Vier Männer vor einem dampfenden AKW-Schornstein
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Heute trafen sich die prominentesten Befürworter von längeren Laufzeiten im AKW Isar 2 bei Landshut: Söder, Merz, Aiwanger und Glauber.

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Wirklich zurück zur Atomkraft? Söder und Merz besuchen Isar 2

Eigentlich sollte Ende dieses Jahres Schluss sein mit Atomkraft. Die Energiekrise stellt aber alles auf den Kopf. Heute trafen sich die prominentesten Befürworter von längeren Laufzeiten im AKW Isar 2 bei Landshut: Söder, Merz, Aiwanger und Glauber.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Angesichts der drohenden Energiekrise fordern unter anderem CDU, CSU und Freie Wähler den Weiterbetrieb der noch laufenden Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus. Heute Vormittag besuchte deshalb Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut. Mit dabei waren auch CDU-Fraktionschef im Bundestag Friedrich Merz, Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) - alle Befürworter längerer Laufzeiten.

  • Zum Artikel: Energiekrise, Klima, Gasnotstand - Kann uns Atomkraft helfen?

Bayern will Druck auf Berlin erhöhen

Beim Besuch von Isar 2 in Essenbach im Kreis Landshut wird erwartet, dass Bayern den Druck auf Berlin weiter erhöhen will. Schon Anfang Juli hatte die Staatsregierung im Bundesrat einen Gesetzentwurf zur Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke eingebracht. Begründet wurde dieser Schritt mit einer sonst drohenden wirtschaftlichen Notlage.

Innerhalb der Ampel-Koalition gab die FDP an, der Weiterbetrieb von Isar 2, Neckarwestheim II in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachen müsse vorurteilsfrei geprüft werden.

Stresstest soll Klarheit bringen

Die Bundesregierung will ihre Entscheidung über eine Laufzeitverlängerung von einem Stresstest für das deutsche Stromnetz abhängig machen. Dabei soll ermittelt werden, ob Risiken für die Versorgungssicherheit bestehen. Das Ergebnis wird in wenigen Wochen erwartet.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am Mittwoch, die Verlängerung der Laufzeiten könne "Sinn machen". Als Begründung gab Scholz an, dass der Ausbau der Windenergie in Bayern und des Übertragungsnetzes im Süden nicht so schnell vorangegangen sei, wie geplant.

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