Der Verdächtige selbst hatte die Tat gestanden, nachdem er seinen Wagen ins Willy-Brandt-Haus gesteuert und dabei leichte Verletzungen erlitten hatte. Bis dahin hatte die Polizei die zwei Taten nicht in Zusammenhang gebracht. Der Pförtner des Konrad-Adenauer-Hauses im Ortsteil Tiergarten hatte am späten Heiligabend eine unbekannte Person beobachtet und die Polizei gerufen. Das Auto war dann gegen Mitternacht in den Eingangsbereich des Willy-Brandt-Hauses in Kreuzberg gekracht.
Keine Hinweise auf Extremismus
Die Ermittler sprachen dennoch nicht von einem Anschlag, sondern schenkten der Aussage des 58-Jährigen Glauben, er habe sich das Leben nehmen wollen. Hinweise, dass der Verdächtige Extremist sei, gebe es nicht, betonte eine Polizeisprecherin. Der Staatsschutz ermittle aber wegen versuchter schwerer Brandstiftung weiter.
Der Mann war mit seinem Auto in den Eingangsbereich der SPD-Parteizentrale gefahren. Im Inneren des Pkw, in dem sich Benzinkanister, Spraydosen und Grillanzünder befanden, bracht ein Feuer aus, das jedoch rasch durch die Sprinkleranlage gelöscht wurde. Die SPD erklärte, außer dem Wachschutz habe sich zu dem Zeitpunkt niemand im Gebäude befunden. SPD-Chef Martin Schulz twitterte: "Gestern Abend krachte ein Auto in unsere Parteizentrale. Darin wurden Substanzen gefunden, mit denen man einen Brand verursachen kann. Ich bin unendlich froh, dass keine KollegInnen zu Schaden gekommen sind."