In der Montagehalle eines Windenergieanlagenbauers arbeitet ein Mitarbeiter am Getriebe einer Windkraftanlage (Symbolfoto)
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Zukunftssorgen bei Metall- und Elektroindustrie

Zukunftssorgen bei Metall- und Elektroindustrie

Die Themen Erdgas und Corona-Infektionen drücken in der niederbayerischen Metall- und Elektroindustrie auf die Stimmung. Viele Unternehmen sind verunsichert. Gleichzeitig warnen die Arbeitgeberverbände vor zu hohen Lohnforderungen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Lage in der niederbayerischen Metall- und Elektro-Industrie ist angespannt. Es herrscht große Unsicherheit. Das ist das Ergebnis der Sommer-Konjunkturumfrage der niederbayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen. Sie wurde am Montag in Passau vorgestellt.

Lieferengpässe und Materialmangel sowie stark gestiegene Preise bei Vorprodukten, Frachtkosten, Rohstoffen und Energie wirken sich negativ auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen aus, heißt es in einer Mitteilung. Dadurch könnten viele Aufträge nicht abgearbeitet werden. Aktuell sinke die Produktion. Der Blick auf die kommenden Monate sei mehrheitlich pessimistisch. "Ein möglicher Erdgasstopp und generell die Erdgasknappheit hängt als großes Damoklesschwert über allem", erklärt Bernhard Wimmer, Regionalvorstandsmitglied Niederbayern der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm. Dabei wird laut Umfrage die aktuelle Geschäftslage in Niederbayern ähnlich gut wie zum Jahresbeginn bewertet. "Sollten aber die Beschaffungspreise weiter stark steigen und russische Gaslieferungen ausbleiben, dann dürfte sich das Bild drastisch ändern", erklärt Wimmer.

Dazu komme eine hohe Krankheitsquote. Schuld daran sind stark steigende Corona-Fallzahlen. Sie verschärfen den bestehenden Arbeitskräftemangel noch weiter.

Tarifrunde steht an

Im Hinblick auf die anstehende Tarifrunde in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie warnen die Arbeitgeberverbände bayme vbm vor falschen Schlüssen für die Lohnforderung. "Die aktuell hohe Inflation dürfen wir nicht durch hohe Tarifabschlüsse zementieren, die den Unternehmen die Luft für Zukunftsinvestitionen nehmen. Dadurch gäbe es nur Verlierer – sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Unternehmen", so Wimmer abschließend. Die IG Metall zieht mit der Forderung nach acht Prozent Lohnerhöhung in die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie. Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern des mit 3,8 Millionen Beschäftigten größten deutschen Industriezweigs sollen Mitte September beginnen. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober, danach wäre ein Streik möglich.

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