Ein Massenanfall an Verletzten wurde bei der Katastrophen-Übung in Neutraubling simuliert.
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Ein Massenanfall an Verletzten wurde bei der Katastrophen-Übung in Neutraubling simuliert.

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Zug kracht in Lkw: Schreie und Adrenalin bei Katastrophen-Übung

Ein Zug kracht in Neutraubling im Landkreis Regensburg an einem Bahnübergang in einen Lkw. 80 teils schwer Verletzte. Das war zum Glück nur eine Übung. Doch dieser Ernstfall könnte eintreten. Die Helfer standen mächtig unter Strom.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Hilfsorganisationen, Rettungsdienste, Polizeikräfte und Feuerwehren haben am Samstag in Neutraubling im Landkreis Regensburg den Ernstfall geübt. Das Szenario: Ein Personenzug kracht in einen Lkw. Der kippt auf ein Auto.

Die schwer verletzen Fahrer müssen aus den Wagen gerettet werden. Zeitgleich entsteht im Zug ein Kabelbrand. Die vielen Insassen geraten in Panik. Einige sind durch den Aufprall verletzt worden, manche wurden in der Panik im Zug überrannt.

Mit Kunstblut geschminkt

Die rund 80 Statistinnen und Statisten mimen sehr realitätsnah die verletzten Personen. Einige von ihnen sind mit Kunstblut geschminkt. So zum Beispiel Ann-Kathrin Lex. Sie erklärt: "Ich bin selbst beim Roten Kreuz und wir haben Mimen gebraucht und dann hab ich gesagt, ok dann stelle ich mich heute zur Verfügung."

Das Ziel der Übung: Die Handlungsabläufe aller Mitwirkenden dieser fingierten Einsatzlage zu üben und zu optimieren. Viele Menschen in rosa Westen sind vor Ort. "Das sind alles Beobachter von uns, die danach einen Online-Fragebogen ausfüllen müssen. Wir treffen uns auch paar Tage nach der Übung und besprechen, was uns aufgefallen ist, wo muss man vielleicht nachbessern. Bei so einer größeren Übung wird nie alles hundertprozentig funktionieren, aber dafür üben wir ja auch", erklärt Florian Fromm, Bereitschaftsleiter beim Bayerischen Rotes Kreuz.

Belastende Situation für die Helfer

Auch wenn es nur eine Übung ist: Für die ehrenamtlichen Helfer ist sie sehr herausfordernd – mental und körperlich. Bei den hohen Temperaturen kommen sie in ihren Schutzanzügen ordentlich ins Schwitzen. Sie müssen die vielen Verletzten tragen, von denen viele schreien. Die Helfer stehen unter Adrenalin, erklärt Florian Fromm. "Eigentlich blendet man das andere aus und dann ist die Übung fast als Realfall da", sagt der Bereitschaftsleiter.

Nach nur wenigen Minuten ist die Wiese neben den Gleisen voller Verletzter. Nach der Erstversorgung am Unfallort in Neutraubling geht es für einige der Statisten in Kliniken in der Region. Auch die Krankenhäuser beteiligen sich - um bestmöglich auf einen sogenannten Massenanfall vorbereitet zu sein.

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