Toyoshige Sekiguchi, Aktivist und buddhistischer Mönch aus Japan.
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Zu Fuß quer durch Bayern für Frieden und gegen Atomwaffen

Der japanische Mönch Toyoshige Sekiguchi geht anlässlich des G7-Gipfels zu Fuß quer durch Bayern, um ein Zeichen für Frieden und gegen Atomwaffen zu setzen. Am 8. Juni ist er in Nürnberg gestartet und am Samstag in Garmisch-Partenkirchen angekommen.

Toyoshige Sekiguchi ist ein buddhistischer Mönch aus Japan, ein Friedensaktivist - und ein Fußgänger. Mehr als 250 Kilometer ist er in den letzten beiden Wochen von Nürnberg nach Garmisch-Partenkirchen gewandert, um sich für den Frieden einzusetzen und auf die Gefahren von Atomwaffen hinzuweisen. Nun will er sich mit seiner Botschaft auf den Weg nach Schloss Elmau machen.

Friedensmarsch von Nürnberg nach Schloss Elmau

Dass der Mönch ausgerechnet am Nürnberger Rathaus mit seinem Fußmarsch quer durch Bayern begonnen hat, ist dabei kein Zufall: Von dem ehemaligen Bürgermeister von Nürnberg, Ulrich Maly, hatte er im März 2015 ein Empfehlungsschreiben erhalten, sich den "Bürgermeistern für den Frieden zur Abschaffung der Atomwaffen" anzuschließen.

Der G7-Gipfel 2022 auf Schloss Elmau war schließlich Anlass, nach Deutschland zu reisen und ein Zeichen zu setzen. Seit dem 8. Juni ist Toyoshige Sekiguchi unterwegs, am heutigen Samstag, 25. Juni, ist er in Garmisch-Partenkirchen angekommen. Im Rucksack hat der Mönch nicht nur viele positive Erfahrungen über die Menschen in Bayern, sondern auch einige Empfehlungsschreiben bayerischer Bürgermeister.

"Abschaffung von Atomwaffen eine dringende Notwendigkeit für Frieden in Europa"

Da Toyoshige Sekiguchi kein Deutsch und kaum Englisch spricht, hat er Zettel dabei, auf denen er sein Anliegen auf Deutsch formuliert. Auf einem Infoblatt steht: "Wenn ich mir die Situation dieses Ukraine- und Russland-Krieges anschaue, denke ich, dass die Abschaffung von Atomwaffen eine dringende Notwendigkeit für den Frieden in Europa ist." Weiter heißt es: "Auch Ihnen, der Stadt Nürnberg und Deutschland wünsche ich viel Erfolg und Zeiten des Friedens."

Deutschland hat Atomabkommen nicht unterzeichnet

Sekiguchi will mit seinem "Friedensmarsch" auch daran erinnern, den Internationalen Vertrag zur Abschaffung von Atomwaffen zu unterzeichnen. Schließlich sei auch Nürnberg Mitglied der "Mayors of Peace", so der Mönch in seinem Informationsschreiben.

Am 22. Januar 2021 trat der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) in Kraft. Das neue Abkommen verbietet seinen Vertragsstaaten den Atomwaffenbesitz und die Mitwirkung oder Unterstützung von Atomwaffenprogrammen.

Bis zum 20. Juni 2022 hatten 86 Staaten den Vertrag unterzeichnet, 65 Staaten ihn ratifiziert. Die offiziellen und sogenannten "De-facto-Atommächte" sowie die Nato-Staaten mit Ausnahme der Niederlande nahmen jedoch nicht an den Verhandlungen teil und unterzeichneten den Vertrag auch nicht. Auch die Bundesregierung lehnt das Abkommen ab.

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