Symbolbild: Ein Freibad, in dem viele Menschen schwimmen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer

Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister beklagt zunehmend Aggression und Respektlosigkeit in den Bädern.

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Gewalt im Freibad: Bademeister fordern mehr Polizeipräsenz

Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister beklagt zunehmend Aggression und Respektlosigkeit in den Bädern und erhofft sich mehr Unterstützung durch die Polizei. Die Polizeigewerkschaft hält strengere Einlasskontrollen für erforderlich.

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Angesichts gewaltvoller Auseinandersetzungen in Schwimmbädern hält die Gewerkschaft der Polizei (GdP) strengere Einlasskontrollen für erforderlich. "Diese sollten von privaten Sicherheitsunternehmen unterstützt werden, um das Hausrecht von Beginn an deutlich zu machen", sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Bademeister: "Zunehmend Aggression und Respektlosigkeit"

Vor diesem Hintergrund sprach sich der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister für mehr Unterstützung durch die Polizei aus. Diese sollte auf Streifenfahrten auch in Bädern vorbeischauen, um zu signalisieren: "Auch hier gelten Recht und Gesetz", sagte Präsident Peter Harzheim der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Wir erleben zunehmend Aggression und Respektlosigkeit in den Bädern", beklagte Harzheim. Insbesondere Kolleginnen seien betroffen und würden zum Teil auch bedroht.

Vor allem ein Großstadt-Problem

Wie Harzheim weiter ausführt, konzentrieren sich die Probleme auf Bäder in den Großstädten. Erst am Mittwochabend hat es in einem Berliner Freibad wieder einen Polizeieinsatz wegen einer Auseinandersetzung gegeben.

Die Polizei in Berlin räumte nach der Auseinandersetzung das Sommerbad Neukölln, wie ein dpa-Reporter berichtete. Grund war eine Schlägerei an der Rutsche. Mehrere Dutzend Polizisten waren dazu im Einsatz. Die Beamten verwiesen auf Nachfrage auf die Leitung des Schwimmbades, die das Hausrecht habe. Diese habe die Schließung angeordnet.

In einem Freibad in Mannheim war es am Wochenende ebenfalls zu Tumulten gekommen. Es gab mehrere Verletzte.

"Freibäder sind Orte, an denen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen. Das birgt Potenzial für Stress", sagte Schwimmmeister-Verbandschef Harzheim. Der äußere sich dann beispielsweise in Massenschlägereien.

Polizeigewerkschaft: "Keine Streife am Beckenrand"

Aus Sicht des GdP-Bundesvorsitzenden Kopelke müssten Hausverbote in einer empfindlichen Länge schnell und niederschwellig verhängt werden können. "Zudem dürfte eine Videoüberwachung für weitere Abschreckung sorgen", sagte er. Betreiber müssten gemeinsame Konzepte mit der Polizei und den Rettungsdiensten abstimmen. "Die Polizei wird dabei unterstützen, Streifen am Beckenrand wird es jedoch nicht geben."

Insbesondere im Sommer kommt es bundesweit in Freibädern zu Tumulten oder Schlägereien, sodass die Polizei einschreiten muss. In Berlin war dies allein in dieser Woche schon zweimal der Fall. Erst am Montag eskalierte in einem Freibad in Pankow ein Streit. Es kam zu einer Schlägerei, an der laut Polizei rund 30 Menschen beteiligt gewesen sein sollen.

In Berlin 1,5 Millionen Euro für Sicherheitsfirmen

Die Bäder-Betriebe in der Hauptstadt sprachen von Einzelfällen angesichts der vielen Bäder und Öffnungstage in einem langen Sommer mit Millionen Besuchern. Das Unternehmen setzt an heißen Wochenenden Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen ein. Rund 1,5 Millionen Euro werden dafür pro Jahr ausgegeben. In den vergangenen fünf Jahren wurden in allen Bädern der Hauptstadt fast 1.300 Hausverbote ausgesprochen, wie aus einer Antwort des Senats für Inneres und Sport auf eine parlamentarische Anfrage der AfD hervorgeht.

  • Zum Artikel: "Zu wenig Bademeister: Personalnot bedroht Freibadspaß"

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