keine allgemein verpflichtende Impfvorgaben für das Personal in Gesundheitseinrichtungen mehr geben. Das macht eine Impfpflicht faktisch nicht mehr durchsetzbar", sagte Ullmann. Er plädierte unabhängig davon für Impfungen "gerade im Gesundheitsbereich", vermehrt auch gegen die Grippe, da hohe krankheitsbedingte Personalausfälle schon jetzt zu sehen seien.

Samstag, 29. Oktober 2022

05.00 Uhr: RKI registriert 47.718 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 436,4

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 436,4 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 464,1 gelegen (Vorwoche: 625,1; Vormonat: 409,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 47.718 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 74.631) und 167 Todesfälle (Vorwoche: 204) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

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Freitag, 28. Oktober 2022

17.32 Uhr: Erste Länder kippen FFP2-Maskenpflicht für Pflegeheim-Bewohner

Mit Baden-Württemberg und Hessen haben zwei der sechzehn deutschen Bundesländer die umstrittene FFP2-Maskenpflicht für Bewohner von Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen gekippt. Über den Bundesrat forderten die Bundesländer den Bund am Freitag auf, die entsprechende Regelung im Infektionsschutzgesetz, die seit dem 1. Oktober gilt, mit einer erneuten Gesetzesänderung zu korrigieren.

Die Maske darf nach bisheriger Lesart nur im Zimmer abgenommen und muss beispielsweise in Gemeinschaftsräumen getragen werden. Unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) hatte das kritisiert und von einem "erheblichen Einschnitt" in die Lebensqualität der Pflegebedürftigen gesprochen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte sich dem angeschlossen.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach und Vertreter der Pflegebranche und Krankenkassen, die die Regeln verteidigten, befürchten hohe Corona-Infektionsrisiken

14.46 Uhr: Erstmals Corona-Inhalationsimpfung in Shanghai

In Chinas Wirtschaftsmetropole Shanghai haben sich in dieser Woche erstmals Menschen mit einem Impfstoff geschützt, der eingeatmet und nicht gespritzt wird. Der von dem chinesischen Pharmaunternehmen CanSino Biologics hergestellte Impfstoff wurde im September als Auffrischimpfung zugelassen. "Die erste Verteidigungslinie unseres Körpers ist die Schleimhaut unserer Atemwege. Wir wollen, dass sie direkt stimuliert wird", sagte Dr. Zhao Hui, leitender Arzt am Shanghai United Family Hospital Pudong. Der wohl weltweit erste Inhalationsimpfstoff wird über ein Gefäß mit Mundstück, das einem Kaffeebecher zum Mitnehmen ähnelt, eingeatmet.

10.53 Uhr: Nach Corona-Ausbruch - Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Tönnies ein

Während der ersten Corona-Welle haben sich 1.400 Mitarbeiter des Schlachtbetriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit dem Virus infiziert, jetzt hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingestellt. Das bestätigt am Freitag Sprecherin und Staatsanwältin Claudia Bosse der Deutschen Presse-Agentur. Bei den über zwei Jahre dauernden Ermittlungen habe sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben. Im Frühjahr 2020 waren bei der Behörde mehrere Anzeigen eingegangen. Darunter eine der heutigen Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann.

Nach dem starken Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück hatten die Anzeigenerstatter dem Unternehmen fahrlässige Körperverletzung und Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz vorgeworfen. Daraufhin hatten Polizei und Staatsanwalt zuerst gegen Unbekannt, später gegen die Geschäftsführung um Clemens Tönnies Ermittlungen aufgenommen.

Der Corona-Ausbruch hatte zu den bundesweit ersten regionalen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie geführt. Zu diesem Zeitpunkt in der ersten Phase der Pandemie war aus Sicht der Wissenschaft noch nicht klar, wie das Coronavirus übertragen wurde. Erst später zeigte eine Studie, dass sich das Virus über Aerosole über die Luftkühlung in dem Schlachtbetrieb verbreitet hatte.

07.44 Uhr: Corona-Pandemie wirft Kampf gegen Tuberkulose zurück

Die Zahl der Menschen, bei denen Tuberkulose (TB) ausgebrochen ist, ist 2021 nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich gestiegen. Seit längerem lag die Zahl um rund zehn Millionen im Jahr, 2021 waren es 10,6 Millionen, also 4,5 Prozent mehr als im Jahr davor, wie die WHO in ihrem jährlichen Tuberkulose-Bericht schreibt. Alle Gesundheitsstatistiken sind von den Einschränkungen während der Corona-Pandemie beeinflusst. Unter anderem gingen weniger Menschen wegen Lockdowns oder aus Angst, sich mit Covid anzustecken, zum Arzt. Tuberkulose ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Sie überträgt sich durch das Einatmen von infektiösen Tröpfchen von Mensch zu Mensch. Sie ist aber vermeid- und heilbar.

Im ersten Coronajahr (2020) war die Zahl der Menschen, bei denen eine TB-Infektion festgestellt wurde, deutlich gesunken, vermutlich wegen der eingeschränkten Klinikbesuche. Das habe sich zwar gebessert, aber die Zahl liege weiter unter dem Niveau von vor der Pandemie, schrieb die WHO. Sie schließt daraus, dass mehr Menschen infiziert sind, ohne es zu wissen, und andere anstecken können. Zu den 30 Ländern mit hohen Inzidenzen gehören Brasilien, China, Indien und Südafrika. Während der Corona-Pandemie war die Tuberkulose von Covid-19 als weltweit häufigste infektiöse Todesursache abgelöst worden.

6.15 Uhr: RKI meldet 61.492 Neuinfektionen - Inzidenz bei 464,1

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 464,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 493,4 gelegen (Vorwoche: 644,5; Vormonat: 379,6). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 61.492 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 92 293) und 184 Todesfälle (Vorwoche: 178) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.