Drei markante Giebel und ein trutziger Bergfried: Weithin sichtbar dominiert Schloss Mainberg das Maintal bei Schweinfurt.
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Workshops und Gespräche mit möglichen Interessenten aus der Wirtschaft sollen Antworten über die Zukunft von Schloss Mainberg liefern.

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Workshops und Gespräche mit Interessenten von Schloss Mainberg

Wie wird das Schloss Mainberg im Landkreis Schweinfurt künftig genutzt? Workshops und Gespräche mit möglichen Interessenten aus der Wirtschaft sollen Antworten liefern. Schonungens Bürgermeister erhofft sich in einem Jahr davon erste Ergebnisse.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Es wird das fränkische Neuschwanstein genannt: Schloss Mainberg bei Schweinfurt. Ein Schloss mit einmaliger Ausstattung und illustrer Geschichte. Doch es ist vom Verfall bedroht und seine Zukunft ungewiss. Über ein mögliches Träger- und Nutzungskonzept für das historische Schloss Mainberg erwartet Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann etwa in einem Jahr erste Ergebnisse. Nun sollen Workshops und Gespräche mit möglichen Interessenten aus der Wirtschaft geführt werden, sagte Rottmann auf BR24-Anfrage.

Viele Interessenten – aber Probleme mit Denkmalschutz

Im Dezember letzten Jahres hatte die Gemeinde einem Beratungsunternehmen für rund 100.000 Euro den Auftrag erteilt, für das Schloss ein Träger- und Nutzungskonzept zu erstellen. Das Konzept wird weitgehend öffentlich gefördert. Aktuell ist das Schloss ist in Privatbesitz. Die Eigentümerin möchte es seit vielen Jahren verkaufen. Ihr zufolge gab es immer wieder Interessenten in der Vergangenheit, allerdings entsprachen deren Vorstellungen bei einer Nutzung unter anderem nicht den Anforderungen des Denkmalschutzes.

Notsicherungsmaßnahmen abgeschlossen

Mangels genügend eigener Mittel der Eigentümerin finanzierte der Freistaat Bayern aus dem sogenannten Entschädigungsfond mit rund 900.000 Euro Notsicherungsmaßnahmen an dem Schloss. Diese Notsicherungsmaßnahmen sind laut Bürgermeister Rottmann abgeschlossen. Schon 2017 gab es für ähnliche nötige Maßnahmen rund 700.000 Euro aus dem Entschädigungsfond.

Bayernweit einmaliges Beispiel des Späthistorismus

Laut dem Mainberger Historiker Dr. Thomas Horling ist Schloss Mainberg als Beispiel des sogenannten Späthistorismus bayernweit einmalig. Hier haben einst die Industriellen Wilhelm Sattler oder Ernst Sachs gelebt. Erste Teile des Schlosses wurden bereits im 13. Jahrhundert errichtet.

Der Förderverein Schloss Mainberg bezeichnet das Bauwerk als "bayerische Villa Hügel“ und schreibt auf seiner Internetseite: "Schloss Mainberg war zu seinen Glanzzeiten Schauplatz einer fürstlichen Hofhaltung, ein vielbesuchter Ort der Künste und Residenz eines Industriebarons. Viele schillernde Persönlichkeiten haben das Schloss in den vergangenen Jahrhunderten geprägt. Die industriegeschichtliche und kulturhistorische Bedeutung des Schlosses reicht nach Einschätzung der bayerischen Staatsregierung weit über Bayern hinaus. Gegenwärtig aber ist das weitere Schicksal ungewiss. Um das in seinem Bestand gefährdete Schloss für künftige Generationen zu erhalten, sind erhebliche Investitionen notwendig."

Die Gemeinde, der Förderverein oder auch der Landkreis Schweinfurt würden sich wünschen, dass der Freistaat Bayern das Schloss übernimmt. Bislang zeigte der Freistaat dazu allerdings kein Interesse.

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