Frau mit Rollkoffer läuft an ICE vorbei
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Streik der GDL am 12.03.2024 am Hauptbahnhof in Muenchen.

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Züge: GDL-Streik sorgt in Bayern für massive Einschränkungen

Seit 2 Uhr läuft auch in Bayern der jüngste Streik der Lokführergewerkschaft GDL. Der Schienenverkehr ist erheblich eingeschränkt – obwohl die Bahn versucht, ein Notangebot aufrecht zu erhalten und private Anbieter nicht direkt bestreikt werden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Auch in Bayern ist der Streik der Lokführergewerkschaft GDL angelaufen. Und erneut bekommen die Fahrgäste der Deutschen Bahn die Auswirkungen zu spüren. Das Fahrtangebot sei stark reduziert, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Dienstagmorgen.

Züge anderer Bahnunternehmen wie Go-Ahead Bayern und Bayerische Regiobahn sind nicht direkt vom GDL-Streik betroffen, wie beide Unternehmen betonen. Vereinzelt könne es aber zu Zugausfällen oder Störungen kommen. Fahrgäste sollten sich vor der Fahrt über ihre Verbindung informieren. 

Notfahrplan der Bahn läuft nach Streikbeginn stabil

Die Deutsche Bahn versucht, mit einem Notfahrplan die Auswirkungen der erneuten Streikmaßnahmen zu begrenzen. Dieser Notfahrplan sei im Fern-, Regional und S-Bahnverkehr wie geplant angelaufen, teilte das Unternehmen mit. "Es ist uns gelungen, im Fernverkehr trotz der kurzfristigen Streikankündigung der GDL wieder ein Grundangebot von rund 20 Prozent des üblichen Fahrplans anzubieten", sagte eine Bahnsprecherin.

Angebot im Regionalverkehr variiert je nach Region

Fahrgäste müssen den ganzen Tag über erneut mit großen Einschränkungen im Personenverkehr rechnen, jedoch ist im Regionalzugverkehr die Situation je nach Region und Strecke stark unterschiedlich. Während etwa fünf Linien in Franken gar nicht fahren und das Angebot im Nordosten Oberbayerns besonders gering ist, gibt es beispielsweise von München nach Garmisch-Partenkirchen tagsüber weitestgehend einen Stundentakt.

Auch im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben fällt der RE 76 zwischen München und Oberstdorf am heutigen Dienstag komplett aus. Die Züge des RE75 auf der Strecke Ulm-Memmingen-Kempten-Oberstdorf verkehren nur im 2 Stunden-Takt, genauso wie der RE 7 zwischen Lindau und Buchloe. Und wer mit dem RE70 von Lindau bis nach München muss, hat laut Notfahrplan nur zweimal Gelegenheit dazu. Auch die Verbindung zwischen Kempten und Augsburg mit dem RE79 ist stark ausgedünnt, mehrere Verbindungen zwischen Augsburg und München sind ganz gestrichen.

Einschränkungen auch bei privaten Anbietern möglich

Die privaten Bahnunternehmen Go-Ahead und Bayerische Regiobahn werden heute zwar nicht bestreikt. Weil Lokführer wegen des Streiks aber nicht rechtzeitig zum Dienst erscheinen könnten oder die Fahrdienstleitung sowie Stellwerke nicht besetzt sind, kann es auch hier zu Ausfällen und Verspätungen kommen. Beide Unternehmen haben einen Notfahrplan aufgestellt oder satteln gleich ganz auf Schienenersatzverkehr per Bus um. So hat Go-Ahead für die Strecke Tannheim-Memmingen einen Bus im Stundentakt geplant, zwischen Tannheim und Buchloe soll der Bus laut Notfahrplan alle zwei Stunden verkehren.

Auch die Fahrgäste der privaten Anbieter sollten sich deshalb auf den Webseiten von Go-Ahead und Bayerischer Regionbahn über die aktuelle Situation informieren.

Bahn will vor Gericht Streikabbruch erreichen

Der sechste Arbeitskampf der GDL soll am Mittwochmorgen um 2 Uhr enden, also nach genau 24 Stunden. Die Bahn scheiterte am Montagabend mit dem Versuch, den Ausstand vor dem Frankfurter Arbeitsgericht juristisch stoppen zu lassen. Sie kündigte daraufhin an, vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht in Berufung zu gehen.

Über die Berufung soll erst am Dienstag gegen Mittag verhandelt werden – also nach Streikbeginn. Sollte das Hessische Landesarbeitsgericht anders entscheiden als das Frankfurter Arbeitsgericht, müsste die GDL ihren Streik abbrechen. Ein sofortiges Ende der Einschränkungen für Fahrgäste würde das aber nicht bedeuten.

Die Gewerkschaft GDL will mit dem Streik höhere Gehälter und kürzere Arbeitszeiten bei der Bahn erreichen. Knackpunkt des Konflikts ist weiterhin die Forderung, dass Schichtarbeiter künftig für das gleiche Geld nur 35 Stunden statt wie bisher 38 Stunden arbeiten müssen.

Mit Informationen von dpa

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