Ärztepräsident Klaus Reinhardt
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Ärztepräsident sieht Affenpocken gelassen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich der Stiko-Empfehlung zur Corona-Impfung 5- bis 11-Jähriger nur bedingt angeschlossen. Die Affenpocken schätzt er zudem als "harmlosere" Erkrankung ein.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich der Stiko-Empfehlung zur Corona-Impfung 5- bis 11-Jähriger nur bedingt angeschlossen. "Es ist eine Empfehlung, die ins Benehmen der Eltern gestellt wird. Ich persönlich wäre zum jetzigen Zeitpunkt an der Stelle eher zurückhaltend", sagte er im Interview mit der Bayern 2-radioWelt. Zur Begründung sagte Reinhardt: "Die Erkrankung ist für Kinder in der Regel gut überstehbar und auch im Wesentlichen ohne Spätfolgen, soweit man das zum jetzigen Zeitpunkt bewerten kann." Der Ärztepräsident fügte aber an, dass jeder die Entscheidung für sich selbst treffen müsse.

Warnung vor erneuten Schulschließungen

In dem Zusammenhang warnte Reinhardt auch vor möglichen neuen Schulschließungen, falls es im Herbst tatsächlich eine neue Corona-Welle geben sollte: "Es muss sehr viel passieren, bis wir zu so einem solchen Instrument unter Umständen noch einmal greifen sollten."

Die derzeitige Corona-Lage schätzt Reinhardt so ein: "Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir die Dinge im Griff." Die Frage aller Fragen ist nach den Worten des Ärztepräsidenten, ob es eine andere Variante geben wird, die noch ansteckender ist oder noch kränker macht. "Bis jetzt gibt es dafür keinen Hinweis. Aber das kann niemand vorhersagen", so der Ärztepräsident.

Affenpocken: Keine neue Pandemie

Mit Blick auf die Ausbreitung der Affenpocken mahnte der Präsident der Bundesärztekammer zur Gelassenheit. Er sehe es ähnlich wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass derzeit keine neue Pandemie drohe. Der Mediziner verteidigte die 21-tägige Isolationszeit für Infizierte: "Weil wir nicht zulassen wollen, dass diese Erkrankung nun flächendeckend um sich greift. Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt, wo die Erkrankung ja beginnt aufzutreten, dafür sorgen, dass wir die Infektionsketten wirklich wirksam unterbrechen, dann hat man eine gute Chance, das einigermaßen einzudämmen."

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