4-Bett-Cluster für Geflüchtete
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4-Bett-Cluster für Geflüchtete

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Zeltstadt für Geflüchtete in München-Riem steht bereit

Auf dem Messegelände in München-Riem gibt es jetzt wieder eine Zeltstadt. Noch sind dort keine Geflüchteten untergebracht. Aber das wird sich im neuen Jahr schnell ändern. Im Notfall könnten aber auch jetzt schon Bewohner aufgenommen werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Geflüchtete können ab sofort in der Zeltstadt in München-Riem untergebracht werden. In zwei von insgesamt neun Zelten stehen seit Anfang Dezember schon Feldbetten – für den Notfall, der aber in diesem Winter noch nicht eingetreten ist. Zwei andere Zelte sind mittlerweile mit sogenannten Clustern ausgestattet, weitere sollen bis Januar folgen. Diese haben Abteile mit jeweils vier Betten, die durch Holzwände voneinander getrennt sind. Wegen des Brandschutzes sind die Wände nur 1,60 Meter hoch.

Belegung von Turnhallen soll vermieden werden

Alles in allem sei es keine optimale Lösung, sagt der Chef des Münchner Wohnungsamts, Gerhard Mayer. Doch im Vergleich zu Turnhallen seien die Unterkünfte in Riem "angemessener". Die erneute Belegung von Turnhallen gelte nicht zuletzt wegen der Auswirkungen auf den Schul- und Vereinssport als "allerletztes Mittel". Es sei aber auch wichtig, die Leute von Riem aus dann weiter zu verteilen in Unterkünfte, in denen sie länger bleiben könnten, ergänzt Mayer.

Erste Bewohner kommen im Januar

Auf dem Messegelände gibt es auch ein Sanitär- und ein Cateringzelt. In Containern sind Büros, etwa für das Jugendamt und die Sozialbetreuung. Die ersten 100 Bewohner werden in der zweiten Januar-Woche erwartet. Sie werden wohl aus der Ukraine kommen. Bei Bedarf könnten bis zu 2.100 Menschen untergebracht werden.

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Zeltstadt für Geflüchtete in Riem

Anerkannte Asylsuchende finden keine Wohnungen

Aktuell muss die Stadt München jeden Monat 200 Asylbewerber und 100 Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen. Die Unterkünfte in der Stadt seien schon "relativ voll", sagt Gerhard Mayer. Ein paar frei Plätze gebe es aber noch. Mehr wären es, wenn die "Statuswechsler" Wohnungen finden würden. Es handelt sich um Menschen, die als Asylsuchende anerkannt sind, aber keine eigene Wohnung finden und deshalb in einer Unterkunft der Stadt bleiben. Mittlerweile trifft das auf 2.000 Menschen zu.

Sozialreferentin für Entlastung von Ballungsräumen

In der Summe geht Sozialreferentin Dorothee Schiwy aber davon aus, dass man die Gesamtsituation auch weiter gut bewältigen wird. Allerdings stelle sich schon die Frage, ob es ideal sei, so viele Menschen den Ballungsräumen zuzuweisen, wo ohnehin kaum Wohnungen zu bekommen seien. Schiwy regt deshalb an, sich über Veränderungen beim Verteilschlüssel grundsätzlich Gedanken zu machen und zu überlegen, inwieweit man "auch strukturschwache Gebiete mitdenkt".

Zelte bleiben maximal bis zur "Bauma"

Auf dem Messegelände gab es auch 2022 und im vergangenen Winter schon einmal Zelte für Geflüchtete. Wie lange sie diesmal bleiben, ist noch offen. Angedacht war, dass sie Ende Juni weichen, weil dann auf dem Messegelände Konzerte stattfinden und der Platz für Logistik und Parkplätze benötigt wird. Aber "wir verhandeln noch", ob nicht doch eine parallele Nutzung möglich sei, sagt Mayer. Spätestens bis zur "Bauma" im September müssen die Unterkünfte definitiv wieder abgebaut werden.

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Waschmaschinen im Zelt

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